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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando
Autoren: Perry Rhodan
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riskieren.«
    Gucky sah schweigend zu, wie Rhodan die Bombe scharf machte und behutsam auf die rote Mappe legte. In dem relativ engen Raum würde die Explosion genügen, alle Schaltanlagen an den Wänden zu zerschmelzen und für alle Zeiten unbrauchbar zu machen.
    Zwei Stunden später waren alle Terraner an Bord der CREST V zurückgekehrt. Nach genau dreißig Minuten folgte die Transmitterpositronik dem von den terranischen Wissenschaftlern eingegebenen Programm und strahlte das Flaggschiff in den Weltraum ab.
    Als der Kugelraumer mit ausgeschaltetem Antrieb schwerelos um Scorcher kreiste, ging Rhodan in seine Kabine und holte den kleinen Sender in die Kommandozentrale. Er stellte ihn auf den Tisch, genau unter den Panoramaschirm, auf dem die eisige und tote Landschaft Scorchers vorbeizog. Mit bloßem Auge wäre sie durch die Luken nicht sichtbar gewesen, aber die vollkommene Infrarottechnik machte es möglich, die atmosphärischen Unklarheiten scharf zu durchdringen. Jede Kleinigkeit auf der Oberfläche war deutlich zu erkennen.
    Rhodan stand vor dem Schirm, die Hand auf dem Sender.
    »Ich werde den Zeittransmitter sprengen. Wir brauchen ihn nicht mehr, und es wäre zu gefährlich, ihn unbewacht zurückzulassen.«
    »Er hat uns aus der Klemme geholfen«, erinnerte ihn Atlan.
    »Ja, das hat er, aber er muß trotzdem vernichtet werden. Er kann niemandem mehr nützen, aber ich habe darüber nachgedacht, was die Zweitkonditionierten und damit die geheimnisvolle Erste Schwingungsmacht dazu veranlassen könnte, alle Zeitverbrechen zu bestrafen. Sie werden auch unser Experiment hier auf Scorcher angemessen haben und bald eine Untersuchung vornehmen. Schon allein deshalb habe ich mich entschlossen, den Transmitter zu vernichten. Die Schwingungsmacht hat Gründe, allen Zeitexperimenten nachzugehen, und ihre Urheber herauszufinden und zu bestrafen. Ich muß ehrlich zugeben, diese Gründe nicht zu kennen, aber sicherlich haben die Intelligenzen, die hinter der Ersten Schwingungsmacht stecken, alle Veranlassung, so zu handeln, wie sie es tun. Ich will nichts damit zu tun haben. Ich will nicht, daß man uns als ›Zeitverbrecher‹ entlarvt – obwohl wir es in ihrem Sinne nun vielleicht doch wurden. In einem aber stimme ich mit der Ersten Schwingungsmacht überein: Zeitexperimente sind gefährlich und verhängnisvoll.«
    »Aber nur dann, wenn Paradoxa hervorgerufen werden – ich meine jetzt wirklich umwälzende Dinge, die eine Zukunft radikal zu verändern vermögen. Das taten wir nicht.«
    »Sicher nicht, Atlan, aber können wir die wahren Auswirkungen einer geringfügigen Veränderung wirklich richtig abschätzen? Wer weiß, welche Nebenwirkungen unser kleines Experiment noch zeigen wird …«
    Oberst Akran deutete auf den Schirm.
    »Wir nähern uns nun nach drei Umkreisungen wieder der Position der Rettungsstation, Sir. Sie kommt in wenigen Minuten in Sicht.«
    »Danke, Oberst.« Rhodan deutete auf den Panoramaschirm. »Ich glaube nicht, daß wir auf der Oberfläche etwas von der Explosion bemerken, aber die Meßinstrumente werden uns verraten, ob sie stattfand oder nicht. Es ist gleich soweit.«
    Der Ammoniaksee, der den Maahks einst als Landeplatz gedient hatte, zog schnell vorbei. Das Gebirge kam in Sicht, dann die Vulkane und Höhlen. Und endlich die Ebene mit den kaum erkennbaren Stellungen der automatischen Abwehrgeschütze.
    Rhodan drückte die Sendetaste ein.
    Unten auf der Oberfläche geschah nichts, aber die Zeiger der Energietaster schlugen aus und registrierten eine heftige Explosion unter der Oberfläche.
    Das war alles.
    Der Zeittransmitter existierte nicht mehr. Und mit ihm waren auch die Konstruktionsunterlagen für immer vernichtet worden.
    Oberst Akran fragte unbewegt:
    »Welchen Kurs befehlen Sie, Sir?«
    Rhodan warf Atlan einen Blick des Einverständnisses zu.
    »Kurs Satyat«, ordnete Rhodan an. »Wir werden dort Eclisse laden. Anschließend kehren wir nach OLD MAN zurück, ins Solsystem.«
    Hoffentlich noch rechtzeitig, dachte er, um das hier gefundene Wissen auszuwerten und in die Praxis umzusetzen.

 

     
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