Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
ihn erfaßt.
    Panik hatte den Tuuhrt gepackt und verwirrte ihm die Sinne. Was war geschehen? Der Petraczer hatte den Kreis durchquert, über dem das Transmitterfeld unmittelbar nach der Ausgabe des telepathischen Befehls hätte entstehen sollen. Aber Gayt-Coor hatte den Kreis wieder verlassen, ohne daß das Feld wirksam geworden wäre. Und auch er selbst, Torytrae, befand sich noch hier.
    Der Transmitter hat versagt! Das war der erste Gedanke, der dem Tuuhrt durch den Kopf schoß. Der Projektor mußte einen Defekt haben. Dann jedoch sah er, wie wenige Schritte nach dem Petraczer auch Toraschtyn den Kreis betrat. In der Mitte des Kreises blieb er stehen, fuhr sich mit der linken Hand zur Stirn und sah zu Boden. Was war ihm plötzlich eingefallen? Oder war ihm überhaupt etwas eingefallen? War die Geste nur eine Finte, die dem Zuschauer das plötzliche Stehenbleiben plausibel machen sollte?
    Torytraes geschulter Verstand arbeitete auf Hochtouren. Er erkannte, daß er getäuscht worden war. Er hatte dem Fremden eine Falle stellen wollen; aber der Fremde hatte ihn durchschaut und seine Vorbereitungen benutzt, um den Spieß umzukehren und den Jäger in seiner eigenen Falle zu fangen. Der Tuuhrt sah mit einemmal die Zusammenhänge. Er sah auch, wo er von falschen Voraussetzungen ausgegangen war, als er zu dem Schluß gelangte, das fremde Bewußtsein müsse sich im Körper der Echse befinden. Dabei hatte es Toraschtyns Körper niemals verlassen. Die plötzliche Aktivität des Petraczers, der plötzliche Wechsel der leitenden Rolle von Toraschtyn zu Gayt-Coor, das war eine Finte gewesen, die ihn, den Jäger, hatte irreführen sollen.
    Und tatsächlich auch irregeführt hatte! Torytrae erkannte mit Bitterkeit, daß es zum erstenmal in seiner langen Laufbahn einem seiner Opfer gelungen war, ihn zu überlisten. Mitten in diesem Gedanken überraschte ihn der Entmaterialisierungsschock. Die Umwelt verging. Durch einen finsteren Tunnel wurde er von den fremdartigen Kräften des Transmitterfeldes in Bruchteilen von Sekunden an den Ort transportiert, der dem Fremden hatte zur Falle werden sollen.
    Er spürte festen Boden unter den Füßen. Es wurde hell. Er sah sich um. Er befand sich auf einem weiten Platz, in einer riesigen Halle, über der sich eine hohe Kuppel wölbte. Wenige Schritte hinter ihm stand ein leuchtender, bunter Bogen, ein materiefreies Gebilde, der diesseitige Eingang des Transmitterfeldes, durch eine Besonderheit der Projektion sichtbar gemacht, damit der, der sich seiner bedienen wollte, nicht erst mühsam nach dem Feldeintritt zu suchen brauchte.
    Noch während der Blick des Tuuhrt den schimmernden Bogen fixierte, brach das Feld plötzlich zusammen. Von einer Sekunde zur andern wurde das Leuchten des energetischen Gebildes schwächer und erlosch schließlich ganz. Vergebens wartete Torytrae darauf, daß der Schimmer wieder aufflammte – schwächer zwar als bisher, denn das Feld hatte jetzt nur noch ein Zehntel der früheren Intensität, aber doch deutlich sichtbar. So wenigstens hatte er es geplant. Aber sein Plan war auch in dieser Phase mißlungen. Der Bogen erschien nicht mehr. Der Transmitter war abgeschaltet.
    Da sagte hinter ihm eine Stimme: »Wenn Sie sich von Ihrem Schrecken erholt haben, könnten wir uns jetzt über einige Dinge unterhalten, die uns beide angehen!«

33.
    Der Tuuhrt wandte sich um. Vor ihm stand Toraschtyn, der Duynter. Zum erstenmal seit dem Beginn der Jagd stand der Jäger seinem Opfer von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Nur waren inzwischen die Rollen getauscht worden. Aus dem Jäger war das Opfer geworden, und das Opfer hatte sich in den Jäger verwandelt.
    Toraschtyn trug einen schußbereiten Strahler in der rechten Hand. Die Mündung war auf Torytraes Brust gerichtet. Torytrae selbst besaß ebenfalls eine Waffe; aber sie befand sich in den Falten seines Gewandes. Er war nicht darauf vorbereitet gewesen, daß er hier einer Waffe bedurfte. Und er war sicher, daß Toraschtyn bei der geringsten verdächtigen Bewegung seinen Strahler einsetzen würde.
    Torytrae hatte wenig Illusionen über den weiteren Verlauf seines Schicksals. Der Mann, dem er gegenüberstand, wußte, daß der Tuuhrt ihn erbarmungslos getötet hätte, wäre sein Plan programmgemäß verlaufen. Wenigstens mußte er das glauben; denn es war schon immer so gewesen, daß der Tuuhrt den Tod brachte.
    Torytrae hielt es für unter seiner Würde, sich dem Duynter gegenüber zu verteidigen. Er hätte anführen können,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher