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Silberband 031 - Pakt der Galaxien

Titel: Silberband 031 - Pakt der Galaxien
Autoren: Perry Rhodan
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mehr, daß Rhodan die Station einnehmen wollte. Der Großadministrator des Solaren Imperiums hatte
sich durch den Funkspruch des willenlosen Majors täuschen lassen.
    Wie klein und verloren selbst diese vielen Schiffe in der Endlosigkeit des Leerraums aussahen,
dachte Miras-Etrin. Und ihre Besatzung? Der Haß veränderte das Gesicht von Faktor IV. Bei den
Terranern gab es keine Duplos. Das waren alles Männer, die ohne Angst und mit Überzeugung ihre
Aufgaben erfüllten.
    Unfaßbar! Es war Miras-Etrin ein Rätsel, wie Perry Rhodan seit Jahren Großadministrator
sein konnte, obwohl er über ein Volk von Individualisten regierte.
    Einer der Leuchtpunkte, die Faktor IV beobachtete, war die CREST III, das Schiff, das den MdI
die größte Niederlage beigebracht hatte. Dieses Schiff hatte die Zeitfalle auf Vario vernichtet.
Diesem Schiff war es gelungen, fünfzigtausend Jahre zu überspringen und in die Realzeit
zurückzukehren.
    Vielleicht lag das Geheimnis der terranischen Erfolge darin begründet, daß alle Terraner
freiwillig für ihr Volk kämpften, daß jeder terranische Raumfahrer alles tat, um das Solare
Imperium zu schützen.
    Aber jetzt war es damit aus. Miras-Etrin wünschte, er hätte den terranischen
Raumschiffsbesatzungen im letzten Augenblick zurufen können, warum sie diesen Krieg verloren
hatten. Eine kleine Gruppe von Menschen, die Organisation der MdI, hatte mehr erreicht als ein
ganzes Volk. Und das nur, weil die MdI es verstanden hatten, die Tefroder zu unterjochen.
    Die Ortungsgeräte des Meisters zeigten unbestechlich an, wie sich die Entfernung der Flotte
zur Station verringerte. Jetzt waren es noch 32 Millionen Kilometer.
    Miras-Etrin löste seinen Blick nur ungern von den Bildschirmen. Er mußte ein letztes Mal die
Steuerpositronik kontrollieren, die die vielen hundert Gegenpolkanonen zum Feuern bringen würden.
Er wollte nicht, daß sich durch einen Fehler das Kriegsglück noch einmal wendete.
    Der Funkspruch, den er an Faktor I senden würde, war in Miras-Etrins Gedanken bereits
fertig.
    1.000 TERRANISCHE SCHIFFE VERNICHTET! RHODAN LEBT NICHT MEHR! WÜNSCHE PERSÖNLICHES
GESPRÄCH!
    Der letzte Satz würde die Herausforderung sein. Bisher hatte Faktor I jeden
persönlichen Kontakt mit den anderen MdI vermieden. Doch Miras-Etrin wollte endlich wissen, wer
der geheimnisvolle Anführer ihrer Organisation war, die bald über zwei Galaxien herrschen würde.
Nicht nur das, er wollte die Macht dieser Person brechen und selbst Faktor I werden.
Wahrscheinlich war der Anführer der MdI ein kümmerlicher Zwerg, der sich aufgrund seiner
körperlichen Nachteile vor den anderen Mitgliedern der Organisation verborgen hielt.
    Miras-Etrin kräuselte die Lippen zu einem verächtlichen Lächeln. Seit Jahren wartete er
bereits darauf, daß er eine Chance erhielt, Faktor I direkt anzugreifen.
    Als der MdI an die Kontrollen der Raumortung zurückkehrte, war der terranische Verband noch 28
Millionen Kilometer von Central-Station entfernt. Das waren noch 23 Millionen Kilometer
zuviel.
    Denn erst, wenn die Schiffe sich bis auf 5 Millionen Kilometer genähert hatten, würde
Miras-Etrin das Feuer eröffnen. Er wollte sichergehen, daß keines der Raumschiffe entkam.
    Herrscher über zwei Galaxien, dachte Miras-Etrin versonnen. Das war ein gewaltiges Ziel. Ein
Ziel, für das man alles einsetzen konnte, sogar das Leben.
    Aber diesmal, so dachte Miras-Etrin, war der Einsatz gering gewesen. Ein paar tausend Duplos
und ein alter tefrodischer Kommandant. Was war das schon?
    Wie viele andere vor ihm, war Miras-Etrin dem Machtrausch verfallen. Seine übersteigerten
Vorstellungen von persönlicher Macht waren die gefährlichste Geisteskrankheit, die es gab. Ohne
sich darüber im klaren zu sein, hatte sich Faktor IV sogar gegen seine eigene Organisation
gestellt. Er wollte unvorstellbare Macht für sich allein.
    Für Grek-1 war es wie eine Rückkehr auf seinen Heimatplaneten. Er konnte sogar die
Wunden vergessen, die die Tefroder dem alten Schiff beigebracht hatten. Bewundernd strich er über
die rostfreien Metallwände, die irgendein Maahktechniker vor fünfzigtausend Jahren zusammengefügt
hatte. Zum erstenmal in seinem Leben wurde Grek-1 von Demut erfüllt. Hier in diesem Schiff sein
zu dürfen, war für ihn der schönste Augenblick seines Lebens.
    Grek-1 ging langsam weiter. Er setzte seine schweren Füße vorsichtig auf, als befürchtete er,
der stabile Boden könnte unter seinem Gewicht
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