Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Sigma Force 02 - Feuermönche

Titel: Sigma Force 02 - Feuermönche
Autoren: James Rollins
Vom Netzwerk:
ein tödliches Blasrohr verwandeln.
    Er kniete sich hin. Die alte Rostschicht der Abdeckung war stellenweise beschädigt. Für die Suche nach Sprengfallen blieb keine Zeit mehr. Ächzend riss er die Abdeckung ab.
    Die Bombe befand sich im Rohr. Die fünfzehn Glasampullen waren sternförmig um ein C4-Pellet angeordnet, das gerade ausgereicht hätte, die Ampullen zu zerstören. Er starrte auf das weiße Pulver in den Gefäßen. Er biss sich auf die Lippen, bückte sich und hob die Bombe behutsam aus dem Entlüftungsrohr. Ein Timer zählte die Sekunden bis zur Zündung.
    00:54
    00:53
    00:52
    Gray richtete sich auf. Eilig untersuchte er die Bombe. Sie war gegen äußere Eingriffe geschützt. Er hatte keine Zeit mehr, sich mit den Drähten und der Elektronik zu befassen. Die Bombe würde explodieren. Er musste sie vom Gebäude wegschaffen, raus aus der Explosionszone, und sich möglichst selbst in Sicherheit bringen.
     
    00:41
     
    Es gab nur eine einzige Möglichkeit.
    Er steckte die Bombe in einen Nylonbeutel, den er über der Schulter trug, und näherte sich der Gebäudefront. Aufgrund des Alarms waren Scheinwerfer auf das Gebäude gerichtet. Der Sicherheitsdienst würde nicht mehr rechtzeitig eintreffen.
    Er hatte keine andere Wahl.
    Er musste von hier weg – und wenn es ihn das Leben kostete.
    Er entfernte sich ein paar Schritte vom Dachrand, atmete tief durch und rannte los. Am Rand des Daches angelangt, übersprang er die Backsteinbrüstung.
    Und segelte in die sechs Stockwerke tiefe Leere hinaus.
     
    0 5 :15
    Washington , D. C.
     
    » Allmächtiger! «, rief Logan, als Grayson sich vom Dach stürzte.
    » Er ist wahnsinnig geworden! «, setzte der Techniker hinzu und sprang auf.
    Painter beobachtete die Selbstmordaktion ungerührt. » Er tut nur, was er tun muss. «
     
    0 5 :15
    Frederick, Maryland
     
    M it ausgestreckten Armen hielt Gray das Gleichgewicht und stürzte mit den Beinen voran in die Tiefe. Er konnte nur hoffen, dass die Vektoranalyse und die physikalischen Gesetze bezüglich Geschwindigkeit und Flugbahn ihn nicht im Stich lassen würden.
    Er wappnete sich für den Aufprall.
    Zwei Stockwerke tiefer und zwanzig Meter weiter draußen kam ihm das kugelförmige Dach des Großen Schlamassels entgegen. Die riesige Stahlkugel glänzte vom Morgentau.
    Er drehte sich im Flug, denn er wollte mit den Füßen auftreffen.
    Dann beschleunigte sich der Zeitablauf. Oder vielleicht auch nur sein Fall.
    Mit den Stiefeln prallte er gegen die Kugel. Der Bodysuit verhärtete sich um die Knöchel und verhinderte, dass sie brachen. Der Schwung schmetterte ihn flach gegen das Dach. Doch er hatte nicht die Mitte des Kugeldachs erreicht, nur die dem Gebäude 470 zugewandte Wölbung.
    Seine Finger fanden keinen Halt.
    Langsam rutschte er am taufeuchten Stahl hinunter, wobei er sich ein wenig drehte. Er spreizte die Beine, suchte mit den Stiefelspitzen nach Halt. Dann hatte er den Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gab, und stürzte senkrecht in die Tiefe.
    Da er die Wange an den Stahl presste, sah er die Laufplanke erst, als er dagegenprallte. Zuerst traf er mit dem linken Bein auf, dann mit dem Rest. Auf Händen und Knien landete er auf der Laufplanke, die um die Stahlkugel herumführte. Mit vor Anspannung und Todesangst zitternden Beinen richtete er sich auf.
    Er konnte es nicht fassen, dass er noch am Leben war.
    Während er die Biobombe aus dem Beutel nahm, musterte er die Kugelwölbung. In die Oberfläche waren Luken eingelassen, durch die die Wissenschaftler ihre biologischen Experimente beobachtet hatten. In all den Jahren war kein Giftstoff nach außen gedrungen.
    Gray konnte nur hoffen, dass das auch heute gelten würde.
    Er blickte auf die Bombe in seiner Hand: 00:18.
    Ihm blieb nicht mal mehr genug Zeit, um zu fluchen. Er rannte die Laufplanke entlang und suchte nach einem Einlass. Den ersten entdeckte er, nachdem er ein Viertel des Umfangs zurückgelegt hatte. Eine Stahltür mit einer Beobachtungsluke. Er rannte darauf zu, packte den Griff und zog daran.
    Die Tür bewegte sich nicht.
    Abgeschlossen.
     
    0 5 :15
    Washington , D. C.
     
    Painter beobachtete, wie Grayson an der Luke der Riesenkugel zerrte. Er sah die wahnsinnige Anspannung des Mannes und begriff, unter welchem Druck er stand. Painter hatte mitbekommen, wie Grayson die Bombe aus dem Lüftungsrohr genommen hatte. Er kannte das Einsatzziel von Graysons Team: einen verdächtigen Verkäufer von waffenfähigen Krankheitserregern aus der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher