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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando
Autoren: Perry Rhodan
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Kommen Sie bitte mit, meine Herren!«
    Sie standen auf, Rhodan ließ eine verborgene Tür aufgleiten und betrat eine kurze Treppe, die sich in einer einzigen Windung von dreihundertsechzig Grad nach oben schwang, dann drückte er das Signal. Er wartete die Antwort nicht ab und ging in den saalartigen Raum hinein.
    »Aha – zwei vertraute Gesichter!« sagte Hisso Rillos dröhnend.
    Er meinte Bontainer und Sanda.
    »Vier vertraute Gestalten!« gab Bontainer zurück. Er hatte sich als Weltraumpsychologe mit den vier Wesen beschäftigt und war immerhin zu einigen interessanten Schlüssen gekommen, was ihre merkwürdige Mentalität betraf.
    »Sie können Ihre Antwort in zwei, oder was schlimmer wäre – in drei Worte kleiden, Icho Tolot«, sagte Rhodan.
    Er stand vor den beiden Männern, etwas schräg vor ihnen. Kerzengerade, als könne er die furchtbare Spannung seiner Nerven nicht anders ertragen. Er wirkte, fand Bontainer, wie der Entwurf zu seinem eigenen Denkmal. Ein einziges Wort konnte den Mann, der die Verantwortung für Milliarden trug, fast tödlich verletzen, und niemand konnte ihm diese Position abnehmen, in der er sich befand. Allein und bereit, seine Entschlüsse persönlich durchzuführen.
    Mercant, Atlan und Tifflor, hinter ihnen Reginald Bull, kamen hinzu.
    Icho Tolot schwieg noch.
    Dann sagte er die berühmten zwei Worte: »Sie dürfen.«
    Schlagartig verließ die nervliche Anspannung, durch die halbe Stunde des Wartens hochgepeitscht zu einem zerstörerischen Wert, die Terraner. Sie liefen auf die Haluter zu und versuchten, ihnen die Hände zu schütteln. Die Finger befanden sich an den Handlungsarmen, die in einem Gelenk neben den kürzeren Sprungarmen drehten: Sie waren länger, befanden sich weiter außen, der mächtigen Schulter näher. Eine grenzenlose Erleichterung erfaßte sie.
    »Vivier Bontainer?«
    Bontainer drehte sich herum und blickte Rhodan an.
    »Meine Freunde«, sagte Rhodan sehr laut in die entstandene Pause hinein, »diese beiden Männer – Vivier Bontainer und John Sanda – werden mit dem Schiff EX-3333 und mit uns die Expedition zum Planeten Halut durchführen. Für uns alle gilt:
    Start in hundertzwanzig Minuten.«
    Sie fuhren mit einem Robotwagen bis in die Nähe des Schiffes.
    Dort blieben Sanda und Oomph Amber stehen, das Wesen vom Planeten Louren mit dem starken Hang zur Kleptomanie und zu den skurrilsten Wortschöpfungen. Amber gehörte sozusagen bei Bontainers Schiffen zum ›Inventar‹.
    Vivier Bontainer ging weiter. Kein Muskel seines beherrschten Gesichts rührte sich. Bis zur ausgefahrenen Rampe des Schiffes waren es noch dreihundert Meter, über dem einsamen Mann, der schnell und zielstrebig weiterging, wölbte sich die silberglänzende Wandung der EX-3333. Bontainers Auftritt gehörte zu seinem genauen Programm, das er wegen der delikaten psychologischen Situation entwickelt hatte, die ihn an Bord empfangen würde.
    Die Sonne stand dicht über dem Rand des westlichen Sichelwalls, und Vivier warf einen langen, dünnen Schatten. Er war in Zivil, nur die Rangabzeichen und der breite Streifen an der engen Hose deuteten auf seine Funktion hin. Zwei kleine Auszeichnungen waren unterhalb der Brusttasche befestigt. Jetzt betrat er den Anfang der Rampe, die zur Polschleuse emporführte.
    Bontainer blieb stehen.
    Er drehte sich um, sah den wartenden Wagen mit Sanda, Amber und dem Gepäck und ging die Rampe hinauf bis zum Ende. Ein Doppelposten stand in der Öffnung, und die beiden Männer blickten Bontainer schweigend an. Ihre Gesichter waren kühl und fast nichtssagend. Der Doppelposten salutierte schweigend.
    Bontainer grüßte knapp zurück, dann wandte er sich an den Mann, der rechts von ihm stand und die Hand am Kolben der Waffe hatte.
    »Ihr Name?« fragte er ruhig.
    »Kelly, Sir«, erwiderte der Mann und sah an Bontainers Schulter vorbei. Bontainer war einen knappen halben Kopf größer als Kelly.
    »Sergeant Kelly … ich habe vor kurzem einen kleinen Teil der Mannschaft in der Bar des Saturn Hill gesehen. Bitte, sorgen Sie dafür, daß diese Männer in fünfzehn Minuten an Bord und an ihren Plätzen sind. Wir starten in genau –« er blickte kurz auf die Uhr, »– neunundfünfzig Minuten. Wer bis dahin nicht an Bord ist, bleibt hier. Sie wissen, was das heißt.«
    »Jawohl, Sir«, sagte der Posten.
    Bontainer lächelte und entblößte dabei seine Zähne. Das Lächeln war so echt wie ein feuervergoldeter Verlobungsring.
    »Es freut mich, wie reizend ich an
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