Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs

Titel: Silberband 071 - Das Erbe der Yulocs
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
bemerkte er. »Aber es gibt andere Auswege aus der Stadt.«
    Sie drangen in eine der Straßen ein, die radial von dem großen Platz ausgingen. Zum erstenmal konnte Perry Rhodan sich Zeit nehmen, die Architektur dieser Stadt unter dem Meeresboden zu studieren. Hier war Erstaunliches geleistet worden. Der Untergrund des Ozeans bestand aus natürlich gewachsenem Fels. Aus dem Fels hatte man eine Halbkugel herausgeschnitten, deren Radius wenigstens zehn Kilometer betrug. Auf dem Boden der Halbkugel, die somit einen Durchmesser von zwanzig Kilometern besaß, waren wuchtige Felsklötze übriggelassen worden, deren Inneres man ausgehöhlt hatte, um Wohn- und Arbeitsräume zu schaffen. Die Häuser von Taatre-Nosch bestanden aus Urgestein. Hoch oben, im Zenit der Kuppel, glühte eine Sonnenlampe, deren Strahlung dasselbe Spektrum besaß wie die des Gestirns, das über der Oberfläche des Planeten Yaanzar leuchtete.
    Bei der Planung der Stadt war man großzügig vorgegangen. Es gab, was die Fläche anbelangte, Raum genug, um sechs oder auch sieben Millionen Menschen hier anzusiedeln. Aber die Hälfte der Stadt bestand aus weiten Grünflächen, die den unterseeischen Bewohnern den Eindruck der Abgeschnittenheit, das Gefühl des Begrabenseins hatten mildern sollen. Jetzt waren sie hoffnungslos verwildert, verfilzte Dschungelgebiete, deren Gewächse unter dem warmen, künstlich mit Feuchtigkeit angereicherten Klima vorzüglich gediehen und auch auf die bebauten Flächen der Stadt überzugreifen drohten.
    Torytrae betrat das Erdgeschoß eines fünfstöckigen Gebäudes, das früher ein Appartementhaus gewesen sein mußte. Der Aufzug funktionierte nicht mehr. Die beiden Männer betraten eine Wohnung, von deren Fenstern aus sie die Straße überblicken konnten. Hier gab es noch Überreste von altem Mobiliar. Ein Tisch zerbrach in seine Bestandteile, als Perry Rhodan aus Versehen daran stieß; aber zwei Stühle erwiesen sich noch als funktionsfähig. Die beiden Männer setzten sich, in unmittelbarer Nähe eines Fensters, einander gegenüber. Der Tuuhrt musterte den Duynter mit auffordernden Blicken.
    »Ich will Sie nicht lange warten lassen«, begann Perry Rhodan. »Fassen Sie sich in Geduld und hören Sie die lange Geschichte eines Heimatlosen.«
    Er sprach lange. Er ging ins Detail, wo es notwendig war, und vergaß nicht, seine Beweggründe in diesem oder jenem Fall ausführlich darzustellen. Stunden vergingen, ohne daß Torytrae ihn ein einziges Mal unterbrach. Perry Rhodan hatte erkannt, daß es nur eine Möglichkeit gab, mit diesem Mann zu sprechen: indem er die reine Wahrheit sagte.
    Als er geendet hatte, herrschte lange Zeit Schweigen. Der Tuuhrt starrte vor sich hin zu Boden.
    »Ich wußte nicht, daß es in unserer Galaxis Fälle wie den Ihren gibt«, sagte er plötzlich. »Ich kenne die Technik nicht, die es vermag, lebende Gehirne über derart unendliche Entfernungen zu transportieren. Es scheint in Ihrer Heimat – und in der des Wesens Zeno – Geschöpfe zu geben, die wissen, was in unserer Galaxis vorgeht. Woher sie das wissen, ist mir unbekannt.«
    Perry Rhodan sah ihn aufmerksam an.
    »Sie machen mir nicht viel Hoffnung«, sagte er. »Aus Ihren Worten scheint hervorzugehen, daß auch Sie nicht wissen, in welcher Richtung ich meine Galaxis zu suchen habe.«
    Torytrae machte die Geste der Verneinung.
    »Sie haben recht. Ich weiß es nicht.« Er schien den Ausdruck der Enttäuschung zu bemerken, der sich auf Toraschtyns Gesicht ausbreitete. »Aber verzagen Sie nicht zu früh. Es ist möglich, daß ich Sie an andere verweisen kann, die mehr wissen als ich.«
    Perry Rhodan beugte sich nach vorne. »Und wer ist das?« fragte er.
    »Lassen Sie mich ein wenig ausholen«, wies der Tuuhrt die Frage vorerst zurück. »Ich bediene mich des Körpers eines Yaanztroners, bin aber ebensowenig ein Yaanztroner, wie Sie ein Duynter sind.«
    »Ich vermutete das«, unterbrach ihn Rhodan. »Ich halte Sie für einen Yuloc!«
    Diesmal ging die Überraschung mit Torytrae durch. Es dauerte eine Weile, bis er seine Miene wieder unter Kontrolle bekam. »Woher wissen Sie das?« stieß er hervor.
    »Ich wußte es nicht, ich nahm es an. Wer sonst hätte es gewagt, aus eigenem Antrieb den Planeten Traecther zu betreten?«
    Der Tuuhrt lächelte plötzlich. »Allmählich wird mir klar, junger Freund, warum ich Ihnen gegenüber meine Absichten nicht verwirklichen konnte«, gestand er. »Sie sind mir ganz einfach über.«
    »Das kann man so ohne
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher