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Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel
Autoren: T Brezina
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Menschen so rot werden gesehen. Alles Blut schoss Marvin ins Gesicht und in die Ohren.
    »Äh … Na ja … «
    Vicky unterbrach das Löffeln ihres Schoko-Schockbechers, in dem Schokoeiskugeln in dicker Schokoladensoße schwammen.
    »Jetzt weiß ich, woher du das hast. Aus dem Schuljahrbuch vom letzten Jahr. Dort stehen alle Themen der Teamarbeiten drinnen.«
    Um seine Verlegenheit zu verbergen, beugte sich Marvin über seinen Becher und schaufelte das Eis wild in sich hinein.
    An der Wand hingen gerahmte Fotos von Korallenfischen. Beim Betrachten fiel Penny etwas ein.
    »Was haltet ihr von einem Bericht über das Leben und die Arbeit eines Tierfilmers?«
    »Tierfilmer?«, fragte Reinhard.
    »Ja, Tierfilmer. Von jemandem, der großartige Dokumentationen über das Leben von Tieren dreht. Ich kenne so jemanden.«
    In Hannos schmalen und etwas schiefen Gesicht zuckten alle Muskeln. »Ein großartiger Vorschlag, bravo!« Er klatschte in die Hände, während er noch Eis am Löffel hatte. Es landete auf Pennys rosafarbenem T-Shirt mit dem kleinen Herz aus Strasssteinen.
    »Seid ihr auch einverstanden?«, wollte Penny von Marvin und Reinhard wissen.
    »Ach, nicht übel!«, tönte Marvin, der schnell wieder zu seiner üblichen Großkotzigkeit zurückgefunden hatte.
    »Ist sicher auch von einem kritischen Standpunkt zu betrachten, und das übernehme ich!«, erklärte Reinhard.
    Penny atmete auf. Das Thema lag ihr, und ganz egal, was die drei beitrugen, sie würde schon etwas auf die Beine stellen können.
    Vicky klimperte mit der Stricknadel gegen ihren hohen Eisbecher. »Damit ist die Sitzung geschlossen. Penny kann zu uns wechseln.«
    Hanno wollte auch mitkommen, aber Vicky schickte ihm einen Blick, der ihn auf seinen Hocker zurückschleuderte.

Ivan reicht’s
    Als Penny an diesem Tag heimkam, hatte sie keinen Hunger. Aus lauter Freude, ein Thema gefunden zu haben, hatte sie sich von Vicky noch zu einem zweiten Schoko-Schock überreden lassen. Richtig gut ging es ihr nicht. Sie hatte das Gefühl, flüssigen Gips getrunken zu haben, der in ihrem Magen hart geworden war.
    Irgendetwas war heute anders bei den Moosburgers. Als Penny vom Fahrrad stieg, spürte sie es, ohne genau sagen zu können, was es war.
    Milli lief wedelnd davon und suchte nach Robin. In den Bäumen zwitscherten die Vögel, und über dem Komposthaufen summten dicke Fliegen träge.
    Penny steuerte in der Küche auf die Spüle zu, drehte das kalte Wasser auf und hielt den Mund darunter. Sie trank und trank und trank. Als sie sich wieder aufrichtete, gluckste es in ihrem Bauch.
    Ivan erschien in der Tür und sagte vorwurfsvoll: »Hättet ihr die Güte, mir mitzuteilen, wenn ihr nicht zum Mittagessen kommt? Ich koche und koche und bleibe auf meinem Essen sitzen.«
    Sehr undamenhaft rülpste Penny und schlug die Hand vor den Mund. »Entschuldigung.« Aus den Augenwinkeln sah sie die vollen Töpfe auf dem Herd.
    »Romeo ist bei einem Freund, Kolumbus unauffindbar, und Elvis und dein Vater rufen nur ›Müssen weg!‹ und fahren.«
    So missmutig hatte Penny Ivan selten erlebt.
    »Darf ich denn wenigstens dir etwas warm machen?«
    Allein der Gedanke verursachte Penny Übelkeit. Nur, wie sollte sie das Ivan beibringen?
    »Vielleicht ein bisschen später?«
    Der Haushälter trat neben sie und klapperte mit den Topfdeckeln. »Wozu koche ich eigentlich mit frischen Zutaten? Tütensuppen wären für euch völlig ausreichend.«
    »Du weißt, wie sehr wir dich und deine Kochkünste mögen«, versuchte Penny, ihn zu beruhigen. Doch an diesem Tag klappte es nicht. Deshalb verließ sie die Küche und ging wieder ins Freie, um frische Luft zu schnappen.
    Mit einem Mal wusste sie, was anders war. Der Esel war verschwunden! Die Koppel war leer. Das Gatter, das mit zwei Drahtschlingen verschlossen gewesen war, stand offen. Auch Robin konnte sie nirgendwo sehen. Waren die beiden zusammen ausgerissen?
    Für einen Moment ließ sich Penny auf die Bank unter dem Küchenfenster sinken. Ihr Blick fiel auf die halben Fässer und großen Tontöpfe. Was sie dort entdeckte, jagte ihr einen heißen Schauer durch den ganzen Körper. Wenn Ivan das bemerkte, an einem Tag wie heute, würde er ausrasten.
    »Wenigstens meine Blumen sind dankbar, wenn ich sie gieße«, hörte sie ihn drinnen sagen. Schritte näherten sich und Penny sprang auf und zur Eingangstür. Ivan wollte an ihr vorbei, aber sie versuchte, ihm den Weg zu versperren.
    »Mach mir bitte das Essen warm«, drängte sie. »Ich habe
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