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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis
Autoren: Perry Rhodan
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Schott fuhr vor ihm zur Seite. Er trat auf den Gang hinaus. Im Innern der Station war es
beängstigend ruhig.
    Trotzdem hatte Eric das Gefühl, daß irgendwo in der Nähe sich jemand bewegte.
    In der Funkstation war Art Cavanaugh gerade dabei, die Augen aufzuschlagen, als
Eric Furchtbar ihn fand.
    Im Funkraum hatte der Zusammenprall sich stärker ausgewirkt als in der Zentrale. Gerissenes
Glassit lag auf dem Boden herum, ein paar Geräteskalen waren dunkel, die Lichtzeiger erloschen.
Aber die wichtigsten Instrumente, davon überzeugte Eric sich mit einem Blick, waren noch
betriebsbereit.
    Ken Lodge und Warren Lee lagen bewußtlos vor dem Telekomaggregat. Kens Stirn war aufgeplatzt
und hatte heftig geblutet. An Warren war zunächst keine Verletzung zu erkennen. Er atmete, das
war die Hauptsache.
    Art Cavanaugh lag etwa in der Mitte des Raumes. Eric fragte sich, wie er dahingekommen war.
Denn er war bewußtlos, und das Bewußtsein konnte er schließlich nur bei einem Anprall gegen eine
der Wände verloren haben.
    Art Cavanaugh wußte ziemlich schnell, wo er war. Er erkannte Eric und fuhr in die Höhe. Die
Bewegung schien ihm nicht gut zu bekommen. Er schloß die Augen für ein paar Sekunden und verzog
das Gesicht vor Schmerz.
    »Langsam, Mann«, ermahnte ihn Eric. »Lassen Sie sich Zeit. Wir haben's jetzt nicht mehr so
eilig.«
    Art kam auf die Knie.
    »Danke«, keuchte er. »Aber ich schaffe es schon.«
    Er stand auf. Er schwankte ein wenig, aber er konnte sich ohne fremde Hilfe auf den Beinen
halten.
    »Wie fühlen Sie sich?« fragte Eric.
    Art brachte ein mattes Lächeln zuwege. »Miserabel, wenn ich ehrlich sein soll. Was ist
geschehen?«
    Eric erklärte es ihm mit kurzen Worten. Er sagte nur: »Die Triebwerke schafften es gerade
noch.« Er erwähnte nicht, wer es fertiggebracht hatte, die Korrektoren in weniger als zwei
Minuten auf Höchstleistung zu schalten und ihnen noch auf die Bogenminute genau den richtigen
Kurs anzugeben.
    »Wie haben jetzt zwei Dinge zu tun«, schloß Eric. »Erstens müssen wir den Arzt finden, damit
er nach den Männern sieht, und zweitens muß die JOANN Bescheid bekommen. Übernehmen Sie die
JOANN, ich suche nach Johannesson.«
    »Selbstverständlich«, antwortete Art und wandte sich um, um den Telekom einzuschalten.
    Fatalerweise hatte der Zusammenstoß Doktor Johannesson ziemlich übel mitgespielt.
Als Eric Furchtbar ihn in einem der Geschützstände fand, war sein Gesicht so voller Schrammen und
Blut, daß Eric ihn nur an seinem Rangabzeichen erkannte.
    Er versuchte, ihn zum Bewußtsein zurückzubringen. Aber bevor ihm das gelang, war die Hälfte
der Mannschaft von selbst wieder auf die Beine gekommen. Johannesson brauchte eine geraume Weile,
bevor er verstand, was eigentlich passiert war. Aber als er es endlich begriffen hatte, machte er
sich willig an die Arbeit, obwohl seine eigenen Schmerzen heftiger sein mußten als die der
meisten anderen Männer. Die Erschütterung hatte ihn gegen den Strahlschutzverschluß des großen
Desintegrators geschleudert, und die aus dem Verschluß herausragenden Strahlungsmeßgeräte hatten
ihre Spur in seinem Gesicht hinterlassen. Als Johannesson sich in einem Spiegel betrachtete,
murmelte er lakonisch: »Muß später operiert werden. Gibt beachtliche Narben.«
    Dann ließ er sich seine Instrumente reichen und machte sich an die Arbeit.
    Es stellte sich heraus, daß niemand an Bord der BOB-XXI wirklich ernsthaft zu Schaden gekommen
war. Ein doppelter Beinbruch war der schlimmste Fall von Verletzung. Die Mannschaft konnte von
Glück sagen, daß sie einen Kommandanten hatte, der im Augenblick der höchsten Gefahr so
blitzschnell und zielbewußt zu reagieren verstand.
    Die JOANN war inzwischen verständigt. Art Cavanaugh berichtete, er hätte Nike Quinto vor
Erleichterung seufzen hören.
    »Das kann zweierlei heißen«, meinte Eric daraufhin ungerührt. »Entweder wir haben ihn die
ganze Zeit über falsch eingeschätzt, oder er hat vor lauter Aufregung den Verstand verloren.«
    Eric selbst fühlte sich im Augenblick nicht mehr so miserabel wie in den ersten Minuten. Er
kehrte zum Hauptschaltraum zurück und traf dort wieder auf Doc Johannesson, der eben dabei war,
Leutnant Hynes' Arm zu behandeln. Ed Hynes saß aufrecht in einem Sessel.
    »Schmerzen?« fragte Eric.
    Ed Hynes lachte. »Keine Spur. Der Doc hat mir ein halbes Dutzend Spritzen gegeben, und in
einer muß wohl eine kräftige Dosis Alkohol gewesen sein. Ich
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