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Signal: Roman (German Edition)

Signal: Roman (German Edition)

Titel: Signal: Roman (German Edition)
Autoren: Alan Dean Foster
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Sarah hinüber. »Sind Sie wirklich weiblich, oder haben Sie sich nur für diesen Namen entschieden, damit es für mich und meinen Freund einfacher wird?«
    »Ich war früher einmal weiblich«, versicherte ihr das Durcheinander aus beweglichen Türmen. »In meiner jetzigen Form hat das Geschlecht keine Bedeutung.«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob ich Ihnen das so glaube.« Erneut sah sie ihren Gefährten an. »Es tut mir sehr leid, dass du mich liebst, Whispr. Für einen Mann, der so viel Tragisches inseinem Leben durchgemacht hat, muss es noch viel schlimmer sein, wenn jetzt noch etwas dazukommt, und ich fühle mich schlecht, weil ich schuld daran bin. Aber ich habe dich zwar mögen, aber nicht lieben gelernt. Nicht auf die Art und Weise, wie du es gern hättest. Ich glaube diesen ›Leuten‹, und ich glaube an das, worauf sie hinarbeiten, daher werde ich hierbleiben.«
    Er entfernte sich mit schmerzverzerrtem Gesicht von ihr. »Du wurdest vereinnahmt. Mir ist nicht genau klar, wie sie es geschafft haben, aber ich bin nicht blind. Ich muss mir nichts ins Gesicht werfen lassen, um zu sehen, was hier passiert.«
    »Whispr, hör mir zu   …« Sie kam näher, um wenigstens die physikalische, wenn auch nicht die emotionale Distanz zu überbrücken, die sich zwischen ihnen aufgetan hatte.
    » Nein! « Er riss die Hände hoch. Was würden sie jetzt mit ihm machen? Sie hatten die Ärztin für sich gewonnen. Es war Ingrid, deren Kooperation, deren Zugeständnis sie wollten. Er bedeutete ihnen nichts. Sein Leben war bedeutungslos. So bedeutungslos wie das Leben jedes anderen Individuums im Vergleich zur »Gesundheit« der Spezies. Hatten sie das nicht selbst gesagt? Panisch sah er sich um.
    »Ich werde dich hier rausholen, Ingrid! Irgendwie kriege ich dich auf irgendeine Art und Weise hier raus. Und ich werde wiederkommen und dir helfen, das verspreche ich!« Jetzt entfernte er sich rückwärts von den dreien, während er die Hände abwehrend vor sich ausstreckte. »Ich werde Hilfe holen!«
    »Whispr-Mann.« Sarah mit den vielen Türmen näherte sich ihm. Ihre goldenen Gliedmaßen glänzten und streckten sich nach ihm aus, gleichzeitig Maschine und menschlich. »Du irrst dich. Du liegst völlig falsch. Lass dir von uns helfen   …«
    Er wirbelte herum, während seine Gedanken im Chaos versanken und seine Seele brannte, machte einen Schritt, stieß sich ab und sprang in die Leere, die sich hinter ihm erstreckte. Selbst im Fallen schwieg er, und er konnte auch nichts anderes hören als Ingrid Seastroms immer leiser werdenden Schrei.
    *
    Er musste ohnmächtig geworden sein, dachte er und rollte sich herum. Er erinnerte sich daran, wie er in die Leere gesprungen war. Während seine Erinnerung zurückkehrte, wurde ihm bewusst, dass er nicht tot war, nicht fiel und keine Schmerzen hatte. Angesichts seiner Erinnerungen ergab diese Verbindung der Realitäten ebenso wenig Sinn wie der feste, dreckige Boden, auf dem er lag. Als er die Augen öffnete, spürte er eine leichte Brise auf der Hornhaut. Die Luft roch trocken und leicht nach Pfefferminze. Sein Blickfeld war in horizontale Felder aus Beige, Gelb und Tiefblau aufgeteilt.
    Er war wieder in der Wüste.
    Verwirrt, aber froh, noch am Leben zu sein, stand er langsam auf. Anstelle des Kittels eines medizinischen Assistenten, den er zuletzt getragen hatte, hatte er wieder seine Wüstenkleidung an. Sein Rucksack lag in der Nähe. Eine schnelle Überprüfung ergab, dass der Inhalt mit Ausnahme seines Kommunikators intakt war. Sogar seine überlebenswichtige Wasserflasche war noch da. Wie war sie hierhergekommen? Wie war er hierhergekommen? Stehend gelangte er durch den Kontakt mit der sauberen, natürlichen Erde langsam wieder in die Realität zurück.
    Er drehte sich im Kreis. Es gab keinen Hinweis darauf, dass er sich in einem Alien-Halluzinator oder einer getarnten Leerebefand. Eine schwarz-weiße Namib-Krähe flog auf schwarzen Schwingen am Himmel entlang. Er legte den Kopf in den Nacken und sah ihr nach. Kein Engel hatte je besser ausgesehen, kein Cherub war je begeisterter begrüßt worden. Von Nerens war nichts zu sehen. Er war wieder in der Wüste, aber er konnte überall sein   – die Namib war zwar nicht die Sahara, aber auch nicht gerade klein.
    Es musste irgendeinen Unfall gegeben haben, sagte er sich. Irgendetwas hatte ihn aufgefangen, bevor er das ebenholzschwarze Schiff getroffen hatte, und ihn hier rausgebracht, als wäre er eine Figur aus einem Vidspiel. Er war
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