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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
Autoren: Perry Rhodan
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Rechts und links schweifte der Blick ein breites, trockenes Hochtal entlang. Weiter im Süden erhoben sich zwei monolithische Felsenburgen der Feuerflieger.
    Gebannt blickte Goshmo-Khan zu dem Tafelfelsen hinüber. Von den entfesselten Energien, die in der Maschinenhalle tief im Innern des Felsens wüteten, war hier draußen nichts wahrzunehmen. Nur ein sanftes Zittern des Bodens deutete an, dass sich in geringer Entfernung ungewöhnliche Vorgänge abspielten.
    »Dort!«, sagte der Teleporter plötzlich und deutete in den mattblauen Himmel hinauf. Goshmo-Khan gewahrte einen glitzernden Punkt, der näher zu kommen schien.
    »Die Korvette!«, ächzte er.
    Er suchte nach dem Armbandfunkgerät. Er musste wissen, wie es um die Erde stand. Aber bei seinen Stürzen in der Maschinenhalle musste er es verloren haben. Verzweiflung packte ihn. Nichts war in diesem Augenblick wichtiger als Informationen. Er musste wissen, was auf der Erde vorging. Er musste wissen, was man von ihm erwartete. Er musste Zeus erreichen.
    »Ras, ich muss an Bord!«, stieß er hervor. »Ich muss mit Rhodan sprechen!«
    Der Teleporter nickte nur. Goshmo-Khan streckte den Arm aus, um die Hand des Mutanten zu fassen. Da geschah es: Die riesige Insektenburg oben auf dem Tafelfelsen leuchtete auf.
    Hilflos beobachteten die Männer und Frauen in der Kommandozentrale der MARCO POLO die entsetzlichen Vorgänge, die sich an der Peripherie des Absorberschirms abspielten.
    Der blaue Fleck, der auf der milchig weißen Oberfläche des Absorberschirms die Stelle markierte, an der das Traktorfeld auftraf, hatte zu pulsieren begonnen. In Augenblicken höchster Intensität war er mehr als dreimal so hell wie je zuvor. Man konnte sich unschwer vorstellen, dass die Intensität des Leuchtflecks der Stärke des Traktorfelds proportional war. Demnach schwankten die Werte, mit denen das Erde-Mond-System beschleunigt wurde, bis zu dreißig Gravos hinauf. Unter diesen Umständen war es ein Wunder, dass das Chaos auf der Erdoberfläche noch nicht größer war, als die pausenlos eintreffenden Berichte es beschrieben.
    Die Verbindung zu Goshmo-Khan war abgerissen. Auf Rhodans dringende Rufe meldete sich die K-MP-99. Vom Verbleib des Mongolen wusste niemand etwas. Er war einer der letzten Menschen gewesen, die sich in der explodierenden Maschinenhalle aufgehalten hatten. Man musste damit rechnen, dass er die Transmitterverbindung vor ihrer Zerstörung nicht mehr hatte erreichen können. Ras Tschubai wurde ebenfalls vermisst.
    In Rhodans Ratlosigkeit hinein platzte ein Anruf von Geoffry Waringer, der sich auf dem Mond in unmittelbarer Nähe des Riesenrechners NATHAN aufhielt. NATHAN war die zentrale Sammelstelle für alle Daten, die von den Messstationen der Erde und des Monds während des Transportvorgangs einliefen. Waringer hatte sich diese Position ausgesucht, um der Summe aller verfügbaren Informationen so nahe wie möglich zu sein.
    Er sah ernst aus, als er auf dem Schirm erschien. Bild- und Tonübertragung waren durch die hochenergetischen Vorgänge, die sich in der Peripherie des Absorberschirms abspielten, empfindlich gestört. Das Bild flackerte, und von Zeit zu Zeit wurde Waringers kräftige Stimme zu einem kaum mehr verständlichen Wispern.
    »… seltsame Vorgänge am Werk«, hörte Rhodan den Wissenschaftler sagen. »Wir konnten so viel feststellen, dass der Traktorstrahl … fremden Einfluss moduliert wird. Daher … Schwankungen. Welcher Art dieser Einfluss … wir nicht erkennen. Fest steht jedoch … von einer übergeordneten Ebene kommt, womöglich unmittelbar aus dem Linearraum. Der Ursprungsort ist ganz … Goshmos Castle. Irgendetwas … nicht in Ordnung sein.«
    »Jaymadahr!«, stöhnte Rhodan. »Drei präparierte Mopoys!«
    In diesem Augenblick rief ein Offizier: »Meldung von der Korvette, Sir! Auf Goshmos Castle ist der Teufel los!«

33.
    Ungläubig verfolgten Goshmo-Khans Augen den ungeheuerlichen Vorgang. Die Wände der Burg waren durchsichtig geworden. Pulsierend begann das ohnehin schon riesige Gebäude, sich aufzublähen und dabei sein Innenleben zu enthüllen. Durch die transparenten Mauern hindurch wurden die kugelförmigen Räume sichtbar, das Gewirr der gewundenen Gänge, die die gewaltigen Hallen untereinander verbanden. Selbst vor dem Felsen machte das eigenartige Geschehen nicht Halt. Auch das Gestein wurde durchsichtig und enthüllte jenen geheimnisvollen Bereich, in dem die Terraner Zeus' Gelege vermutet hatten.
    Größer und
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