Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
Offensichtlich aber gab es ihn doch.«
    Gucky machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Dichterische Freiheit, mein Lieber. Natürlich ist es unlogisch. Aber mir hat die Geschichte trotzdem Spaß gemacht. Die Hauptsache ist schließlich, daß uns jetzt nichts passiert ist. Die Lemurer haben sich also nicht vermehrt und sind nicht zur Erde zurückgekehrt, sonst wüßten wir das nämlich. Sie blieben auf Scorcher sitzen – na, wir werden es ja sehen.«
    »Dann müssen wir uns beeilen«, schlug Rhodan vor. »Zurück in die Rettungsstation. Ich glaube, Ichtrac wartet auf uns. Vielleicht können wir ihm helfen.«
    »Er stirbt«, versicherte Kakuta. »Wir wissen, daß er stirbt.«
    Als sie Sekunden später in der gepanzerten Kontrollzentrale des Zeittransmitters rematerialisierten, kam ihnen Asi Movogt aufgeregt entgegen.
    »Der Meister – er wurde verwundet. Können Sie etwas für ihn tun?«
    Noir, der bei solchen Einzelaktionen stets auch als Arzt fungierte, kümmerte sich sofort um Nayn Ichtrac. Der Wissenschaftler lag zusammengekauert unter den blockierten Kontrollen des Zeittransmitters. Sein Atem ging schwer und keuchend. Er schien furchtbare Schmerzen zu haben.
    Noir gab ihm eine Injektion, um wenigstens die Schmerzen zu beseitigen. Dann untersuchte er die Wunde. Er erkannte sofort, daß hier jede Hilfe zu spät kam. Das Schicksal des Zeitspezialisten erfüllte sich.
    Daran würde sich nichts ändern.
    Noir richtete sich auf.
    »Nichts zu machen«, flüsterte er Movogt so leise zu, daß Ichtrac es unmöglich hören konnte. »Er stirbt. Wir könnten selbst in der Zukunft nichts mehr für ihn tun. Die Wunde ist absolut tödlich – ein Wunder, daß er überhaupt so lange ausgehalten hat.«
    »Nehmen Sie ihn mit in die Zukunft, versuchen Sie es wenigstens«, bat Asi Movogt eindringlich. »Sie können ihn dann wieder zurückbringen.«
    »Unmöglich«, lehnte Rhodan ab. »Die Folgen wären nicht abzusehen. Bald wird das Beben beginnen und den Zeittransmitter für lange Zeit unbrauchbar machen. Selbst wenn wir den Versuch unternähmen, Ichtrac mitzunehmen und ihn retteten, würden wir ihn niemals rechtzeitig zurückbringen können. Und wer weiß, was alles geschähe, lebte er in der Zukunft weiter. Nein, Movogt, es tut mir leid, aber wir können nichts für ihn tun, auch wenn er uns geholfen hat.«
    Asi Movogt schien das einzusehen, wenigstens unternahm er keinen Versuch mehr, Rhodan überreden zu wollen.
    Rhodan beugte sich zu Ichtrac hinab.
    »Können Sie mich verstehen?«
    Der Sterbende nickte fast unmerklich.
    »Ja, Pasarat. Ist Ihr Vorhaben geglückt?«
    »Es ist gelungen. Das Schiff der Maahks wird niemals landen.«
    Der Wissenschaftler versuchte zu lächeln.
    »Ich bin glücklich, daß ich Ihnen dabei helfen konnte. Nun werden die Lemurer auf Scorcher ein neues Leben beginnen, ungehindert durch die Methanbestien oder andere Gegner. Sie werden eine neue Welt aufbauen.« Er hustete. Seine Stimme wurde undeutlicher. »Sagen Sie mir eins, Pasarat: glauben Sie wirklich, daß ich die Schuld an der Katastrophe trage? Waren es wirklich die Hyperimpulse des Zeittransmitters, welche die Maahks anlockten? Bitte, belügen Sie mich nicht in der Stunde meines Todes. Jetzt kann ich die Wahrheit vertragen – und ich werde leichter sterben, denn einen Teil meiner Schuld habe ich bereits gesühnt.«
    Rhodan konnte den alten Mann nicht anlügen.
    Schonungslos sagte er ihm noch einmal die Wahrheit.
    Lange Zeit schwieg Nayn Ichtrac. Dann lächelte er.
    »Ich danke Ihnen, Pasarat, daß Sie ehrlich zu mir sind. Ich werde sterben, aber mein Werk wird weiterleben. Übrigens ist mein Bewußtsein wieder ganz klar. Sie haben mich hypnotisch beeinflußt, als Sie kamen, ich weiß es. Movogt auch. Aber das ist nun vorbei. Wir können beide wieder klar denken, und wir unterstützen Sie noch immer. Grüßen Sie die Zukunft von mir, wenn Sie dort eintreffen. Leider wird niemand mehr versuchen, in meine Vergangenheit zurückzukehren, denn ich müßte es ja wissen. Sie waren mein erster und letzter Besucher aus der Zukunft …«
    Er hustete abermals und sackte noch mehr in sich zusammen. Dann sagte er zu seinem Assistenten:
    »Asi, Sie haben mir stets treu zur Seite gestanden. Tun Sie es auch jetzt, wo Sie bald mein Amt übernehmen werden. Schicken Sie unsere Besucher wieder sicher in ihre Zeit zurück. Sie haben nichts anderes zu tun, als auf den Hauptknopf zu drücken. Vorher entfernen Sie die Terminussperre am Temporalschalter. Aber tun Sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher