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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando
Autoren: Perry Rhodan
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genau über uns, achtzig Kilometer hoch.«
    Die Teleporter nahmen sich bei den Händen, obwohl das in ihrem Fall nicht unbedingt notwendig war. Aber sie würden dann zugleich und an derselben Stelle rematerialisieren.
    Gucky und Kakuta teleportierten.
    Als sie wieder sehen konnten, beschlugen sofort die Scheiben der Druckhelme. Rauchschwaden wehten ihnen in der giftigen Methanatmosphäre entgegen, und am anderen Ende des Ganges schimmerte unregelmäßig flackerndes Licht.
    »Hier können wir auch eine ablegen«, schlug Gucky vor, zog eine der kleinen Bomben aus der Tasche und drückte auf den Zündknopf. »Nun haben wir noch drei Minuten. Höchstens!«
    Er warf die Bombe achtlos in den Gang, nahm Kakuta erneut bei der Hand und teleportierte mit ihm einige hundert Meter weiter.
    Diesmal rematerialisierten sie in einer Maschinenhalle. Roboter waren damit beschäftigt, aufflackernde Brände zu ersticken. Sie bemerkten die Eindringlinge, unterbrachen sofort ihre Tätigkeit und gingen zum Angriff über.
    Gucky warf die zweite Bombe geschickt zwischen mehrere Generatorblöcke, nachdem er den Knopf eingedrückt hatte. Sie fiel so, daß niemand sie mehr rechtzeitig finden und aus dem Schiff bringen konnte.
    Erneut teleportierten sie.
    Diesmal in die Kommandozentrale, deren Lage beiden Mutanten ja aus früheren – oder späteren – Abenteuern bekannt war. Hier trafen sie auf die Maahks.
    Kakuta hatte seine beiden Bomben längst scharfgemacht. Sie würden zugleich mit Guckys erster Bombe detonieren, in genau einhundert Sekunden.
    Der Kommandant starrte die beiden Wesen an, die so urplötzlich aus dem Nichts auftauchten. Andere Maahks, die in dem Raum ihren Pflichten nachgingen, blieben stehen und versuchten, eine Erklärung für das Phänomen zu finden.
    Und unerbittlich verstrichen die letzten Sekunden.
    Der Kommandant bewegte sich plötzlich. Vielleicht hatte er die Bomben gesehen oder einfach seinen Schock überwunden. Er kam auf Kakuta zu.
    »Wirf die Dinger endlich!« forderte Gucky ihn auf. »Sie können nichts mehr unternehmen, sie sind verloren. Und ich glaube, sie wissen es. Ein Glück, daß sie ihre Waffen nicht griffbereit haben.«
    Kakuta legte die beiden Bomben auf den erstbesten Tisch, der in Reichweite stand. Dann nahm er Guckys Hand.
    »Noch zehn Sekunden«, murmelte er mit belegter Stimme.
    Es war nie einfach, Lebewesen zu töten. Auch dann nicht, wenn diese Lebewesen bereits seit zehntausend Jahren tot waren.
    Gerade als der Kommandant nach Kakuta griff, den er wohl für den gefährlicheren der beiden Eindringlinge hielt, entmaterialisierten die Teleporter.
    Die Maahks waren mit den Bomben allein.
    Und ihnen blieben noch genau fünf Sekunden …
    Es geschah gleichzeitig. Gucky und Kakuta rematerialisierten nur zehn Meter von der Stelle entfernt, an der Rhodan und Noir warteten. Der Himmel war noch immer trübe, aber auf Rhodans Helmanzeigen der Ortergeräte zeichnete sich das Schiff der Maahks klar und deutlich ab.
    Und dann nicht mehr.
    Der Lichtschein der vierfachen Detonation durchdrang die achtzig Kilometer dicke Atmosphäre und war so intensiv, daß Rhodan und seine Freunde die Sichtblenden vor die Helmfenster schoben. Der Himmel selbst schien explodiert zu sein.
    Ganz langsam nur verglühte die Atomsonne, bis die Sichtblenden wieder unnötig wurden.
    Das Schiff der Maahks existierte nicht mehr.
    Das Zeitparadoxon war herbeigeführt worden.
    Rhodan atmete unwillkürlich auf.
    »Es hat nicht die schlimmsten Folgen«, sagte er sarkastisch. »Wir leben noch, wir sind noch da. Es hätte ja auch sein können, daß wir durch unser Eingreifen Dinge verursachten, die selbst unsere Existenz in Frage stellten. Ehrlich gesagt, ich hatte entsprechende Bedenken, wagte es aber nie, sie auszusprechen.«
    »Aber gedacht hast du sie«, knurrte Gucky. »Und du hast mir damit eine ganz schöne Angst eingejagt. Die geringste Ursache kann oft zu den größten Folgen führen. Ich entsinne mich da einer Geschichte, die ich mal gelesen habe. Jemand auf der Erde erfand eine Zeitmaschine, mit der er in die Vergangenheit reiste, ganz weit zurück. Versehentlich zertrat er einen Einzeller. Als er in seine Gegenwart zurückkehrte, gab es keine Menschen.«
    Andre Noir schüttelte den Kopf.
    »Das ist aber reichlich unlogisch. Und er, der Zeitreisende, existierte noch?«
    »Eben, warum? Wenn es keine Menschen mehr gab, durch die Tötung des Einzellers hervorgerufen, konnte es ihn, den Zeitreisenden, ja auch nicht geben.
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