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Sieg der Herzen

Sieg der Herzen

Titel: Sieg der Herzen
Autoren: Linda Lael Miller
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Töchter zu Bett, die ihre Engelflügel an ihren Nachthemden trugen, und zog sich dann in das Zimmer zurück, das sie und Ben teilten, um sich um ihren erschöpften, schmutzigen, aber fröhlich grinsenden Mann zu kümmern.
    Auf einmal waren nur Olivia, Wesley, Toby und die McCaffreys übrig; Jamie lag schlummernd auf einer der Bänke, zugedeckt mit Jacobs Mantel. Wie die Williams-Mädchen trug sie immer noch ihre Engelflügel, und ihr Heiligenschein aus Rauschgold hing schief in ihre Stirn.
    Toby, dessen Kleidung so verdreckt war wie die der Männer, bei deren Rettung er geholfen hatte, war schweigsam und beobachtete Wes aufmerksam, als er neben dem Kaminfeuer saß und mit Jacob redete. Olivia machte es sich auf einem Stuhl neben Wesleys Sessel bequem und hielt seine Hand, während June hinter ihnen stand, die Hände auf den Schultern ihres Sohnes.
    Wesley musste den Blick des Jungen bemerkt haben, denn er wandte sich mitten im Gespräch zu ihm um und sah ihn an. Dann stand er auf, durchquerte den Raum und trat Toby gegenüber. Seine Stimme, obwohl gedämpft, war für jeden im Raum zu hören.
    »Ich bin dankbar für das, was du heute getan hast«, sagte Wesley, »und ich wäre stolz, wenn wir beide uns Brüder nennen könnten.«
    Ein zögerndes Lächeln breitete sich auf Tobys jungem Gesicht aus; zweifellos hatte er angenommen, es sei für ihn kein Platz mehr in der Springwater-Station, nachdem Jacob und June einen ihrer leiblichen Söhne wiedergefunden hatten. »Meinst du das ernst?«
    Wes legte eine Hand auf Tobys Schulter. »Natürlich meine ich das ernst.«
    June schniefte und tupfte mit dem Handrücken ihre Wangen ab. »Ich muss schon sagen«, murmelte sie bewegt.
    Jacob stand aus seinem Sessel auf und legte einen Arm um ihre Schultern. »Es wird Zeit, dass wir alle zu Bett gehen«, sagte er. »Morgen ist schließlich Weihnachten.«
    Wes wandte sich von Toby ab und kehrte zu Olivia zurück. Er nahm wieder ihre Hand und zog sie auf die Füße. »Es gibt noch etwas zu erledigen«, sagte er zu seinem Vater, obwohl er dabei Olivia anblickte. »Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du uns trauen würdest.«
    »Ich nehme an, dafür kann ich lange genug die Augen offen halten, bevor sie mir zufallen«, sagte Jacob. Er holte seine Bibel und setzte sich vor den Kamin - wie immer, wenn er als Stadtältester in Vertretung des Pastors Brautpaare traute. Ein leichtes Lächeln umspielte seine Lippen, obwohl er und Wes sich noch nicht ausgesprochen hatten, um ihre Differenzen auszuräumen. Niemand bezweifelte, dass dies lange dauern und es auf dem Weg zur Versöhnung viele Schlaglöcher geben würde, aber sie liebten einander, und das reichte für den Moment.
    Olivia fühlte sich wie un ter einem Zauberbann; sie stand neben Wesley, schwindelig vor Glück, und wiederholte die Worte, die ihr Jacob mit einem freundlichen Lächeln vorsprach. Die ganze Zeremonie dauerte keine zehn Minuten, und doch änderte sich in dieser kurzen Zeit alles. Als Wesley sie küsste, schien ihr Herz wie eine Feuerwerksrakete emporzufliegen und im dunklen Winterhimmel zu explodieren. Dieses Gefühl hatte sie jedenfalls, und sie war sich nicht ganz sicher, ob sie jemals wieder zu Atem kommen würde. Ihr Bräutigam lachte und stützte sie, als sie ein wenig schwankte, und seine starken Hände lagen auf ihren Hüften.
     
    So viele Jahre ihres Lebens war sie allein gewesen, und jetzt lebte sie in einer Ehe. Sie war jetzt eine McCaffrey und hatte eine richtige Familie: Jacob und June, Toby, und - bitte, lieber Gott! - auch Jamie.
    Sie beobachtete, wie Wesley - ihr Ehemann - Jamie in eine alte Steppdecke hüllte, die er sich von seiner Mutter geliehen hatte, sie auf die Arme nahm und der kleinen Hochzeitsgesellschaft eine gute Nacht und fröhliche Weihnachten wünschte. An diesem Heiligabend gingen sie durch den fallenden Schnee nach Hause.
    Miss Priscilla Turnbull begrüßte sie an der Tür der Pension und lächelte Wesley sogar an. »Es freut mich, junger Mann«, sagte sie steif, »zu sehen, dass Sie sicher aus dem Minenstollen herausgekommen sind.«
    Er schenkte der älteren Frau ein schiefes Grinsen, und sie war offensichtlich bezaubert. »Danke«, sagte er in verschwörerischem Flüsterton und nickte zu Jamie. »Sie entschuldigen mich bitte für einen Moment, ich habe hier einen hübschen kleinen Engel.«
    Olivias Herz öffnete sich für ihn, als sie zusah, wie er das Kind die Treppe hinauftrug.
    »Es ist in der Tat ein glückliches Weihnachtsfest«, sagte
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