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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
Autoren: Perry Rhodan
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weitere Sirenen einfielen. Unter der Decke leuchtete ein Schirm auf. Ein Offizier der Messwache, die für die Dauer des Transportprozesses eigens eingerichtet worden war, erschien auf der Bildfläche. Aus seinen aufgerissenen Augen leuchtete der Schreck.
    »Der Absorberschirm hat zu pulsieren begonnen, Sir!«, rief er. »Einzelne Beharrungsschocks schlagen auf die Erdoberfläche durch!«
    Nach mehr als fünfzig durchwachten Stunden hatte Goshmo-Khan in der riesigen Maschinenhalle endlich ein ruhiges Plätzchen gefunden, an dem er sich eine Weile ausstrecken konnte. Seine Müdigkeit war überwältigend. Der Schlaf kam augenblicklich.
    Er wusste nicht, wie lange er geruht hatte, als jemand ihn unsanft an der Schulter rüttelte. Schlaftrunken fuhr er auf. Ein lautes, knatterndes Geräusch wurde ihm bewusst. Zudem hatte die Helligkeit in der Halle zu schwanken begonnen. In kurzen Intervallen wechselte Grelle mit Halbdunkel. Er erkannte Ras Tschubai, der sich über ihn beugte.
    »Was, zum Teufel …?«, knurrte er zornig.
    »Ganz recht, der Teufel ist los«, bestätigte der Afrikaner. »Der Traktor spinnt. Da, sehen Sie selbst …!«
    Er wies mit der Hand in Richtung der Parabolantenne. Goshmo-Khan folgte dem Wink. Das Leuchtfeld, das die Antenne bislang umgeben hatte, wurde von zuckenden Blitzen durchzogen. Der Geruch von Ozon war nahezu penetrant geworden. Die Aureole, die die Antennenschüssel umgab, flackerte. Von den Blitzen rührte das laute Geknatter, und das Flackern der Aureole war für die schwankende Helligkeit verantwortlich.
    Plötzlich hellwach, sprang der Mongole auf. Noch wusste er nicht, welche Gefahr hier drohte. Aber in Gedanken war er mehr als zwei Dutzend Mal jede mögliche Fehlentwicklung durchgegangen. Er wusste genau, was er zu tun hatte.
    »Die K-MP-99 soll landen!«, herrschte er den Teleporter an. »Auf dem schnellsten Wege. Die Transmitterjustierung ist konstant zu halten. Die Roboter und das Einsatzkommando sollen sich zum Absprung bereithalten.«
    »Klar«, sagte Ras Tschubai und rief die Korvette über sein Armbandfunkgerät. Das Gleiche tat der Mongole. Über den Umsetzer an Bord der K-MP-99 erreichte er die MARCO POLO. Nicht Rhodan, sondern Reginald Bull meldete sich.
    »Die Maschinen spielen verrückt!«, platzte Goshmo-Khan heraus. »Wie sieht es bei Ihnen aus?«
    »Katastrophal«, antwortete Rhodans Stellvertreter mühsam beherrscht. »Beschleunigungsschocks schlagen auf die Erdoberfläche durch. Die ersten Erdbeben werden gemeldet. Zwei Dutzend Vulkane beginnen plötzlich aktiv zu werden.«
    »Haben Sie Anweisungen für mich?«
    »Vorläufig keine. Versuchen Sie, Zeus zu erreichen. Im Notfall muss seine Maschinerie kurzgeschlossen werden!«
    »Wissen Sie, was Sie da sagen, Mann?«, schrie der Mongole entsetzt. »Die Erde rast mit einer Geschwindigkeit von vier Prozent Licht ungebremst auf Medaillon zu …!«
    »Erkannt«, antwortete Reginald Bull lakonisch. »Aber im anderen Fall bricht sie uns unter den Händen auseinander. Ich habe keine Zeit! Finden Sie Zeus … das ist im Augenblick das Wichtigste!« Die Verbindung riss ab.
    Der Afrikaner kam auf Goshmo-Khan zu. Der Schreck hatte das braune Dunkel seiner Haut in aschfarbenes Grau verwandelt. »Die Korvette ist unterwegs«, meldete er. »Transmitter bleibt justiert. Einsatzkommando und Roboter sind gewarnt.«
    Goshmo-Khan blickte zweifelnd zu der Parabolantenne hinauf. Die Blitze zuckten heftiger als zuvor. Das Knattern war zu einem unaufhörlichen, donnernden Getöse geworden, das die Verständigung erschwerte. Beißender Ozongeruch lag in der Luft.
    »Finden Sie Zeus!«, trug der Mongole dem Mutanten auf. »Er muss uns helfen! Haben Sie eine Ahnung, wo er steckt?«
    »Wir vermuten, dass sich seine Gelege in den ersten Geschossen unterhalb der Burg befinden. Um diesen Teil der Anlage war er immer besonders besorgt.«
    »Springen Sie!«, forderte Goshmo-Khan ihn auf. »Sagen Sie ihm, er soll seinen Fortpflanzungstrieb fürs Erste vergessen. Hier droht eine Katastrophe!«
    Der Afrikaner nickte. Einen Atemzug später sah ihn Goshmo-Khan sich in nichts auflösen. Aber der Auflösungsvorgang war nicht von Dauer. Die Gestalt, soeben verschwunden, nahm blitzartig wieder Form an. Ein schmerzhafter Schrei gellte auf. Ras Tschubai taumelte und fand mit zitternden Händen Halt an der Schulter des Mongolen.
    »Was ist los?«, schrie Goshmo-Khan.
    »Er hat … hat … sein Gelege … mit einem Energieschirm … umgeben«, ächzte der
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