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Siebenmeter fuer die Liebe

Siebenmeter fuer die Liebe

Titel: Siebenmeter fuer die Liebe
Autoren: Dora Heldt
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wie geisteskrank Fahrrad fahren und dann noch alberne Sprüche bringen. Irgendwann!
     
    Anton öffnet mir die Haustür und rennt sofort wieder weg. »Paula ist da, wir können essen.«
    Ich lasse meine Schultasche im Flur fallen und folge ihm ins Esszimmer.
    |27| Anton sitzt bereits und strahlt mir entgegen. »Es gibt Kartoffelsalat und Würstchen.«
    »Toll.« Ich setzte mich ihm gegenüber und versuche, genauso glücklich zu gucken wie er.
    »Wieso machst du so ein komisches Gesicht?« Meine Mutter stellt die Würstchen auf den Tisch. »Rutsch mit dem Stuhl näher ran, Anton. Wie war es in der Schule?«
    Das Knacken meines Tintenrollers unter Jettes rotem Schuh ist deutlich zu hören.
    »Toll.«
    Zum Glück holt Anton Luft.
    »Wir haben ein Gespenst gemalt und neben mir sitzt jetzt Hannes und der hat bald Geburtstag und der will mich einladen und sein Papa hat ein Boot und die haben einen Hund.«
    Meine Mutter lächelt ihn an. »Schön. Und, Paula, wie war es bei dir? Außer toll?«
    »Mein Tintenroller ist kaputt.«
    »Der neue?«
    »Ja.«
    »Und sonst?«
    Malente!
    »Neben mir sitzt eine Johanna, ihre Eltern haben die Bäckerei hier um die Ecke. Wir sind zusammen zur Schule und zurück gegangen.«
    »Na, das ist doch klasse. Dann hast du ja schon eine Freundin um die Ecke.«
    »Sie ist nicht meine   …«
    |28| »Hat die auch einen Bruder?« Anton schiebt sein Würstchen durch den Ketchupsee auf seinem Teller. »Ist die nett?«
    »Ihr Bruder ist bescheuert. Aber sie ist nett.«
    Meine Mutter nickt zufrieden und ich esse noch ein Würstchen.
     
    Hi Paula,
    ich komme gerade nach Hause und habe eben deine Mail gelesen. Diese Jette hat ja wirklich ein Rad ab, guck einfach durch sie durch, das ärgert sie am meisten. Blöde Ziege. Aber dafür hört sich Johanna ja ganz o. k. an, wir könnten uns ja mal mit ihr treffen, wenn ich dich das nächste Mal besuche. Apropos, meine Eltern haben irgendwelche Theaterkarten geschenkt bekommen, sie fahren nächsten Monat nach HAMBURG.   Das ist ein Samstag, ich könnte dann bei dir schlafen, cool, nich? Meine Mutter ruft deine nachher an, aber ich wollte es dir gleich sagen!!! Immerhin haben wir uns schon zwei Wochen nicht gesehen   … Hier gibt es nicht viel Neues, zum Glück fängt nächste Woche das Training wieder an. Das wird richtig blöd, ohne dich, ich glaube nicht, dass Jana genauso viele Tore wirft wie du. Diese Saison werden wir wohl kein Meister.
    Max hat mich übrigens gestern gefragt, ob wir mal zusammen zum Baggersee fahren. Wie findest du das? So, jetzt muss ich los. HDGDL Ellen.
     
    |29| Max? Max Petersen? Der aus der B-Jugend ? Der große Blonde, der die meisten Tore wirft?
    Kaum bin ich weg, passieren die spannendsten Sachen in Mackelstedt. Und hier? Mich fährt ein Geisteskranker fast über den Haufen, mein bester Tintenroller ist im Eimer und mittags gab’s Würstchen. Und nächste Woche ist wieder Training. Ohne mich.
    Ich wische mir die Tränen weg und setze mich an den Computer, um Ellen zu fragen, wie sie das mit Max Petersen gemacht hat.

|30| Der Fahrradaffe
    Meine Mutter hat uns mitsamt den Badetaschen vor der Schwimmhalle abgesetzt und sucht einen Parkplatz. Während Anton und ich auf einer Bank auf sie warten, höre ich eine Stimme, die mir bekannt vorkommt.
    »Ich mache kein Gesicht. Und wenn, hast du selbst Schuld. Wir waren mit Jette verabredet.«
    Als ich mich umdrehe, sehe ich Lucie aus meiner neuen Klasse, die neben ihrer Zwillingsschwester Mela steht und stinksauer einen Mann anstarrt. Die beiden gehören zum Jette-Fanclub, ich habe sie noch nie ohne das blonde Gift gesehen.
    »Lucie, bitte. An den letzten beiden Wochenenden habe ich eure Freundin mitgenommen, dann haben wir aber überhaupt keine Zeit mehr zu reden. Das ist doch auch nichts.«
    »Worüber sollen wir denn reden?«, faucht Lucie zurück.
    Mela und Lucie sind zweieiige Zwillinge, sie sind beide blond, Lucie hat Locken, Mela glattes Haar, sie ist auch größer als ihre Schwester. Nur ihre Stimmen klingen gleich beleidigt.
    |31| »Kennst du die beiden?« Meine Mutter steht plötzlich neben mir und verstaut ihren Autoschlüssel in der Tasche. »Du starrst da so hin.«
    Sie redet so laut, dass Mela sich zu mir umdreht. Ich nicke cool in ihre Richtung und stehe auf. »Die sind aus meiner Klasse.«
    Bevor ich mich zu den Taschen bücke, fängt Anton an zu winken. »Hallo. Ihr da, aus Paulas Klasse.«
    Manchmal könnte ich ihn erwürgen. Aber nicht vor Publikum, also zische ich
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