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Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche
Autoren: James Rollins
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Deckung locken.
    Painter machte sich über die Natur der Bombe keine Illusionen.
    Anthrax.
    Grayson war offenbar nicht in der Lage, die Bombe zu entschärfen, und suchte nach einer Möglichkeit, sich ihrer gefahrlos zu entledigen.
    Dabei hatte er kein Glück.
    Wie viel Zeit blieb ihm noch?
     
    0 5 :15
    Frederick, Maryland
     
    0 0:18.
    Grayson rannte weiter. Vielleicht gab es ja noch eine andere Luke. Er stürmte die Laufplanke entlang. Da seine Knöchel noch immer wie einzementiert waren, hatte er das Gefühl, mit Skistiefeln zu laufen.
    Einen Viertelumfang weiter gelangte er zur nächsten Luke.
    » SIE DA! BLEIBEN SIE STEHEN! «
    Der Sicherheitsdienst.
    Die durchs Megaphon verstärkte Stimme hätte ihn beinahe dazu veranlasst, stehen zu bleiben.
    Aber nur fast.
    Er lief weiter. Ein Scheinwerfer erfasste ihn.
    » STEHEN BLEIBEN, ODER WIR SCHIESSEN! «
    Für Verhandlungen blieb keine Zeit mehr.
    Eine ohrenbetäubende Salve traf die Kugeloberfläche. Ein paar Schüsse prallten von der Laufplanke ab. Weit daneben. Warnschüsse.
    Er erreichte die zweite Luke, packte den Griff, drehte ihn und zog daran.
    Zunächst klemmte die Luke, dann sprang sie auf. Vor Erleichterung hätte er beinahe aufgeschluchzt.
    Er warf die Bombe durch die Öffnung, rammte die Tür zu und lehnte sich dagegen. Langsam rutschte er in die Hocke.
    » SIE DA! BLEIBEN SIE, WO SIE SIND! «
    Er hatte gar nicht vor davonzulaufen. Er fühlte sich ganz wohl so. Plötzlich spürte er einen schwachen Stoß im Rücken. Die Stahlkugel tönte wie eine Glocke. Die Bombe war explodiert, ohne Schaden anzurichten.
    Das aber war erst das Vorspiel zu weit größeren Ereignissen.
    Wie beim Zusammenprall von Titanen erschütterte nun eine Serie von Explosionen den Boden.
    Wumm … wumm … wumm …
    In rascher Folge, exakt getimt.
    Die Sprengladungen von Gebäude 470.
    Obwohl Gray an der anderen Seite der Kugel gut geschützt war, spürte er doch die Druckwelle und dann eine gewaltige Erschütterung, als das Gebäude seinen letzten Atemzug tat. Als es einstürzte, wurde ein Schwall von Staub und Trümmern fortgeschleudert. Eine gewaltige Wolke aus Staub und Qualm stieg empor und breitete sich mit dem Wind aus.
    Diese Wolke aber brachte nicht den Tod.
    Eine letzte Explosion ging vom sterbenden Gebäude aus. Mauerwerk stürzte grollend ein, eine Steinlawine. Der Boden bebte – und dann hörte Grayson ein neues Geräusch.
    Das Kreischen von Metall.
    Aufgrund der Erschütterungen knickten zwei der Stützbeine des Großen Schlamassels ein, als wollte die Kugel niederknien. Das ganze Gebilde neigte sich der Straße zu.
    Weitere Beine gaben nach.
    Jetzt gab es kein Halten mehr.
    Die riesige Kugel kippte den aufgereihten Trucks des Sicherheitsdienstes entgegen.
    Und Gray befand sich auf der falschen Seite.
    Er stieß sich ab und krabbelte die kippende Laufplank e e ntlang, bemühte sich, der Gefahrenzone zu entkommen. Er kam ein paar Schritte weit, doch da die Kugel immer weiter kippte, wurde es allmählich zu steil. Die Laufplanke wurde zur Leiter. Er krallte die Finger um das Gerüst, suchte mit den Füßen auf den Geländerstreben nach Halt und kämpfte darum, sich aus dem Schatten der Kugel zu befreien.
    Er machte einen letzten verzweifelten Satz nach oben, packte einen Griff und verkeilte die Stiefelspitzen.
    Das Große Schlamassel krachte auf den Rasen und grub sich in den regendurchtränkten Lehm. Der Aufprall pflanzte sich durch die Laufplanke fort und schleuderte Gray in die Luft. Er flog mehrere Meter weit und landete rücklings auf dem weichen Rasen. Seine Fallhöhe betrug nur wenige Meter.
    Er setzte sich auf und stütze sich auf einen Ellbogen.
    Die Trucks des Sicherheitsdienstes hatten sich rechtzeitig aus der unmittelbaren Gefahr gebracht.
    Aber sie würden nicht lange in Deckung bleiben. Und er durfte sich nicht erwischen lassen.
    Ächzend richtete Gray sich auf und taumelte in die von den Gebäudetrümmern aufsteigende Staubwolke hinein. Jetzt erst nahm er die Alarmsirenen wahr, die überall auf dem Gelände des Stützpunkts gellten. Im Gehen schälte er sich aus dem Bodysuit und verstaute alles, womit man ihn hätte identifizieren können, in den Taschen seiner Zivilkleidung. Er lief zur gegenüberliegenden Hofseite, zum angrenzenden Gebäude, an dem er das Motorrad abgestellt hatte.
    Es war unbeschädigt.
    Er schwang das Bein über den Sitz und drehte den Zündschlüssel. Summend sprang der Motor an. Er streckte die Hand zum Gasgriff aus, dann zögerte er.
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