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Silberband 029 - Der Zeitagent

Titel: Silberband 029 - Der Zeitagent
Autoren: Perry Rhodan
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Kurierschiff auf Gleam alarmiert worden
waren. Doch mitten im Angriff waren überraschend die Woolver-Zwillinge aufgetaucht und hatten
Bull veranlaßt, seine Flotte aus dem Big-Blue-System zurückzuziehen.
    Seither war eine Woche vergangen. Man schrieb Ende Mai 2404. Die DERINGHOUSE befand sich
zehntausend Lichtjahre vom Zentrum Andromedas entfernt, an der Grenze der verbotenen Zone, und
umkreiste eine namenlose Sonne.
    Die Informationen, die Rakal und Tronar Woolver zu liefern hatten, waren allgemein mit großer
Bestürzung aufgenommen worden. Die Wellensprinter hatten unermüdlich sämtliche Fragen beantwortet
und jede Einzelheit ausführlich dargelegt. Man war nun über die Ereignisse, die sich vor über
50.000 Jahren abgespielt hatten, genauestens informiert.
    Huberts schüttelte sich unwillkürlich, als seine Gedanken an diesem Punkt angelangt waren.
    Die Lemurer, die Stammväter der Akonen, Arkoniden, Aras, Springer und Antis, befanden sich in
einem schrecklichen Existenzkampf gegen die Haluter. Als einziger Ausweg stand ihnen die Flucht
nach Andromeda offen.
    Auf der anderen Seite standen die geheimnisvollen Meister der Insel, die in den Lemurern
offensichtlich nichts anderes sahen als Schablonenmaterial für ihre Duplos. Regnal-Orton war
einer von ihnen gewesen. Sein Aussehen entsprach jenem der Lemurer oder Tefroder – und er
hatte einen Zellaktivator besessen! Regnal-Orton war gestorben, und sein Aktivator hatte sich
kurz darauf selbst zerstört. Das Rätsel um die MdI war durch diese Begebenheit nicht kleiner
geworden. Im Gegenteil. Man wußte nicht, welchen Schluß man daraus ziehen sollte. Die
Organisation der MdI, ihre zahlenmäßige Stärke war, wie so vieles andere auch, nach wie vor
unbekannt. Auch die Frage, ob alle MdI Zellaktivatorträger waren, ließ sich nicht eindeutig
beantworten, obwohl Vermutungen in diese Richtung angestellt wurden. Ein weiteres Rätsel war auch
die Herkunft ihrer Aktivatoren. Regnal-Ortons Gerät hatte sich geringfügig von den bekannten
Aktivatoren, die von ES stammten, unterschieden. Ob dies jedoch als Indiz dafür zu werten war,
daß ES im Fall der MdI-Aktivatoren nicht seine ›Hände‹ im Spiel hatte, war Gegenstand
unzähliger Spekulationen gewesen, die aber alle im Sande verlaufen waren. Das einzige greifbare
Ergebnis war, daß die MdI offensichtlich von Lemurern oder Tefrodern abstammten.
    Huberts seufzte. Irgendwann, so sagte er sich, werden auch diese Rätsel eine Lösung erfahren.
Vorerst galt es jedoch, der CREST Hilfe zukommen zu lassen und Rhodan über die Situation in der
Realzeit zu unterrichten.
    Huberts war über die Planung nicht in allen Einzelheiten informiert. Er wußte aber, daß die
fünfhundert Meter durchmessende HELPA, unter dem Kommando von Oberst Fracer Matenbac, die vor
wenigen Minuten am Standort der DERINGHOUSE eingetroffen war, mit dieser Planung unmittelbar im
Zusammenhang stand.
    Der schrille Summton des Interkoms riß Huberts aus den Gedanken. Er zuckte zusammen, faßte
sich aber schnell und aktivierte die Verbindung. Auf dem Bildschirm erschien Oberst Masser und
teilte ihm mit, daß er in die Offiziersmesse kommen sollte, um bei der entscheidenden
Einsatzbesprechung anwesend zu sein.
    »Bin schon unterwegs, Sir.«
    Er wollte schon ausschalten, da sagte Masser noch:
    »Kommen Sie nicht wieder mit geöffnetem Hemdkragen, Huberts.«
    »Wird geschlossen sein, Sir.«
    Er schaltete endgültig ab und überprüfte den Sitz der Uniform. Es stimmte alles. Selbst die
schwarzen Stiefel waren blank geputzt und das Energiemagazin des Handstrahlers im Gürtel frisch
nachgefüllt.
    Er verließ seine Kabine und machte sich auf den Weg zur Offiziersmesse. Reginald Bull würde
dort noch einmal die letzten Einzelheiten des Plans erläutern und die Meinung aller Beteiligten
dazu hören wollen.
    Gerade wollte Stef Huberts vom Haupteingang abbiegen und die Tür zur Messe öffnen, da hörte er
eine feine, helle Stimme sagen:
    »Sir, würden Sie die unendliche Güte besitzen, Ihre Gehwerkzeuge dort zu belassen, wo sie sich
jetzt augenblicklich befinden?«
    Huberts blieb stehen und rührte sich nicht mehr. Die Stimme war aus dem Nichts gekommen, und
es war auch niemand zu sehen. Seine Hand, die sich bereits dem Türknopf genähert hatte, sank
wieder herab.
    »Wie, bitte?« fragte er verblüfft. »Gehwerkzeuge?«
    »Ich meinte Ihre Füße, Sir. Öffnen Sie die Tür, aber bleiben Sie stehen und lassen Sie mich
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