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Silberband 006 - Der Robotregent

Titel: Silberband 006 - Der Robotregent
Autoren: Perry Rhodan
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war, mußte er sich inmitten des Schiffskörpers befinden.
    Er beschloß, seine Suche ganz normal fortzusetzen.
    Der Raum hatte zwei Türen. Die eine ließ sich mit einem Handdruck leicht öffnen, und er
gelangte auf einen Korridor, in den andere Türen mündeten. Er wagte es nicht, eine von ihnen zu
öffnen, sondern schlich weiter, jede Sekunde darauf vorbereitet, plötzlich zu
entmaterialisieren.
    Die vordere Tür führte sicherlich in die Verlängerung des Korridors und war so etwas wie ein
Schott. Er zögerte einen Augenblick, ehe er sie aufstieß. Der Gang dahinter war ebenfalls
leer.
    Er stand mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt und lauschte.
    Irgendwo waren menschliche Stimmen. Sie unterhielten sich in Interkosmo, der Sprache, die er
dank seiner Hypnoschulung ebenfalls beherrschte. Trotzdem konnte er kein Wort verstehen.
    Es gehörte jedoch zu seiner Aufgabe, etwas über die Zaliter auf diesem Schiff zu erfahren.
Vorsichtig pirschte er sich also weiter, bis er die Stimmen deutlicher wahrnahm. Sie kamen aus
einem Raum, der hinter einer der zahlreichen Türen lag.
    Innerlich zum sofortigen Sprung bereit, legte er sein Ohr gegen die glatte Metallfläche. Ja,
nun konnte er sie verstehen.
    »… werden wir uns vielleicht in die Nesseln setzen.«
    Der Unbekannte sagte das nicht wörtlich so, aber der Sinn war der gleiche.
    Eine andere Stimme antwortete: »Hemor muß schließlich wissen, was er tut. Er handelt auf
Befehl des Zarlt. Und der weiß erst recht, was er tut.«
    »Das gebe ich zu, aber mit dem Imperium ist nicht zu spaßen. Wenn es bemerkt, daß wir falsches
Spiel treiben, schickt es uns eine Flotte auf den Hals. Darauf sollten wir es nicht ankommen
lassen.«
    »Die Gelegenheit ist einmalig. Bedenke, der Fremde hat das große Gehirn überlistet.«
    »Eben! Und der Zarlt meint, wiederum schlauer als er zu sein. Mir scheint das vermessen.«
    Es entstand eine kurze Pause. Ras hörte Schritte, die auf die Tür zukamen. Er wich zurück und
suchte nach einem Ausweg, ohne springen zu müssen. Aber ihm blieb nicht viel Zeit, sich zu
entscheiden.
    Die Tür wurde aufgestoßen, und ein Kopf schob sich auf den Korridor.
    Ras hätte später nicht zu sagen vermocht, ob der Kerl ihn noch gesehen hatte. Er
entmaterialisierte in derselben Sekunde und konzentrierte sich dabei auf den Bug, wo die Zentrale
des fremden Schiffes sein mußte.
    Das war ein großes Risiko, aber er tröstete sich damit, daß er ja jederzeit wieder
verschwinden konnte, wenn er Besatzungsmitglieder antraf.
    Er hatte Glück.
    Als er zu sehen begann und sich zugleich auf ein neuerliches Verschwinden vorbereitete,
erkannte er, daß er allein war. Rings um ihn herum war – das Universum.
    Aber es war voller Luft, und er konnte atmen.
    Seine erste Befürchtung, die Richtung verfehlt und mitten im Vakuum gelandet zu sein, erfüllte
sich zum Glück nicht. Zu seinem Erstaunen stand er inmitten eines fast runden Raumes, dessen
Wände und Decke aus einem durchsichtigen Material bestanden. Eine Art Beobachtungsraum
vielleicht.
    Jedenfalls sah er die Hülle der TITAN wie eine Riesenwand rechts nach oben streben. Durch eine
Plastik-Tunnelverbindung erkannte er eine menschliche Gestalt, die die wenigen Meter zwischen dem
fremden Schiff und der TITAN mit schnellen Schritten zurücklegte. Er sah, wie sie von einigen
Offizieren in Empfang genommen wurde.
    Das mußte der Kommandant sein, der Rhodan um eine Unterredung gebeten hatte.
    Nur eine einzige Tür führte in den Beobachtungsraum, stellte Ras zu seiner Beruhigung fest. Er
eilte zu ihr und warf einen kurzen Blick in den hinter ihr liegenden Korridor. Er war leer.
    Von hier also drohte keine Gefahr.
    Er schloß die Tür wieder und wandte sich um.
    Und dann erblickte er das Ungeheuer …
    Tako hatte von Anfang an weniger Glück.
    Als er materialisierte, stand er mitten in einer erregt debattierenden Menge. Es waren
ausnahmslos Zaliter in verschmutzten Arbeitskleidern, also höchstwahrscheinlich Angehörige des
technischen Personals.
    Dem Japaner fehlte die Geistesgegenwart, sofort wieder zu verschwinden. Vielleicht hielt er es
auch nach der einmal erfolgten Entdeckung nicht mehr für so wichtig, denn gefangennehmen konnten
sie ihn ohnehin nicht.
    Das erregte Gespräch verstummte sofort. Die Männer wandten die Köpfe in seine Richtung und
rissen die Augen auf. Wortlos starrten sie die so plötzlich mitten unter ihnen aufgetauchte
Geistergestalt an, die jedoch aus Fleisch und
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