Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent
Autoren: Perry Rhodan
Vom Netzwerk:
aus wie wir,
nur hatten sie rotbraune Haut und kupferne Haare. Ihre Gesichter sind nicht böse, und sie
scheinen auch keine bösen Absichten gegen uns zu hegen. Aber das ist es nicht, was mich
erschreckte – wie sollte es auch? Mir kam gleich alles so verschwommen vor, als sähe ich
alles wie durch Wasser. Und das war es dann auch. Ich steckte in einem Glasbehälter – oder
besser der Besitzer des Körpers, in den ich übergewechselt war.«
    Rhodan verstand zwar kein Wort von dem, was Ralf Marten ihm berichtete, aber er unterbrach ihn
nicht. Er wußte, daß er eine Antwort auf seine Fragen erhalten würde – wenn Marten sie
wußte.
    »Ich versuchte, mich selbst zu erkennen – das Wesen zu erkennen, in das ich geschlüpft
war. Ich konnte es nicht. Ich kam mir wie ein Fisch im Aquarium vor. Vielleicht war es das auch.
Die Leute, die an mir vorbeikamen, beachteten mich nicht, also muß ich den Körper einer sehr
unwichtigen Persönlichkeit gewählt haben. Ich kann aber jederzeit zurückkehren in das fremde
Schiff und versuchen …«
    »Warten Sie, Marten, das ist nicht nötig«, hielt Rhodan ihn auf. »Mir genügt es vorerst zu
wissen, daß man uns nicht anzugreifen beabsichtigt. Gucky, etwas Neues?«
    »Es sind Esper an Bord«, wiederholte der Mausbiber seine Feststellung. »Ich spüre ganz
deutlich, wie sie versuchen, mich zu beeinflussen.«
    »Also keine Telepathen, sondern Suggestoren, die den Willen eines anderen übernehmen
können.«
    »Beides«, zwitscherte Gucky knapp und fügte hinzu: »Aber sie kommen über ein paar jämmerliche
Versuche nicht hinaus.«
    Rhodan sah auf den Bildschirm. Das fremde Schiff hatte sich weiter genähert und stoppte ganz
ab. Es war nur noch zehn Kilometer von der TITAN entfernt.
    Der Funker kam in die Zentrale.
    »Funkspruch von dem fremden Schiff«, meldete er. »Der Kommandant bittet, an Bord kommen zu
dürfen.«
    Rhodan überlegte nur wenige Sekunden, dann nickte er. »Gut. Geben Sie mein Einverständnis.
Aber er darf keine Begleiter mitbringen, sondern soll allein kommen. Das fremde Schiff kann vor
Schleuse siebzehn anlegen. Lassen Sie die Stelle durch Leuchtsignale kenntlich machen.«
    Der Funker verschwand. Das Anlegemanöver begann.
    Rhodan wandte sich an Gucky. »Du kehrst zu den Mutanten zurück. Haltet euch bereit. Achtet auf
weitere Versuche der Zaliter, uns unter ihre geistige Kontrolle zu bringen. Marshall soll zu mir
in die Zentrale kommen. Sobald der fremde Kommandant an Bord ist, sollen Ras Tschubai und der
Japaner an Bord des anderen Schiffes gehen und sich umsehen. Wenn möglich, unbemerkt. Alles
verstanden, Gucky?«
    Gucky rutschte aus dem Sessel und stellte sich aufrecht. Als er mit der rechten Pfote
salutierte, sah das sehr possierlich aus. Leider verhinderte der Nagezahn, daß er von Bully ernst
genommen wurde.
    »Alles verstanden!« quietschte er und hoppelte davon. Er vergaß völlig, daß er teleportieren
konnte. Die Sache mit den anderen Espern schien ihn arg mitgenommen zu haben. Ralf Marten folgte
ihm.
    Rhodan ließ Thora und Crest in die Zentrale kommen und erwartete mit ihnen sowie Bully und dem
Telepathen John Marshall den fremden Kommandanten.
    Ras Tschubai maß an die zwei Meter und verriet auch damit seine Abstammung von den
kriegerischen Häuptlingen des Sudan. Als er sich einmal in Lebensgefahr befand, entdeckte er
seine Fähigkeit, sich an einen anderen Ort wünschen zu können. Damals sprang ihn ein Löwe
an – aber der Löwe traf mit seinem Prankenhieb nichts als leere Luft. Ras Tschubai war
verschwunden und fand sich dreitausend Kilometer entfernt in seinem Heimatdorf wieder.
    Damit begann seine Laufbahn als Teleporter.
    Ähnlich war es bei Tako Kakuta gewesen. Der schmächtige Japaner hatte bei einer Katastrophe
seine außergewöhnliche Fähigkeit entdeckt und so lange geheimgehalten, bis er zum Mutantenkorps
Rhodans gestoßen war.
    Als die beiden den Einsatzbefehl erhielten, handelten sie sofort. Der Sprung zu dem an der
Hülle der TITAN verankerten Schiff war eine Kleinigkeit, viel wichtiger würde es sein, von der
Besatzung des Fremden nicht bemerkt zu werden.
    Sie arbeiteten getrennt. Während Tako sich auf das Heck des anderen Schiffes konzentrierte,
nahm sich Ras das Mittelschiff vor.
    Als er materialisierte und zu sehen begann, stellte er erleichtert fest, daß er allein war. In
dem Raum standen allerlei Geräte umher, deren Sinn ihm vorerst verborgen blieb. Da keine
Sichtluke vorhanden
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher