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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent
Autoren: Perry Rhodan
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Sie halten das Korps einsatzbereit. Schicken Sie mir
Ralf Marten und Gucky her. Aber beeilen Sie sich. Ras Tschubai und Tako Kakuta auf einen Einsatz
vorbereiten. Ende.«
    Die beiden zuletzt Genannten waren Teleporter, die sich kraft ihres Willens an jeden
beliebigen Ort versetzen konnten. Ralf Marten hingegen besaß eine andere Fähigkeit, die der
unauffälligen Aufklärung diente. Er war der Teleoptiker des Korps. Er war in der Lage, sein
persönliches Ich völlig auszuschalten und durch die Augen und Ohren anderer Wesen zu sehen und zu
hören. Ohne daß der Betreffende es bemerkte, konnte Martens ›Geist‹ in ihm wohnen.
    »Wozu Ralf Marten?« Bully wunderte sich. »Du willst dem Fremden doch keinen indirekten Besuch
abstatten?«
    »Warum nicht?« gab Rhodan kühl zurück.
    Im selben Augenblick betraten der Genannte und Gucky die Zentrale. Der Mausbiber warf Bully
einen vergnügten Blick zu, watschelte zum nächsten Sessel und kletterte hinein. Ralf Marten
wartete höflich, bis Rhodan ihm einen Wink gab, im Nachbarsessel Platz zu nehmen.
    »Der TITAN nähert sich ein fremdes Raumschiff«, erklärte er, denn Ralf Marten war kein
Telepath. »Ich möchte wissen, wer sich an Bord befindet und was man plant. Gucky, du hast noch
keine Impulse aufgenommen?«
    »Doch, aber sehr merkwürdige Impulse.« Der Mausbiber nickte gelassen. »Ich werde nicht klug
aus ihnen.«
    »Keine klaren Gedanken?«
    »Nur wenige, aber sie werden von stärkeren Impulsen überlagert, die mir unverständlich
bleiben. Soll ich springen? Die Entfernung hat sich verringert, und das Schiff nähert sich uns
nur noch mit einer Geschwindigkeit von fünfhundert Metern pro Sekunde.«
    »Woher weißt du das?«
    Gucky grinste. »Dort auf dem Sucher steht es.«
    Rhodan ärgerte sich, eine unnötige Frage gestellt zu haben. Aber das konnte passieren. Er
hatte in den letzten Minuten nicht mehr auf das fremde Schiff geachtet.
    »Marten, versuchen Sie, in einen an Bord des fremden Schiffes befindlichen Körper zu
schlüpfen, damit wir wissen, wie es drüben aussieht. Suchen Sie sich einen aus, es spielt keine
Rolle. Während Sie das tun, wird Gucky weiter Impulse auffangen und vielleicht einen
identifizieren. Es können sich ja nicht nur Wahnsinnige in dem Schiff befinden.«
    Ralf Marten lehnte sich in den Sessel zurück und schloß die Augen. Sekunden später schien er
in eine Art Totenstarre zu verfallen. Sein Atem ging nur noch schwach, und von einem Pulsschlag
war kaum noch etwas zu spüren. Sein Bewußtsein weilte bereits viele Kilometer entfernt in dem
anderen Schiff.
    Gucky seufzte und vertiefte sich erneut in seine Aufgabe, den Fremden mit seinen
telepathischen Fühlern entgegenzueilen.
    Sein Gehirn nahm eine erstaunliche Menge an Gedankenimpulsen auf, von denen einige auch einen
Sinn besaßen. Überlagert wurden sie jedoch – wie auch vorher – von abstrakten
Gedankenmustern, aus denen er einfach nicht schlau werden konnte.
    Und dann spürte er noch etwas anderes …
    Etwas griff vorsichtig und tastend nach seinem Gehirn – zögernd noch, als sei es blind
und versuche es aufs Geratewohl. Er stutzte und schirmte sich sofort ab, ohne sich zu melden. Der
Fremde tastete weiter, schien nichts zu finden – und verschwand wieder.
    Nun wußte Gucky, woran er war.
    Er schüttelte sich und sah Rhodan an.
    »In dem fremden Schiff«, sagte er nachdenklich, »sind Esper. Telepathen und schwache
Suggestoren. Ich hätte es mir denken können.«
    Rhodan war überrascht. »Thora hat nichts davon gesagt, daß die Zaliter telepathische
Fähigkeiten besitzen. Hm, das ist ja merkwürdig. Bist du sicher, Gucky?«
    »Ganz sicher, Rhodan. Du kannst es mir glauben, denn einer hat versucht mich zu finden. Aber
er ist wie blind. Ich könnte, wäre ich ein Suggestor, ganz bestimmt in ein Gehirn eindringen und
es beeinflussen. Die Esper auf dem fremden Schiff scheinen es nur dann zu können, wenn sie ihr
Opfer auch optisch wahrnehmen.«
    »Wir müssen warten, was Marten berichtet. Er regt sich bereits.«
    Ralf Marten stöhnte leise und öffnete abrupt die Augen. Er sah aus, als erwache er soeben aus
einem Traum, der alles andere als angenehm gewesen war. In seinen Augen stand Entsetzen.
    »Gott sei Dank«, sagte er leise und richtete sich ein wenig auf. »Das habe ich nicht
erwartet.«
    »Berichten Sie«, drängte Rhodan. »Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    Marten nickte. »Als ich wieder sehen konnte, erblickte ich Menschen. Sie sahen
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