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Silberband 042 - Das Zeitkommando

Titel: Silberband 042 - Das Zeitkommando
Autoren: Perry Rhodan
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mit diesem Junggesellen hier und in Ihrem alten Tätigkeitsbereich?«
    »Selbstverständlich, Sir. Ein ›EX‹-Schiff?«
    »Ja. Ein Explorerschiff, Nummer 3333. Es steht fertig am Rand des Flottenhafens. Die Besatzung, bis auf einige Dienstgrade, hat Ausgangssperre, und wir besitzen keinen Kommandanten. Mit diesem Schiff beabsichtige ich, zusammen mit Ihnen nach Halut zu starten. Sie können in zwei Stunden fertig sein?«
    Bontainer nickte schweigend.
    Seine Gedanken gingen zurück. Er hatte also zwei Schiffe verloren – Totalverlust durch Dolans. Er fürchtete sich ein wenig, ein drittes Kommando anzunehmen, aber er wußte, daß er diesmal kein Risiko eingehen würde. Selbst wenn er mit Höchstwerten vor einer dieser schwarzen Kugeln fliehen müßte, aber er würde das Schiff wieder heil hier landen.
    »Gut«, sagte er laut. »Ich nehme Ihren Auftrag selbstverständlich an, Sir.«
    »Betrachten Sie sich als eingesetzt. Ich muß Sie jedoch auf einiges aufmerksam machen. Ich habe es erfahren, als wir ein Schiff suchten, es schließlich fanden und entsprechend ausrüsteten.«
    »Eine meuternde Besatzung, mangelnde sanitäre Anlagen und Ratten an Bord?« fragte John Sanda respektlos.
    Rhodan kannte seine Schiffskommandanten und deren Erste Offiziere. So tüchtig sie waren … in gleichem Maße hatten sie den uneingeschränkten Individualismus auf ihre lustig flatternden Wimpel geschrieben.
    »Nichts davon, und doch von allem ein bißchen«, erwiderte Rhodan blitzschnell. »Die EX-3333 ist eines unserer modernsten Schiffe der Explorerflotte, hochspezialisiert und supermodern; Sie kennen die Spezifikationen. Jede nur denkbare Laboreinrichtung ist an Bord und Einrichtungen für jede Disziplin möglicher Forschung. Aufgebaut auf der Kugelzelle eines Schlachtschiffes der STARDUST-Klasse, achthundert Meter durchmessend, und dank der modernen Bauweise mit genau siebenhundert Besatzungsmitgliedern. Der bisherige Kommandant ist vor zwei Tagen tödlich verunglückt.«
    Bontainer fühlte zum zweitenmal starkes Mißtrauen aufsteigen; er ahnte, warum Rhodan dies alles erklärte.
    »Wer war Kommandant?«
    »Noris Y. Galtama«, sagte Rhodan.
    Gleichzeitig pfiffen die Space-Twins durch die Zähne.
    »Sie kennen den Herrn?« fragte Rhodan kurz.
    »Allerdings. ›Paps‹ Galtama«, sagte Bontainer. »Er war auf der Raumakademie einige Semester über mir. Er war vier Jahre älter als ich und bevorzugte bei allem, was er tat, die gemütliche Version. Seine Geduld war so dehnbar wie hochvisköses Öl, und regelmäßig war er von Junioren umlagert, die sich an seinen Schultern ausweinten. Wie lange flog er die EX?«
    »Neunhundert Tage!«
    »Verdammt«, sagte Bontainer. »Sie scheinen sehr von meiner Kunst überzeugt zu sein, Menschen zu beeinflussen? Ich traue mich kaum, an Bord zu gehen. Ich bin das genaue Gegenteil von ›Paps‹. Die Offiziere werden mich förmlich auf den Schultern tragen – mitten im All, aus der Luftschleuse.«
    John Sanda kicherte anzüglich.
    »Der Mensch wächst mit seiner Aufgabe«, sagte er. »Mit meiner und Ambers Hilfe wirst du noch vor der Landung auf Halut das Schiff für dich gewonnen haben, Vivier.«
    »Dein Wort in Rhodans Ohr«, sagte Bontainer schnell, brach ab, blickte den Großadministrator an und sagte etwas verwirrt: »Verzeihen Sie, Sir.«
    Jetzt grinste sogar Rhodan.
    »Es freut mich, in Raumfahrerkreisen bereits als Sprichwortteil zu kursieren«, sagte er belustigt. »Aber, ohne jeden Spaß, Ihr Vorgänger war einer der beliebtesten Explorer-Kommandanten, die es je gab. Sie werden es schwer haben.«
    »Der Erste Offizier führt im Moment das Kommando weiter?« erkundigte sich Sanda. »Welcher Art wird meine Stellung an Bord sein?«
    »Um Roune Mareaux nicht zu düpieren, bleiben Sie persönlicher Assistent von Bontainer. Sie richten sich nur danach, was Bontainer Ihnen sagt. Klar?«
    »Klar, Sir.«
    In der Antwort Sandas lag uneingeschränkte Sicherheit. Er wußte, daß das Schiff mit Rhodan fliegen würde, daß sich Bontainer binnen kurzer Zeit durchsetzen und daß die Mannschaft ebenso arbeiten würde wie die der EX-2333 und der ORINOCO, der beiden Schiffe, die Bontainer verloren hatte. Aber es würde alles andere als leicht sein.
    Rhodan blickte wieder auf die Uhr.
    »So«, meinte er in einer fast unirdischen Ruhe und Gelassenheit, »jetzt werden wir dort hinaufgehen, die Haluter fragen und feststellen, ob wir in hundertzwanzig Minuten starten – oder ob das Imperium verloren ist.
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