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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition)
Autoren: Alan Dean Foster
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warum. Warum haben sie mich nicht einfach in meinen Tod stürzen lassen?«
    »Aus demselben Grund, aus dem sie dich nicht Molé ausgeliefert haben. Als du gefallen bist, habe ich ihnen gesagt, dass ich mich weigern würde, ihnen zu helfen, wenn sie dich nicht retten. Sie haben dich aus dem Nichts geholt und hier abgesetzt.« Sie schüttelte traurig den Kopf. »Mehr als das kann ich leider nicht für dich tun, Whispr.« Sie deutete auf seinen Rucksack. »Du hast unsere restlichen Vorräte dabei. Das Nerens-Sicherheitspersonal wird dich in Ruhe lassen. Ich denke, dass du es von hier aus schaffen kannst. Ich hoffe es.« Ein dunkler Nebel zog sich um ihren Körper zusammen. Sie musterte ihn unbeirrt, während er immer dicker wurde und aussah, als würde er aus Tinte bestehen.
    »Die Besucher mögen keine langen Abschiede. Meine Zeit ist begrenzt.«
    »Ich werde es hier rausschaffen!«, schrie er und rannte auf sie zu. »Und dann werde ich es allen erzählen! Ich werde von diesem Ort berichten, von den Invasoren und ihrer Gehirnwäsche, von allem! Ich werde mit Soldaten, Journalisten, Vidkorrespondenten und einem Dutzend Schwebern wiederkommen! Ich werde diesen ganzen verräterischen Implantat-Invasions-Plan vereiteln!«
    In pechschwarzen Nebel gehüllt, schüttelte sie traurig den Kopf. »Nein, das wirst du nicht, Whispr. Weil dir niemand glauben wird. Für die, die du überzeugen willst, wirst du nur ein weiterer verrückter Straßengauner sein. Wie der, der sich so lange in meiner Praxis aufgehalten hat, bis ich gar keine andere Wahl hatte, als ihn und seine Probleme zur Kenntnis zu nehmen.« Ihre finstere Miene hellte sich auf. »Aber der war eigentlich ganz niedlich   …«
    Der Nebel wurde fest, während er die letzten Meter zwischen ihnen überbrückte. Er griff danach, fing ihn, zog ihn an sich und hielt ihn fest. Dann war er verschwunden. In einem Moment lief er über eine Scheibe aus schwarzem Glas und im nächsten war da nur eine Rauchwolke, die zwischen seinen Armen hervordrang und in der trockenen Luft verschwand wie Rauch in einem Hochofen.
    Er war wieder alleine.
    *
    Die San-Jäger fanden ihn, als er nichts mehr zu essen und kaum noch Wasser hatte, da seine Wasserflasche vier Tage zuvor kaputtgegangen war. Er war schon im Delirium, als sie ihn in ihr vorübergehend aufgeschlagenes Lager brachten, und plapperte unaufhörlich vor sich hin. Sie ignorierten seine Worte. Der arme dünne Meld hatte offensichtlich den Verstand verloren.
    Auf einer Trage oder mit der Hand getragen wurde der halb bewusstlose Überlebende von einer Gruppe an die nächste weitergereicht, bis er schließlich, noch immer schwach, aber schon auf dem Weg der Besserung, vor dem Eingang zur Nationalparkstation Rosh Pinah abgesetzt wurde. Nachdem die Ranger seinen Rucksack und den Zustand seiner Schuhe begutachtet hatten, stuften sie ihn als nicht dokumentierten Wanderer ein, der sich im Fish River Canyon verlaufen hatte. Man brachte ihn mit einem Schweber ins Krankenhaus in Karasburg. Während er sich dort erholte, fand er die Rohdiamanten, die irgendjemand in den Tiefen seines Rucksacks versteckt hatte.
    Waren sie ein Geschenk der San? Oder ein freundlicher Abschiedsgruß einer gewissen mitfühlenden Ärztin, die sich mit den »Besuchern« verbündet hatte, für die Diamanten vermutlich nichts als gefärbter Wasserstoff waren.
    Sie musste sie wirklich davon überzeugt haben, dass er harmlos wäre.
    In Gaborone, einem traditionellen Edelsteinumschlagplatz, stellte es kein Problem dar, die Steine zu Subsist zu machen. Von hier aus verließ er den südlichen Quadranten des Kontinents in der ersten Klasse eines Flugzeugs. Aber er flog nicht zurück nach Savannah. Dort konnten noch andere Personen als die Ärztin auf seine Rückkehr warten. Stattdessen flog er nach Indien. Dort ergötzte er die Medien mit seinen Geschichten über riesige vergrabene Raumschiffe und die mentale Manipulation von Teenagern, die von verräterischen menschlichen Ärzten beaufsichtigt wurden, mit denen sich die manipulierten Aliens verbündet hatten.
    Seine Vorträge wurden so aufgenommen, wie man es erwarten konnte.
    Angetrieben und unterstützt von dem Subsist, das er durch den Diamantenverkauf eingenommen hatte, versuchte er, erst die Chinesen und dann die Japaner davon zu überzeugen, dass seine Geschichte der Wahrheit entsprach. Ein japanisches Vidteam bezahlte tatsächlich einen Satellitenscan des Wüstengebiets, das er angegeben hatte. Da dort nichts entdeckt
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