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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn
Autoren: Perry Rhodan
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hochragende
Antennenmasten und glitten dann zum Gelände hinunter.
    Ich suchte nach einem Eingang. Das Mauerwerk war teilweise geborsten. Es war leicht, in
Erdgeschoßhöhe eine breite Öffnung zu finden. Wir gelangten in eine prunkvoll ausgestattete
Halle, von der aus etliche Antigravschächte nach oben führten.
    Ich ging hinter einer Sechskantsäule aus fluoreszierendem Material in Deckung und zog den
Kleinen näher.
    »Fliege vornweg«, sagte ich leise. »Da drüben sind Antis, vorsichtig also! Kannst du den
Aktivator orten?«
    »Viel besser als vorher. Cardif geht weiter nach unten.«
    Gucky flog los. Wir gelangten an einen Antigravschacht, in den wir uns hineinwagten. Wir
schwebten nach unten.
    Eine Schleusenhalle wurde sichtbar. Hinter dem Eingang erblickten wir ein unheimliches Bild.
Tausende von Antis, alle in wallende Gewänder gekleidet, hockten dichtgedrängt auf dem Boden, den
Blick auf die Wände gerichtet.
    Nebenan war eine zweite Halle. Wieder bemerkten wir eine reglose Masse Gelbgekleideter. Mir
wurde klar, daß es sich bei ihnen um die ›Psi-Armee‹ der Baalols handelte. Sie hatten die
Aufgabe, den Schutzschirm durch ihre mentalen Naturkräfte zu verstärken. Doch sie würden nicht
mehr lange durchhalten.
    Gucky winkte. Ich sah nur eine schattenhafte Bewegung. Lautlos zog ich mich von der
schweigenden Armee zurück.
    »Schnell, Cardif geht tiefer. Ich habe Schmerzen.«
    »Schmerzen? Wieso?«
    »Die Aktivatorschwingungen werden zu stark. Dann ertönt immer wieder dieses Gelächter.«
    Außerhalb der Schleusenhalle stießen wir auf eine Treppe, die tiefer führte. Gucky nickte und
deutete hinab.
    Wir rannten die Treppe hinunter. Wachen tauchten nicht auf. Dann vernahmen wir plötzlich
Stimmen. Cardifs heiseres Organ war deutlich zu unterscheiden. Er schrie etwas, was ich nicht
verstehen konnte.
    Nach der letzten Windung erblickten wir einen runden Kuppelsaal. Mehrere gelbgekleidete Antis
standen vor Cardifs monströsem Körper. Sie betrachteten ihn mitleidlos.
    »… werde ich davon überzeugen können«, sagte der Verbrecher soeben. Er umklammerte mit beiden
Händen seinen Hals. Wahrscheinlich litt er unter Atemnot.
    Ich zog mich mit Gucky in die Ecke unter den Stufen zurück. Noch galt es abzuwarten.
    »Du hast versagt«, entgegnete ein alter, hochgewachsener Anti. Er trug eine violette Robe mit
unverständlichen Farbsymbolen. Das mußte der Hohe Baalol sein.
    »Wir halten es für ausgeschlossen, daß dein Vater nochmals auf dein Ansinnen eingeht. Welche
Möglichkeiten stehen dir noch offen, die Besatzungen der terranischen Raumschiffe zu
beeinflussen?«
    »Ihr habt mir nicht die Sendestation zur Verfügung gestellt«, beschwerte sich Cardif. »Ich
hätte sie noch überreden können.«
    »Wir haben einen offenen Rundspruch an alle Kommandanten und Besatzungen aufgefangen. Es ist
jetzt allen Terranern bekannt, daß du nicht Perry Rhodan bist. Wir haben keine Zeit zu verlieren.
Das Feld bricht zusammen.«
    Ich zählte fünf Antis, die wahrscheinlich zur Führungsschicht dieser Welt gehörten.
    Drei andere waren uniformiert und bewaffnet. Ich versuchte, die Lage nüchtern zu
überdenken.
    Die fünf einflußreichen Personen trugen Individualprojektoren, die sie zur Zeit nicht
eingeschaltet hatten. Die Uniformierten hatten ihre Geräte aktiviert. Da sie sich augenblicklich
nicht bedroht fühlten, waren die Körperschirme nicht mental aufgeladen.
    Cardif begann weinerlich zu betteln. Ich bemerkte, daß er immer wieder um einen Schritt
rückwärts taumelte. Dabei riß er seine Augen so angstvoll auf, als hätte er etwas Fürchterliches
erblickt.
    »Das Ultimatum läuft in zwanzig Minuten Standardzeit ab«, sagte ein Kultpriester.
    »Ich werde mit ihm sprechen!« rief Cardif verzweifelt. »Führt mich zu ihm. Ich bringe ihn vor
den nächsten Telekom. Die terranischen Offiziere werden sich seinen Befehlen unterwerfen. Es geht
um sein Leben, denkt daran.«
    »Um das unsere auch«, bemerkte der Hohe Baalol kühl.
    In diesem Augenblick schrillten Alarmsirenen los.
    »Zum Teufel!« stöhnte Gucky. »Wir sind geortet worden.«
    Wir verhielten uns trotz der Entdeckungsgefahr ruhig. Die führenden Antis forderten erregt
Aufklärung. Einer der drei Uniformierten rannte die Treppe hinauf, als von oben schon Rufe
erklangen.
    Darauf kehrte der Offizier zurück. Er schien die Lage erfaßt zu haben.
    »Schaltet eure Schirme ein!« rief er. »Jemand ist unbemerkt eingedrungen.«
    Ich
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