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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition)
Autoren: Alan Dean Foster
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zusammenarbeiten oder für uns arbeiten, wissen nichts von unserer wahren Formenvielfalt.«
    »So.« Johans sämtliche Augen richteten sich gleichzeitig auf Ingrid. »Jetzt wissen Sie alles. Sie wissen mehr als die meisten Ihrer Art. Ihr Streben nach Antworten, selbst bei drohender Eliminierung und jeglicher Gefahr trotzend spricht für Sie. Ihre Entschlossenheit, diesen abgelegenen Ort zu erreichen, ebenfalls. Aber vor allem war es die Tatsache, dass Sie nicht in Panik geraten sind und über die entsprechenden Fähigkeiten verfügen.«
    Während die noch immer völlig überwältigte Ingrid zögerte, fügte Sarah etwas hinzu, das die Ärztin besonders hart traf.
    »Wenn es Wissen ist, wonach Sie streben, wenn es wirklich das ist, was Sie zu diesem Zeitpunkt an diesen Ort geführt hat, dann können wir Ihnen das Universum eröffnen.«
    War das nicht das, was sie immer gewollt hatte?, fragte sich Ingrid. Antworten, wissenschaftliche Erklärungen, Verständnis? Zuerst hatten sie versucht, sie umbringen zu lassen, und jetzt   … Nein, das war nicht ganz korrekt, sagte sie sich. Es waren die halb unabhängig arbeitenden Menschen im Auftrag der Aliens gewesen, die sie töten wollten. Denn soweit es die Aliens betraf, waren Individuen ohne Bedeutung. Nicht, wenn die Reife und das Überleben einer ganzen Spezies auf dem Spiel stand. Ihrer Spezies. Schuldete sie es den anderen ihrerArt nicht, dabei zu helfen, ihr soziales und mentales Wachstum zu steigern? Schuldete sie es sich nicht selbst?
    Whispr sah die Veränderung, die seine Gefährtin durchmachte, so deutlich, wie er sie in der Sturzflut in der Wüste im tosenden Wasser gesehen hatte, das sie unter die Oberfläche ziehen und ertränken wollte. Diese Kreaturen, diese unmenschlichen Dinger , spielten mit ihrem Verstand. Sie überredeten, schmeichelten, lockten mit Lügen und Unwahrheiten, spickten Drohungen mit Versprechungen. Und sie fiel auch noch darauf rein! Er konnte es so deutlich erkennen, wie er wusste, dass angesehene Bürger am Ufer von Savannah übers Ohr gehauen wurden. Also stellte er sich zwischen sie und die Aliens und hielt sein Gesicht dicht vor das ihre.
    »Ingrid! Hör mir zu! Ich bin’s, Whispr! Erinnerst du dich an mich? Du hast mich mitgenommen, damit du dich in Situationen zurechtfindest, die fremd für dich und deine Lebenserfahrung sind.« Er deutete auf die Kreaturen, die sie stillschweigend beobachteten. »Tja, ich kann mir kaum eine Situation vorstellen, die noch fremder als diese sein könnte! Das ist trotz allem eine Invasion, Doc. Sie wollen uns immer noch unterdrücken und kontrollieren, wenn auch nur mit schönen Worten!«
    »Wenn wir die Kontrolle über Sie übernehmen wollten, Whispr«, meinte der Alien Sarah zu ihm, »dann hätten wir das längst getan. Oder Sie dem menschlichen Raubtier Molé überlassen. Stattdessen haben wir Sie hierher gebracht und Ihnen freimütig das kostbarste aller Nahrungsmittel zur Verfügung gestellt: Wissen.« Ihre Stimme wurde ernster. »Mehr können wir nicht tun. Wir können Ihnen nicht sagen, was Sie mit dem anfangen sollen, was wir Ihnen gegeben haben. Das ist ganz allein Ihre Entscheidung.« Licht schimmerte in den Augen, die auf langen Stängeln saßen. »Das ist Ihr freier Wille.«
    »Freier Wille? Ich werde Ihnen den freien Willen zeigen. Ich werde Ihnen zeigen, was es heißt, menschlich und ›unverbessert‹ zu sein.« Er wandte sich von den Türmen mit der Honigstimme ab und versuchte, seinen Blick tief in Ingrids Augen und ihr Wesen zu bohren. »Doc, du kannst das nicht tun. Du kannst dich nicht von diesen   … Kreaturen einnehmen lassen.«
    Sie starrte ihn an und fragte schlicht: »Warum nicht, Whispr? Warum sollte ich ihnen nicht glauben? Warum sollte ich nicht zustimmen, ihnen zu helfen? Zum Wohle der Menschheit?«
    »Weil«, die Worte blieben ihm beinahe im Halse stecken, »weil ich   … Weil ich dich liebe.«
    »Whispr!« Sie hatte geglaubt, dass sie von nichts aus ihrer Träumerei gerissen werden konnte, doch da hatte sie sich anscheinend geirrt.
    »Tu das nicht, Doc   … Ingrid. Hör nicht auf sie. Sie spinnen Worte, so wie Spinnen Seide spinnen. Sie ›wässern‹ uns, hast du gehört? Sie wässern dich mit dem, was du hören willst, damit du ihnen ihre Geschichte abkaufst und für sie arbeitest. Tu es nicht! «
    Sie schluckte einmal schwer. »Es ist zu spät, Whispr«, sagte sie dann mit sanfter Stimme. »Ich habe es ihnen bereits ›abgekauft‹.« Sie sah an ihm vorbei zu
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