Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
erfordert.
    In einer winzigen Zeitspanne entschied Eric Furchtbar, daß es keine Möglichkeit gab, die
Gefahr durch einen Beschuß des fremden Schiffes zu beseitigen. Das Anvisieren des Zieles würde
zwanzig bis dreißig Sekunden in Anspruch nehmen. Und selbst ein Volltreffer würde nur bewirken,
daß an Stelle des kompakten Schiffes die Trümmerstücke mit der Station kollidierten. Bei einer
Geschwindigkeit von rund fünfhundert Kilometern in der Sekunde machte das keinen großen
Unterschied.
    Erics Finger begannen über die Tasten zu rasen. Hier gab es nur noch eine Hoffnung. Die
Korrekturtriebwerke der BOB-XXI waren klein und hilflos gegen eine solche Gefahr. Aber sie waren
das einzige, womit man die Station bewegen konnte.
    Eric sah das Schiff von rechts her auf das Zentrum des Orterschirms zukommen und richtete die
Leistung der Korrektoren so, daß sie die BOB-XXI nach links drückten. Verzweifelt hieb er auf die
Tasten, drückte kleine Hebel und drehte an Stellknöpfen. Jede Sekunde einmal sah er auf den
Orterschirm.
    Aber der Lichtpunkt des Fremden kam immer noch auf das Zentrum zu. Er hatte sich um keinen
Millimeter aus seiner Bahn bewegt.
    Eric konnte nichts mehr tun. Die Hände ruhten. Die Triebwerke leisteten das Höchste, was sie
hergeben konnten. Es blieb nur noch die Hoffnung.
    Eric starrte den Bildschirm an, als könnte er die Gefahr mit der Kraft seiner Wünsche bannen.
Er hatte noch niemals in seinem Leben etwas so kräftig gewünscht wie in diesen Sekunden der
tödlichen Gefahr.
    Von ganz fern her kam ihm noch einmal der Gedanke, daß er die Besatzung durch die Transmitter
schicken konnte, die zwischen der BOB-XXI und der JOANN einen Tunnel durch den Hyperraum für den
Fall der äußersten Gefahr bauten. Aber er schob die Idee zurück, ohne sie näher zu betrachten.
Die Transmitter waren nicht in Betrieb, und allein der Aufwärmvorgang der Generatoren brauchte
dreimal so viel Zeit wie der Station insgesamt noch verblieb.
    Sie waren verloren, wenn die Triebwerke es nicht schafften, die BOB-XXI aus der
verderbenbringenden Bahn des steuerlosen Schiffes zu treiben.
    Noch zehn Sekunden …
    Gebannt beobachtete er den Punkt, wie er mit rasender Geschwindigkeit vom kleinen Kreis zum
großen Ball wurde und in der letzten Sekunde über die Ränder des Bildschirms hinauswuchs.
    O Gott, er trifft uns voll, war Eric Furchtbars letzter Gedanke.
    Dann kam der Aufprall.
    In einem donnernden, drohenden Schlag ging die Welt unter. Das letzte, was Eric empfand, war,
daß er die Sitzfläche seines Sessels nicht mehr unter sich hatte. Dann traf ihn etwas mit der
Wucht eines Dampfhammers an den Schädel, und er verlor augenblicklich das Bewußtsein.
    Ron Landry vergrub das Gesicht in den Händen. Er versuchte, nicht an die Männer auf
der BOB-XXI zu denken. Aber trotzdem sah er die mattschimmernde Scheibe der Beobachtungsstation,
den taumelnden Riesentropfen des fremden Schiffes – und erlebte den Augenblick, in dem die
beiden sich ineinanderbohrten und in einer furchtbaren Explosion vergingen.
    Schweigen herrschte in dem kleinen Konferenzraum.
    Willenlos zählte Ron die Sekunden nach der Katastrophe. Eins – zwei – drei –
vier …
    Jemand scharrte heftig mit seinem Stuhl. Das mußte Nike Quinto sein, links neben Ron. Laut und
deutlich hörte man Nike keuchen.
    Und dann seinen Schrei: »Sie sind davongekommen! Die Geräte zeigen noch an!«
    Das riß Ron in die Höhe. Mit großen Augen starrte er auf den Bildschirm der Telekomanlage, die
die JOANN und die BOB-XXI miteinander verbanden. Es gab kein Bild mehr. Aber quer über die
Mattscheibe lief die gezackte Linie des Pausenzeichens, das anzeigte, daß im Augenblick zwischen
den beiden Stationen keine Sendung im Gang war.
    Man hätte kein Pausenzeichen sehen können, wenn der Sender am anderen Ende der Leitung nicht
mehr dagewesen wäre.
    Das war es. Wenigstens der Telekomsender der BOB-XXI funktionierte noch. Und da er ein
empfindliches Gerät war, bestand Hoffnung, daß auch andere Dinge die Kollision mit dem fremden
Schiff unbeschädigt überstanden hatten.
    Nike Quinto nahm das Mikrophon zur Hand und rief: »BOB-Einundzwanzig, melden Sie sich!
BOB-Einundzwanzig, bitte melden! Hier ruft JOANN!«
    Er starrte dabei auf den Bildschirm. Das Zackenmuster blieb. Am anderen Ende der Leitung war
niemand, der den Ruf annahm. Der Empfänger an Bord der BOB-XXI blieb ausgeschaltet.
    »Wahrscheinlich haben sie gerade ein mächtiges
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher