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Silberband 085 - Allianz der Galaktiker

Titel: Silberband 085 - Allianz der Galaktiker
Autoren: Perry Rhodan
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sich die Cyborgs benachteiligt fühlten. Sie waren Geschöpfe einer über ihnen stehenden Zivilisation.
    Als der Transporter zwischen den Wolken am Himmel verschwand, trat einer der absolut humanoid aussehenden Multi-Cyborgs vor und rief mit lauter Stimme: »Ihr habt mich zu eurem Anführer gewählt, als wir von unserer Aufgabe erfuhren und hierher unterwegs waren! Ich bin auch jetzt noch bereit, diese Aufgabe zu übernehmen, aber aus unseren Gesprächen habe ich Meinungsverschiedenheiten herausgehört. Wir sollten sie klären, bevor wir unser Leben auf Wonderfalg beginnen. Um unsere Eigenständigkeit zu demonstrieren, legen wir uns neue Namen zu. Ich heiße jetzt Helium. Bis die Sonne wieder aufgeht, erwarte ich eine Liste mit euren Namen, die wir den Elementen entnehmen, und da diese nicht ausreichen, auch anderen vertrauten Begriffen aus Technik und Wissenschaft. Wir haben bis morgen Zeit, unseren im Schiff gefassten Entschluss zu überdenken. Die Nacht ist mild, wir brauchen vorerst keine Unterkünfte.«
    Die erste Nacht verbrachten sie auf der Lichtung. Sie wussten, dass es auf Wonderfalg außer ihnen keine intelligenten Lebewesen gab, nur Tiere, aber mit denen würde man schon fertig werden.
    Am anderen Tag dachte keiner der Cyborgs an Arbeit. Sie versammelten sich auf der großen Lichtung, um ihre Beschlüsse zu fassen. Helium kletterte auf das noch verpackte Atomkraftwerk, um einen besseren Überblick zu haben und von allen gesehen zu werden. Er sagte: »Unsere Schöpfer brachten uns aus vielen Gründen hierher, und es liegt an uns, die gestellte Aufgabe zu meistern. Wir sollen auf dieser Welt eine Kolonie gründen, nach eigenem Ermessen und Dafürhalten und den Lebensbedingungen entsprechend. Ich bin mit euch der Meinung, dass wir hier die einmalige Gelegenheit erhalten, uns ohne die Hilfe unserer Schöpfer eine Heimat zu schaffen. Hier gibt es niemanden, der uns Befehle erteilt. Wir können die Herren des Planeten werden, wenn wir wollen!«
    Sie jubelten ihm zu – ein Gefühlsausbruch, der ihre Verwandtschaft mit den Menschen dokumentierte. Helium gebot mit erhobenen Händen Schweigen, dann fuhr er fort: »Ich habe mich mit einigen von euch eingehend über das Problem unterhalten und festgestellt, dass wir alle nur den einen Wunsch hegen, unabhängig zu sein. Wir sind Cyborgs und fremd auf diesem Planeten, aber wenn wir für immer hier bleiben sollen, müssen wir Wonderfalger werden, Eingeborene dieser Welt …«
    Weiter kam er nicht, denn der erneute Jubel übertönte seine Worte. Nur mühsam konnte die Ruhe wiederhergestellt werden.
    »Ich sehe«, rief Helium, von dem begeisterten Beifall beeindruckt, »dass wir einer Meinung sind! Wir werden unseren Schöpfern beweisen, dass wir fähig sind, eine eigene Welt zu errichten und uns anzupassen! Wir werden Wonderfalg für uns gewinnen und die Lebensbedingungen akzeptieren, die der Planet uns bietet. Integration soll unsere Parole sein. Integration!«
    Erneuter Beifall und Zustimmung.
    »Das bedeutet aber, dass wir nackt und ohne die uns mitgegebenen Hilfsmittel unserer Schöpfer auskommen müssen. Wir müssen wie neugeborene Geschöpfe sein, die nur kraft ihrer Intelligenz und ihres Könnens überleben und aus dieser Wildnis ein Paradies machen. Das bedeutet auch, dass wir alle Dinge, die man uns mitgab, im See versenken oder gleich hier vernichten. Wir brauchen sie nicht!«
    Diesmal kam Helium minutenlang nicht mehr zu Wort, so laut war der Jubel. Einige Cyborgs drängten vor und rissen die Planen von den Kisten mit Lebensmitteln und Werkzeugen, aber wieder waren es die Besonneneren unter ihnen, die alle anderen zurückhielten. Denn selbst Zerstörung ist ohne Systematik nicht vollkommen.
    »Hört mich an!«, verschaffte sich Helium schließlich abermals Gehör. »Ich lasse euch wieder einen Tag und eine Nacht Zeit, euch zu entscheiden. Fällt diese Entscheidung in meinem Sinn aus, werden wir schon morgen mit dem Bau von Flößen beginnen. Wir werden nichts behalten, gar nichts! Alles, was wir zum Überleben brauchen, gibt uns dieser Planet – er muss es uns geben, sonst haben wir ihn nicht verdient. Und erst dann, wenn wir alles von ihm erhalten, dürfen wir stolz auf uns sein, denn dann sind wir den Schöpfern ebenbürtig geworden. Vielleicht ist es sogar das, was sie von uns erwarten.«
    An diesem ersten Tag auf dem Planeten taten sie nichts. Einige kleinere Gruppen drangen in den Wald ein und begegneten fremdartigen Geschöpfen, die vor ihnen
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