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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gleich der eines Menschen zu setzen war noch viel willkürlicher. Er hatte keinen Anhaltspunkt
dafür.
    Er überlegte sich, ob vielleicht nicht doch die Aufbereitungsanlage ausgesetzt hatte. Er
kannte ihren Mechanismus im großen und ganzen. Sauerstoff wurde von menschlichen Lungen
verbraucht und Kohlendioxyd dafür abgegeben. Mit der Zeit verschwand also der Sauerstoff aus
einer nicht regenerierten Atmosphäre und wurde durch Kohlendioxyd ersetzt. Die
Aufbereitungsanlage an Bord der BOB-XXI spaltete das Kohlendioxyd – in mehreren Schritten
natürlich – in reinen Sauerstoff und Graphit. Der Sauerstoff wurde der Bordatmosphäre wieder
zugeführt, der Graphit wurde gespeichert und den dreimonatlichen Versorgungsschiffen mitgegeben.
Auf der Erde bestand hohe Nachfrage nach reinstem Graphit, und für ein Raumfahrzeug bedeutete es
nur unnötigen Ballast.
    Wie das auch immer war – die Aufbereitungsanlage war eines der unempfindlichsten Geräte,
die es an Bord gab. Wenn die sensitiven Relais des Interkoms dem Aufprall standgehalten hatten,
dann hatte es die Aufbereitung allemal. Es gab keinen Anlaß anzunehmen, daß sie beschädigt worden
sei.
    Dann allerdings gab es nur noch eine einzige Erklärung für das merkwürdige Verhalten der
Bordatmosphäre.
    Der Funkraum meldete sich wieder. Hastig schaltete Eric ein. Art Cavanaugh war normalerweise
ein sehr beherrschter Mann. Aber jetzt sah man seinem Gesicht an, daß etwas Merkwürdiges
geschehen sein mußte.
    »Da ist eine Sendung ausgestrahlt worden!« stieß er hervor.
    Es schien ihn zu überraschen, daß Eric nur gleichgültig nickte.
    »Kode?« fragte Eric knapp.
    »Nicht erkennbar.« Er machte den Mund auf, als wollte er noch etwas sagen, schwieg aber
dann.
    Eric bemerkte es.
    »Sagen Sie's ruhig«, forderte er Art auf.
    »Es ist nur eine Vermutung«, sprudelte Art hervor, »und man müßte es durch die Auswertung
nachprüfen lassen. Aber die Modulation sieht ungefähr so aus wie die der unverständlichen
Sendung, die wir vorhin stundenlang empfangen haben.«
    Eric nickte auch dazu.
    »Wie lang ist die gesamte Sendung?« wollte er wissen.
    »Zwölf bis dreizehn Sekunden.«
    »Konnten Sie Wiederholungen feststellen?«
    »Nein.«
    »Waren Sie während dieser Zeit im Funkraum?«
    »Jawohl.«
    »Haben Sie etwas Auffälliges bemerkt?«
    Art dachte eine Weile nach.
    »Nein«, antwortete er, immer noch zögernd. »Ich – ich habe in der letzten Zeit des
öfteren das Gefühl, es wäre jemand in meiner Nähe. Ich sehe mich dann gewöhnlich um, aber
jedesmal ist alles so, wie es sein sollte. Es ist niemand hier im Raum außer mir.« Er lächelte
schwach. »Es scheint eine Art permanente Halluzination zu sein.«
    Eric schüttelt den Kopf. »Sie brauchen keine Angst zu haben, Art. Es ist keine
Halluzination.«
    Dann schaltete er das Mikrophon aus.
    Er spürte ein merkwürdiges Verlangen, sich mit seinem Sessel umzudrehen und die lange Halle
des Hauptschaltraums mit dem Blick zu inspizieren. Er tat es. Er schaute an den Wänden entlang.
Er beobachtete Doc Johannesson, wie er Ed Hynes den endgültigen Verband anlegte, und wartete
darauf, daß ihm eines der Instrumente aus der Hand genommen würde. Aber nichts geschah.
    Trotzdem wußte Eric ganz genau, daß sie da waren.
    Er drehte sich wieder um und ließ die Positronik einen Eilspruch an die JOANN in Kode fassen.
Der Spruch war nur ein paar Worte lang. Die Positronik selbst brauchte nicht einmal eine
Hundertstelsekunde, um die Worte zu kodifizieren. Einlege- und Auswurfmechanismus arbeiteten
jedoch langsamer. Eric Furchtbar mußte volle drei Sekunden auf die Schablone warten.
    Er führte die Schablone dem Sender zu.
    Und kurze Zeit später verließ ein höchst merkwürdiger Spruch die Hyperantennen der
Beobachtungsstation. Nicht ohne Vergnügen stellte Eric sich Nike Quintos Gesicht vor, wenn er die
Nachricht las.
    »Unsichtbare Fremde an Bord der BOB-XXI!«

4.
    Eric Furchtbar, der über die beiden vorausgegangenen Begegnungen mit den
Unsichtbaren in der Vergangenheit nicht informiert war, konnte nicht wissen, daß Quinto alles
andere als überrascht war. Im Gegenteil. Quintos einzige Reaktion waren die Worte: »Also
doch.«
    Ron Landry blickte ihn nachdenklich an. Schließlich sagte er: »Auf diese Begegnung haben wir
sechs Jahre gewartet und uns darauf vorbereitet. Was mich jedoch nachdenklich stimmt, ist die
Tatsache, daß es den Unsichtbaren gelungen ist, in die Station einzudringen.

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