Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel

Titel: Sieben Pfoten für Penny - Jungs und andere Esel
Autoren: T Brezina
Vom Netzwerk:
noch«, jammerte er und löschte den Schmerz mit einem ganzen Glas Wasser.
    »Ist ja auch frisch zubereitet«, knurrte Ivan gereizt.
    Während alle pusteten, begann Kurt zu erzählen: »Besonders spannend waren die Dreharbeiten mit den Wildgänsen, die über den Winter in den Süden fliegen. Dazu habe ich mir einen Leichtmetallflieger bauen lassen, in Gestalt einer Wildgans. Bereits im Sommer habe ich die Tiere daran gewöhnt, und so hatten sie mich als einen von ihnen akzeptiert, als es im Herbst losging. Das Flugzeug war so eng und klein, dass ich darin liegen musste. Aber die Aufnahmen waren spektakulär.«
    Gebannt hörten ihm fast alle zu. Nur Ivan konzentrierte sich voll und ganz auf sein Essen und schmatzte genussvoll. Weil die anderen einfach nur Gabel für Gabel in den Mund schoben, senkte er schließlich den Kopf, um es nicht sehen zu müssen. Penny hörte ihn vor sich hin brummen: »Das nächste Mal gibt es gebratene Sägespäne. Würde eh keinem auffallen.«
    Dafür bekam er einen Ellbogenstoß von Penny, der weniger aufmunternd gemeint war als tadelnd. Heute redete nur einer am Tisch, und das war Kurt.
    »Wir haben oft wochenlang am Strand auf der Lauer gelegen. Zuerst haben wir auf die Meeresschildkröten gewartet, die kurz nach Vollmond auftauchten. Wir drehten mit einer Spezialkamera, die auch den letzten Lichtschimmer verstärkt. Ein großartiger Anblick, wie über zwanzig riesige Schildkröten aus den Wellen an Land krochen, Löcher gruben und ihre Eier ablegten. Die sind so groß wie Pingpongbälle. Danach scharren die Schildkröten die Eier zu, und die Wärme der Sonne brütet sie aus. Wochen später schlüpfen die kleinen Schildkröten. Es waren bestimmt ein paar Tausend. Es hat ausgesehen, als wäre der Sand lebendig geworden. Die Tiere haben sich aus der Tiefe hochgearbeitet und wussten sofort, wohin sie wollten: ins Wasser. Der Weg dorthin war nicht lang, aber trotzdem gefährlich. Seevögel haben Jagd auf die Kleinen gemacht, und nur ein Teil hat das Ziel erreicht. Im Wasser lauern schon die nächsten Feinde und nur wenige kommen durch. Deshalb legen die Schildkröten auch so viele Eier. Sehr beeindruckend, wenn im nächsten Jahr wieder viele an Land kommen und der Kreislauf sich fortsetzt.«
    Ivan hatte als Einziger fertig gegessen, erhob sich und stellte seinen Teller in die Spüle. Matthias Moosburger und seine Kinder stopften sich daraufhin noch hastiger die Reste auf ihren Tellern in den Mund.
    Kauend fragte Penny: »Was für einen Patienten haben sie meinem Vater denn gebracht?«
    »Einen Oktopus. Wir wollen ihn bei mir im kleinen Studio filmen. Es geht darum, wie sich das Tier seiner Umgebung anpasst und seine Hautfarbe verändert. Aber er will nicht so recht.«
    Elvis war bisher recht schweigsam gewesen. »Doc, einen Oktopus hatten Sie noch nie, oder?«
    Matthias Moosburger überlegte. »Ich glaube, du hast recht. Das ist der erste achtarmige Patient.«
    »Hast du ihn aufmuntern können?«, wollte Penny wissen.
    »Es liegt wahrscheinlich an der Wassertemperatur. Der Oktopus hat es gerne wärmer.«
    »Ich versuche es und werde dir berichten«, versprach Kurt.
    »Papa, wir brauchen übrigens einen Ponytransporter. Weißt du, wo wir einen leihen können?« In all dem Trubel hätte Penny den Esel fast vergessen.
    »Der Transporter ist kein Problem, was willst du damit transportieren?«
    Penny erzählte von Robins neuem Freund, der zurzeit noch den Schulgarten abgraste. »Er kann doch erst mal zu uns, nicht wahr?«
    »Im Prinzip schon, aber auf jeden Fall müssen wir der Polizei sagen, wo er ist. Vielleicht meldet sich der Besitzer.« Dann wandte sich Dr. Moosburger seinem Freund zu. »Was verschlägt dich eigentlich wieder in diese Gegend?«
    Kurt lehnte sich zurück und überlegte kurz, wie er es am besten ausdrücken sollte. »Da gibt es zwei Gründe: Ich habe nie viel gespart und alles, was ich verdient habe, in noch bessere Ausrüstungen gesteckt. Miriam und ich sind nicht mehr die Jüngsten, und irgendwann mal muss man ruhiger treten.«
    »Und der zweite Grund?«, forschte Dr. Moosburger weiter.
    »Ganz einfach, Heimweh. Wir waren nur unterwegs, haben aus dem Koffer gelebt und waren nirgendwo zu Hause. Irgendwann reicht dir das. Bei uns war es jetzt so weit.« Er putzte seinen Teller mit der Gabel sauber und aß den letzten Rest. »Sobald sie wieder da ist, kannst du uns doch mit Margit besuchen kommen.« Zu den Kindern sagte er. »Ihr seid natürlich auch eingeladen.«
    »Machen wir
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher