Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
geschehene Dinge ungeschehen machen, ganz wie es einem in den Kram paßt. Das wäre ja fein, wenn jeder Korrekturen an der Vergangenheit vornehmen könnte! Unsere Gegenwart würde sich jeden Augenblick ändern, und es gäbe kaum noch so etwas wie eine Zukunft. Nein, allmählich finde ich mich mit dem Gedanken ab, daß wir vergebens auf Rhodans Rückkehr warten.«
    »Alter Pessimist!« sagte Waringer. »Bin ja selbst manchmal einer, aber hinsichtlich des Zeitexperiments bin ich zuversichtlich. Höchstens kommen sie zu spät zurück, weil sie in der Vergangenheit Schwierigkeiten hatten, mit denen wir alle nicht gerechnet hatten.«
    Natrin Koczon richtete sich ein wenig auf.
    »Warum machen Sie sich unnötige Gedanken? Wir können nichts mehr ändern, wir können nur noch hoffen.« Er seufzte. »Ich spüre, wie ich von Minute zu Minute schwächer werde. Die energetische Konservierung hat meine Energien aufgezehrt. Ich werde nicht mehr lange leben.«
    »Unsinn!« fuhr Bysiphere ihn an. »Wir fühlen uns alle nicht besonders wohl hier. Das macht das Warten.«
    Er hatte kaum ausgesprochen, als es begann.
    Schlagartig flammten überall in der gewaltigen Anlage längst erloschene Kontrollichter wieder auf. Aggregate begannen zu summen. Der Selbstvernichtungscountdown der Rettungszentrale stoppte abrupt.
    Waringer hielt den Atem an.
    Er ahnte, was das bedeutete.
    Ganz allmählich schälten sich die Umrisse zweier Menschen und die Guckys aus den wirbelnden Farben des Zeitstroms. Rhodan wußte, daß sich ihre Reise dem Ende näherte. Nur noch wenige Minuten, dann hatte sich alles entschieden.
    Als die Farben und Muster verschwanden und Rhodan begann, langsam auf dem Antigravpolster nach unten zu sinken, Kakuta, Noir und Gucky mit ihm, bemerkte er, daß Asi Movogt fehlte.
    »Er ist fort«, piepste Gucky aufgeregt, der Rhodans Gedanken las. »Einfach verschwunden. Wir können ihn doch nicht unterwegs verloren haben!«
    »Muß aber so sein«, erwiderte Rhodan ratlos. »Er war bei uns, als das Nullfeld wirksam wurde. Ich begreife nicht …«
    »Dort!« rief Kakuta plötzlich und deutete neben sich in die leere Luft. »Das ist doch …«
    Und dann sahen sie es alle.
    Dicht neben Kakuta, etwas über Rhodan, schwebte ein länglicher, silberner Gegenstand mit ihnen dem Grund des Transmitterkreises entgegen. Der Gegenstand war etwa zehn Zentimeter lang und leicht gebogen, wie eine Spange …
    Es war eine Spange! Die silberne Togaspange Asi Movogts.
    Nun endlich begriff Rhodan, was geschehen war. Noch während sie sanken, erklärte er:
    »Die Zukunft …! Der Transmitter arbeitet nur in Richtung Vergangenheit und von ihr aus wieder zurück in die Relativzukunft, also die entsprechende Gegenwart. Für Movogt ist unsere Gegenwart aber Realzukunft. In seinem Fall mußte der Zeittransmitter versagen, denn er kann nur etwas in die Gegenwart zurückbringen, das auch vorher in dieser Gegenwart existierte – oder zehntausend Jahre nach der Vergangenheit, in unserem Fall, noch existieren würde. Das ist die Spange Movogts. Sie hätte auch ohne Transmitter die zehntausend Jahre überdauert, aber nicht der Körper Movogts selbst. Nicht einmal seine Knochen.«
    Schweigend sanken sie weiter, bis ihre Füße den Boden berührten. Dr. Waringer und Dr. Bysiphere kamen ihnen entgegen, sichtlich erleichtert und trotzdem aufgeregt.
    »Gott sei Dank, daß Sie zurück sind«, sagte Dr. Bysiphere. »Sieht so aus, als hätten Sie Erfolg gehabt. Der Selbstvernichtungscountdown hat aufgehört. Er ist nie programmiert worden, und auch die Transmitteranlage wurde nie von Maahks sabotiert. Die CREST kann wieder abgestrahlt werden. Wir sind frei! Sehen Sie, wie sich die Station verändert hat! Das alles haben Sie durch Ihr Eingreifen erreicht.«
    »Es genügt«, sagte Kakuta und atmete auf. »Dann können wir jederzeit die Rettungszentrale verlassen. Die Lemurer werden uns kaum daran hindern …«
    »Welche Lemurer?« erkundigte sich Dr. Waringer ruhig. »Es gibt keine Lemurer mehr auf Scorcher. Jetzt, obwohl die Maahks nicht kamen, müssen sie trotzdem gestorben sein. Wahrscheinlich waren es nur die Feinde, die ihren Zusammenhalt förderten und ihren Lebenswillen stärkten. So hielten sie länger aus. Nun aber landeten keine Maahks auf Scorcher. Die Lemurer degenerierten schneller. So wenigstens denke ich es mir.«
    »Das kann doch nicht sein!« widersprach Rhodan. »Natürlich habe ich nicht mit einer blühenden lemurischen Zivilisation gerechnet, aber da
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher