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Silberband 024 - Die Para-Sprinter

Titel: Silberband 024 - Die Para-Sprinter
Autoren: Perry Rhodan
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dich aus der
Klinik entlassen?«
    Der Kleine stemmte die Arme in die Hüften, entblößte seinen Nagezahn und erklärte:
    »Niemand! Ich möchte wissen, wer mich zurückhalten könnte. Artur hat mir eine Spezialspritze
gegeben. Ich werde für etwa fünf Stunden fit sein und dann zusammenbrechen.«
    »Ich werde dir …!«
    »Ihr werdet gar nichts«, unterbrach mich der Mausbiber. Seine großen Augen funkelten. »Das ist
meine Sache. In ein paar Stunden wäre ich ohnehin wieder in Ordnung gewesen. Die Aufputschung
überstehe ich auch noch. Wenn wir hier heraus sind, kann ich lange genug schlafen. John, sage
ihm, weshalb ich dich gebracht habe. Tempo, wir haben keine Zeit mehr.«
    Das Gefühl hatte ich allerdings auch. Perry trat zu mir und strich Gucky über den Kopf.
    John Marshall, der erstklassige Telepath, erklärte knapp:
    »Wir empfangen seit sieben Minuten Hirnimpulse. Sie werden von einem intelligenten Wesen
ausgestrahlt. Eine klare Deutung ist noch nicht möglich, da sich der oder das Unbekannte
ausschließlich mit einer Aufgabe beschäftigt. Er will etwas zerstören und überlegt, wie das am
besten zu machen ist. Die Impulse sind ständig zu hören. Sie werden lauter und klarer. Wir haben
versucht, eine telepathische Verbindung herzustellen. Es wurde nicht geantwortet. Der oder das
Unbekannte nähert sich dem Magenausgang des Mobys. Mehr ist augenblicklich nicht zu sagen.«
    Ich suchte mir einen Schwenksessel und setzte mich. Gucky lachte. Er war überaus lebhaft und
fast euphorisch gestimmt. Dr. Artur mußte ihm ein starkes Aufputschmittel verabreicht haben.
    Rhodan bestürmte Marshall mit Fragen, die der Telepath nicht beantworten konnte. Ich überlegte
krampfhaft. Icho Tolot ließ auch nichts von sich hören. Ich vernahm nur, daß er die CREST
verlassen hatte, um sich ›draußen‹ umzusehen. Wahrscheinlich war er zur Hallendecke
emporgeschwebt, um zu erkunden, ob es dort einen Durchschlupf gab. Wenn es jemand schaffte, dann
war es der halutische Gigant. Nach einigen Minuten kam ich zu einem Entschluß. Ich stand auf und
überprüfte die Anzeigen meines Kampfanzuges.
    Gucky trippelte näher. Ich bückte mich und nahm ihn auf die Arme. Die großen braunen Augen
meines kleinen Freundes waren jetzt kristallklar. Gucky hatte auf etwas gewartet.
    »Na, großer Imperator – wozu hast du dich entschlossen? Gehen wir?«
    Rhodan fuhr auf dem Absatz herum. Er hatte plötzlich verstanden.
    »Ihr seid wohl ganz und gar wahnsinnig geworden!« sagte er alarmiert. »Was hast du vor?«
    »Meinst du mich?« erkundigte sich Gucky gespielt naiv. Mir raunte er zu:
    »Schließe deinen Helm, los.«
    Rhodans Antwort hörte ich nicht mehr. Ich wurde von Guckys Entmaterialisierungsfeld erfaßt und
in Nullzeit durch eine übergeordnete Dimension getragen.
    Gucky hatte zuviel riskiert! Er war direkt in den unbekannten Impulssender
gesprungen.
    Nach meiner Rematerialisierung hatte ich noch knapp zwei Sekunden Zeit gehabt, um die Sachlage
zu erfassen. Mein erster Eindruck war zugleich der wichtigste gewesen.
    Wir waren in eine Todesfalle gesprungen, aus der es keinen Ausweg mehr gab. Der Impulssender
war ein ungeheuer großes Gebilde, fast schwarz und wallend wie ein rasch fließender
Lavastrom.
    Ich war mit den Füßen in dieser zähen, gummiartigen Masse versunken. Die Zeit hatte aber noch
zu einem Rundblick ausgereicht.
    Der oder das Unbekannte, wie sich John Marshall so treffend ausgedrückt hatte, war ein
monströses Lebewesen von völlig variabler Form. Es quoll gleichzeitig aus vier bis fünf
Energietunnels des Mobys heraus und füllte mit seiner erneut zusammenfließenden Körpermasse die
riesigen Hohlräume vor dem sogenannten Magenausgang unseres Gastgebers.
    Ich sank immer tiefer in den schwarzen Sumpf hinein. Meine verzweifelten Befreiungsversuche
waren erfolglos. Es gelang mir auch nicht, die Schaltanlage des Flugaggregates zu erreichen, um
mit Hilfe des Antigravs und des kleinen Pulsatortriebwerks zu entkommen.
    Gucky regte sich nicht. Er hing in meinen Armen, umklammerte das Halsstück meines Raumanzuges
und hatte die Augen geschlossen. Ich hielt ihn für besinnungslos. Er hatte sich körperlich und
geistig übernommen.
    Als ich bereits bis zum Halse im Körper des Ungeheuers steckte, erkannte ich weitere
Einzelheiten.
    Dort, wo die Körpermasse aus den Aderntunnels des Mobys quoll, gab es keine energetischen
Leuchterscheinungen mehr! Die großen Räume, die bei unserem
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