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Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg

Titel: Silberband 080 - Menschheit am Scheideweg
Autoren: Perry Rhodan
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Transmittersprung mit sich brachte, überhaupt nicht wahrnahm. Er materialisierte im Schatten eines gigantischen Maschinenkolosses. Die Luft war dünn und von einem merkwürdigen Geruch erfüllt. Die Schwerkraft war erheblich geringer geworden. Goshmos Castle war ein Kleinplanet, und seine Gravitation betrug kaum mehr als die Hälfte des Wertes, den Terraner gewohnt waren.
    Der Boden zitterte. Ringsum herrschte ein dumpfes, verhaltenes Dröhnen. Die Maschinen arbeiteten. Der seltsame Geruch, das fand der Mongole bald heraus, entstammte nur zum Teil den fremdartigen Materialien, die die Ploohns zur Herstellung ihrer Maschinen benutzten. Der Rest war Ozon, entstanden wahrscheinlich in dem Leuchtfeld, das die Parabolantenne des Traktors umgab.
    Die Roboter hatten die Ankunft des Einsatzkommandos ungerührt zur Kenntnis genommen. Goshmo-Khan prüfte die Funkstrecke. Er war durch sein Armbandfunkgerät mit der K-MP-99 verbunden. An Bord der Korvette wurden seine Sendungen automatisch an den Hypersender weitergeleitet. Auf diese Weise stand er direkt mit der MARCO POLO in Verbindung.
    »Goshmo-Khan an Flaggschiff. Bitte melden!«, sagte er.
    Nach wenigen Sekunden erhielt er Antwort. Rhodan selbst meldete sich: »Flaggschiff an Goshmo-Khan. Ich nehme an, Sie haben Ihr Fahrzeug verlassen?«
    »Das ist richtig«, bestätigte der Mongole. »Das Kommando hat das Einsatzgebiet erreicht.«
    Die Stunden verstrichen. Erde und Mond, umfangen von dem riesigen, leuchtenden Absorberfeld, beschleunigten nach wie vor. Auf beiden Himmelskörpern war von dem seltsamen Vorgang nichts zu merken. Das Absorberfeld verhinderte, dass die Beharrungskräfte wirksam wurden. Einen Tag nach Beginn des Transportprozesses bewegte sich das Erde-Mond-System bereits mit einer Geschwindigkeit von knapp neuntausend Kilometern pro Sekunde auf die Sonne Medaillon zu. Mit gleicher Geschwindigkeit und auf demselben Kurs bewegte sich die MARCO POLO, unaufhörlich den Datenstrom kontrollierend, der von den Messstationen auf Erd- und Mondoberfläche floss. Die Begeisterung der ersten Stunden war einer ruhigen Zuversicht gewichen. Man wusste, dass man es schaffen konnte. Auf Zeus' Maschinen war Verlass.
    Von der K-MP-99 wusste man, dass Zeus den Transportvorgang seit geraumer Zeit nicht mehr selbst überwachte. Er hatte sich mit den drei Mopoys zurückgezogen und befand sich wahrscheinlich irgendwo im Innern seiner Burg in den Räumen, die er für seine Gelege reserviert hatte. Die Drohnen oblagen, daran konnte es keinen Zweifel geben, ihrer Aufgabe, die sicherlich nicht von geringem Umfang war.
    In Perry Rhodans Privatquartier an Bord des Flaggschiffs wurde inzwischen hohe Politik gemacht. Vorerst waren es außer Rhodan selbst nur zwei Männer, die sich über die Probleme der nahen Zukunft den Kopf zerbrachen: Reginald Bull und Roi Danton.
    »Ich sehe Schwierigkeiten auf uns zukommen«, bemerkte Danton ernster, als man es von ihm gewohnt war. »Wenn es Zeus wirklich gelingt, ein neues Ploohn-Volk heranzuzüchten, dann muss es über kurz oder lang zu Spannungen zwischen Terra und Goshmos Castle kommen. Die Technologie der Ploohns ist der unseren ebenbürtig. Ich frage mich, wie wir uns vor diesem Dilemma bewahren.«
    »Man kann die Sache auch aus einem anderen Blickwinkel betrachten«, hielt Bull dem ehemaligen König der Freihändler entgegen. »Der Konflikt wird nicht zwischen Zeus und uns, sondern zwischen Jaymadahr Conzentryn und Zeus entstehen. Die rechtmäßige Königin kann keinen abtrünnigen Souverän neben sich dulden. Sie muss gegen Zeus vorgehen. Zeus braucht also Verbündete …«
    »Immer vorausgesetzt«, unterbrach ihn Rhodan, »dass die beiden Aufrisstrichter, Schlund und Kontraschlund, über lange Zeit hinweg stabil bleiben und die Entfernung von der Ploohn-Galaxis bis zum Mahlstrom nur ein Katzensprung ist. Sollten die Trichter eines Tages verschwinden, dann wird ein Krieg zwischen den beiden Ploohn-Völkern alleine der Distanz wegen utopisch. Dann wird der Fall akut, von dem Michael eben sprach.«
    Wie gewöhnlich bei privaten Unterhaltungen nannte er seinen Sohn bei dessen Taufnamen.
    »Das heißt«, fasste Reginald Bull zusammen, »dass wir auf die beiden Trichter ein scharfes Auge haben müssen …«
    Er unterbrach sich, als aus der Ferne ein seltsamer Ton zu hören war. Rhodan sprang unvermittelt auf. In blitzschneller Reaktion hatte er das Geräusch als Erster identifiziert.
    »Alarm!«, stieß er hervor.
    Der Heulton wurde lauter, als
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