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Silberband 014 - Rhodans Sohn

Titel: Silberband 014 - Rhodans Sohn
Autoren: Perry Rhodan
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verlassen.«
    Gucky und ich machten uns fertig und brachen auf.
    Ich schwebte mit Gucky fünfhundert Meter hoch über dem äußeren Nordring. Die im
Boden eingebauten Schirmprojektoren waren zerstört worden. Trotzdem standen noch große Teile des
Energieschirms.
    Tiefer hatten wir nicht gehen können, da das Gelände an den Ausfallstellen noch in heller
Rotglut strahlte. Hier und da waren blasenwerfende Krater zu sehen, aus denen giftige Dämpfe und
gefährliche Hitzewellen nach oben stiegen.
    Ein Sturm war aufgekommen. Wir konnten uns nur mit Mühe in der Luft halten. Wir hatten viele
Intelligenzwesen beobachtet, die nach Körperform und Aussehen gut Arkoniden oder Menschen hätten
sein können.
    Deutlich war zu erkennen, daß die Antis sich in Panikstimmung befanden. Am Rand der Stadt gab
es Anzeichen von Zerstörung, hervorgerufen durch die den Schirm durchdringenden Projektile der
Kombigeschütze.
    Unter solchen Verhältnissen war es nicht verwunderlich, daß der paramentale Einfluß der Antis
nachließ. Viele von ihnen hatten wahrscheinlich mehr zu tun, als reglos auf dem gleichen Fleck zu
stehen, um ihre Geistesgaben mit denen anderer Baalols zu vereinen. Auf andere Art war eine
starke Paraaufladung des Schirms nicht möglich.
    Rasch durchflogen wir einen breiten Konturspalt im Schirm. Wir landeten auf der abgeflachten
Spitze eines Bauwerks. Unter uns herrschte das Chaos. Antis schrien aufeinander ein, andere
versuchten, mit flachen Fahrzeugen die Stadt zu verlassen.
    »Streit!« rief mir Gucky zu. »Das konnte gar nicht besser kommen.«
    Er hatte recht. Erste Meinungsverschiedenheiten waren deutlich erkennbar. Gelegentlich
bemerkte ich sogar Gruppen, die sich zu bekämpfen schienen.
    Auch die Antis waren Lebewesen mit einem Selbsterhaltungstrieb. Es wäre sonderbar gewesen,
wenn sie sich nicht gegen das aus dem Raum niederbrechende Schicksal aufgelehnt hätten.
    Die führende Oberschicht saß wahrscheinlich seit Stunden in relativ sicheren Tiefbunkern. Das
waren Dinge, die ich am Rand bemerkte. Wirklich wichtig war nur Thomas Cardif.
    Gucky hatte ihn bisher gut verfolgen können. Wenn auch seine Psigaben fast erloschen waren, so
konnte er durch die Hilfe von ES doch die Impulse des Zellaktivators aufnehmen. Er sagte, er
spüre sie wie ein fernes Singen, das ab und zu von einem lauten Gelächter übertönt würde.
    Ich ahnte, daß das letzte Stadium angebrochen war. Cardif würde jetzt völlig verzweifelt sein,
zumal die Antis nun sicher wußten, daß seine Rolle als Perry Rhodan ausgespielt war.
    Wieviel war er ihnen noch wert? Was würden sie zu seinen Gunsten riskieren?
    Nichts mehr! sagte mein Logiksektor. Sie werden vielleicht noch einen Versuch mit
ihm machen. Schlägt das Experiment fehl, lassen sie ihn fallen.
    Der Auffassung war ich auch. Was würde man aber durch Cardif zu erreichen versuchen? Zur Zeit
geschah noch nichts. Gucky konnte seinen Weg verfolgen. Er weilte im Zentrum der Stadt.
    Wir flogen weiter. Der Kleine hatte meine Hand ergriffen und dirigierte so meinen Kurs. Die
schwerkraftaufhebenden Antigravaggregate arbeiteten gut.
    Inzwischen waren die Terraner wahrscheinlich bereits gelandet und hatten die Stadt hermetisch
abgeriegelt. Viel würde nun von der Verhandlungsbereitschaft der Antis abhängen.
    Der Mausbiber sprach nicht viel. Über einem weiten Platz, der von prächtigen Gebäuden und
Parkanlagen umgeben war, hielt er an. Wir landeten auf dem Runddach eines großen
Kuppelbauwerks.
    »Er ist genau unter uns«, schrie mir Gucky zu. »Wahrscheinlich wird er von den Antis
empfangen, aber das kann ich nicht genau sagen. Ich spüre nur die Strahlungen des Geräts.«
    Das genügte mir vollauf. Ich spähte nach unten. Auf dem großen Platz war kaum jemand zu sehen.
Von Bull kamen keine neuen Nachrichten durch. Vertraute man im Führungskreis der Götzenpriester
noch immer auf den wankenden Energieschirm? Erhoffte man sich ein Wunder durch Perry
Rhodan – oder durch Thomas Cardif?
    Ich wurde unruhig.
    »Wir können ihn jetzt fassen!« rief mir Gucky ungeduldig zu.
    »Nein, das ist jetzt von zweitrangiger Bedeutung. Wir greifen erst dann an, wenn er bei Rhodan
ist.«
    »Wird man ihn zu Perry bringen?«
    »Mit größter Wahrscheinlichkeit.«
    »Was hast du vor?«
    Ich erklärte es mit wenigen Worten. Es kam jetzt nur noch darauf an, unentdeckt zu bleiben und
Cardifs Fährte zu verfolgen.
    Vorsichtig schwebten wir über die Dachrundung hinweg, umflogen einige
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