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Silberband 016 - Die Posbis

Titel: Silberband 016 - Die Posbis
Autoren: Perry Rhodan
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daß …«
    Eric Furchtbar unterbrach ihn mit einer ungeduldigen Handbewegung. »Ja, ich verstehe schon.
Was haben Sie herausgefunden?«
    Man sah auf dem Bildschirm, daß Leutnant Hynes einen Zettel aufnahm. Er sah ihn ein paar
Sekunden lang zögernd an. Dann las er vor: »Seid ihr wahres Leben?«
    Unbegreifliche Dinge erzeugen Unsicherheit und das Gefühl nahender Gefahr.
    Die Frage nach dem wahren Leben war für Eric Furchtbar und die Leute an Bord der BOB-XXI
unbegreiflicher als alles, was sie je zuvor gehört hatten. Trotzdem bestand kaum ein Zweifel
daran, daß die Frage wirklich gestellt worden war. Von irgend jemand, der sich vierhundertundzehn
Lichtjahre weiter draußen mit irgend jemand mittels ungeheurer Fusionsbomben herumschlug.
    Unsicherheit und das Gefühl nahender Gefahr hatte Eric Furchtbar schon zuvor empfunden. Jetzt
geriet er langsam in Panik.
    Bevor er jedoch noch einen neuen Richtspruch aufgeben konnte, kam von der JOANN die Nachricht,
daß sie auf Arkon III angekommen war. Eric antwortete, und auf diese Weise kam Niko Quinto
innerhalb von Sekunden in den Besitz von Informationen, die ihn, nachdem er kaum gelandet war,
zum sofortigen Start veranlaßten.
    Die JOANN machte sich auf den Weg, die heimatliche Galaxis zu verlassen.
    Die Frage blieb vorläufig unbeantwortet: »Seid ihr wahres Leben?«

2.
    Die Finsternis war vollkommen.
    An Bord der JOANN beobachtete Ron Landry die Diskusscheibe der Beobachtungsstation. Sie war
erst seit ein paar Sekunden auf den Bildschirmen sichtbar.
    Mit leisem Unbehagen beobachtete Ron den merkwürdigen Effekt, der durch das Fehlen jeglichen
Hintergrunds hervorgerufen wurde: BOB-XXI schien in Wirklichkeit nicht näher zu kommen. Die
Scheibe wurde einfach größer, von Bewegung war nichts zu spüren.
    BOB-XXI wuchs so lange, bis sie einen der Bildschirme fast völlig ausfüllte. Dann kam sie zur
Ruhe. Oberst Nike Quinto und Major Landry flogen in einem Gleiter zur Station hinüber. Captain
Furchtbar empfing sie am Hauptschott. Man sah ihm an, daß er sich erleichtert fühlte.
    Das Gefühl verlor sich wieder, als Nike Quinto ihm erklärte, daß dies nur ein kurzer Besuch
war und daß er nicht die Absicht hatte, mit der JOANN so unvernünftig dicht neben der Station
liegenzubleiben. Er gab keine Auskunft darüber, wie weit er sich mit seinem Schiff zurückziehen
wollte. Aber Eric Furchtbar hatte den Eindruck, daß es ziemlich weit sein würde und daß er, wenn
es zum Schlimmsten kam, wenigstens während der ersten Zeit mit seinen Männern wieder auf sich
allein gestellt war.
    Nike Quinto ließ sich die Aufzeichnungen vorlegen, die seit der Explosion der ersten Bombe von
den automatischen Geräten aufgenommen worden waren. Er studierte sie sorgfältig, unterhielt sich
dabei mit Ron Landry so leise, daß es niemand verstehen konnte, und bat schließlich um die
Erlaubnis, die Bordpositronik zu benutzen.
    Mit ihr beschäftigten sich Nike Quinto und Ron Landry etwa eine halbe Stunde lang. Dann baten
sie Eric Furchtbar um eine zweite Unterredung.
    »Es steht außer Zweifel«, erklärte Nike Quinto mit hochrotem Kopf, »daß der zweite Funkspruch
richtig entschlüsselt worden ist. Die Frage heißt in der Tat: ›Seid ihr wahres Leben?‹ Es gibt
also da draußen jemand, der in seiner Denkweise zwischen ›wahrem‹ und ›unwahrem‹ Leben oder
vielleicht zwischen einem Dutzend verschiedener Arten von Leben unterscheidet. Was der Begriff
›wahr‹ in diesem Zusammenhang bedeutet, wissen wir nicht. Der Unbekannte wartet aber auf eine
Antwort. Wir verlassen uns dabei am besten auf unser eigenes Gefühl. Für mich sind Sie, Captain,
ebenso ›wahr‹ wie Major Landry, und ich hoffe, ich erscheine Ihnen nicht wesentlich unwirklicher.
Nach meiner Ansicht sollten wir also antworten: ›Ja, wir sind wahres Leben!‹«
    Eric Furchtbar war so entsetzt, daß er aus seinem Sessel in die Höhe fuhr.
    »Sie meinen …«, stieß er hervor, »… daß wir antworten sollen?«
    Nike Quinto gab sich verwundert. »Warum denn nicht?«
    »Aber damit verraten wir unsere Position. Dort draußen schlagen sich Unbekannte mit Waffen
herum, deren zerstörende Wirkung immens sein muß. Wenn wir antworten, peilen sie uns an. Der
Kampf zieht sich vielleicht in diese Gegend – und wir stecken mittendrin.«
    »Sie übersehen da etwas, Captain«, antwortete Nike Quinto überraschend ruhig. »Die Fremden
haben gefragt, ob ›ihr‹, wer immer das auch ist, ›wahres Leben
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