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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht
Autoren: Emilie Rose
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meine Frau in Ruhe“, sagte Flynn zu Athos Koteas, der hinter einem ausladenden Schreibtisch saß.
    Der siebzigjährige Gründer von Golden Gate Promotions legte die Zeitung weg, die Flynn ihm gegeben hatte. Dann lehnte er sich in seinen Ledersessel zurück und lachte amüsiert. „Ach ja, Kinder. Wenn sie zur Welt kommen, richten wir so große Hoffnungen auf sie. Aber meine Söhne …“ Er schüttelte den Kopf. „… sind leider von keinem großen Nutzen. Hingegen wenn wir Sie nehmen: Sie interessieren sich zwar eigentlich nicht für Werbung, aber sind als guter Sohn pflichtbewusst in die väterliche Firma eingetreten.“
    Nur dass eben dieses Pflichtbewusstsein um Haaresbreite seine Ehe ruiniert hätte. Wie kam es, dass dieser Koteas so viel über ihn wusste? Auf dem Weg hierher hatte Flynn bei der Zeitung angerufen, um herauszubekommen, von wem die Informationen für den Artikel stammten, doch er hatte keine Auskunft erhalten. Folglich musste er Athos Koteas direkt darauf ansprechen. „Warum gehen Sie auf meine Frau los?“
    „So interessant diese Geschichte auch sein mag – ich habe nichts damit zu tun. Meine kostbare Zeit verschwende ich nicht mit der Boulevardpresse.“
    Flynn betrachtete das zerfurchte Gesicht des Geschäftsmannes und den ruhigen Ausdruck seiner Augen. Kein Zweifel, er sagte die Wahrheit. „Aber niemand anderes hat einen Vorteil von diesem Artikel!“, bemerkte Flynn.
    „Sind Sie sich da so sicher? Denken Sie nach, Mr Maddox. Feinde hat jeder, auch Ihre reizende Frau.“
    Wer sollte etwas gegen Renee haben?
    „Suchen Sie in Ihrem eigenen Nest nach der Schlange. Viel Glück dabei“, sagte Mr Koteas noch, dann wandte er sich ab.
    Im eigenen Nest … In plötzlicher Erkenntnis biss Flynn die Zähe aufeinander. Ja, es gab eine Person, die Renee von Anfang an das Leben schwer gemacht hatte. Seine Mutter.
    Sie war nicht schwanger.
    Enttäuscht ließ sich Renee in den neuen Schaukelstuhl sinken und stieß sich mit der Zehe leicht ab. Doch leider beruhigten sie die gleichmäßigen Vor- und Rückwärtsbewegungen nicht. Flynn und sie waren der Erfüllung ihrer gemeinsamen Träume so nahe gekommen.
    Wenn er doch hier bei mir wäre, dachte sie. Dann würde er mich umarmen und trösten – und mir versichern, dass wir es weiterhin versuchen werden.
    Ach was, schalt sie sich, schließlich bin ich es gewohnt, auf eignen Füßen zu stehen. Aber dennoch: Geteiltes Leid ist halbes Leid …
    Sie nahm ihr Handy aus der Tasche und rief in der Firma an, doch nur der Anrufbeantworter meldete sich. Dann wählte sie die Nummer seiner Sekretärin.
    „Büro Flynn Maddox, Sie sprechen mit Cammie. Was kann ich für Sie tun?“
    „Hallo, Cammie, hier ist Renee. Könnte ich bitte Flynn sprechen?“
    „Tut mir leid, Renee, Flynn ist nicht im Hause. Ich weiß nicht, ob er heute noch mal reinkommt. Kann ich ihm etwas ausrichten?“
    „Danke, nein. Ich versuche es auf dem Handy.“ Sie legte auf und wählte die Mobilfunknummer, doch Flynn ging nicht ran. Beim zweiten Versuch ebenfalls nicht. Renee sah auf die neue Teddybärenuhr im Kinderzimmer. Fast fünf. Allmählich sollte er heimkommen.
    Also hieß es warten. Wie damals … Nur mit einem Unterschied: Dieses Mal würde sie nicht Trost im Alkohol suchen. Zu viel stand auf dem Spiel, und sie hatte ihre Lektion gelernt. Außerdem war sie viel stärker als früher.
    „Was zum Teufel hast du dir dabei gedacht?“, fragte Flynn am Montagnachmittag seine Mutter. Sie standen im Wohnzimmer ihres luxuriösen Hauses in Knob Hill.
    Sie wich seinem Blick aus und spielte mit einem ihrer Diamantohrringe. „Du kannst doch gar nicht beweisen, dass ich es war.“
    „Du weißt von dieser Samenspende zu Collegezeiten, und du magst Renee nicht. Außerdem hat dich dein Chauffeur am Samstagnachmittag ins Chez Mari gefahren, wo du dich mit der Reporterin getroffen hast. Was für Beweise willst du noch?“
    Carol wurde blass. „Glaub mir, Renee Landers ist nicht gut genug für dich.“
    „Maddox, Mutter. Renee Maddox“, rief Flynn ärgerlich. „Sie ist meine Frau und wird die Mutter deiner Enkelkinder werden. Nur das zählt.“
    „Was zählt ist, dass du dich so schnell wie möglich scheiden lässt, bevor dich diese Proletin mit ihrem Balg noch fester an sich bindet. Mit der Reporterin habe ich nur gesprochen, weil ich wollte, dass Renee wieder geht. Vielleicht erkennt sie endlich, dass sie für dich und Maddox Communications nur eine Last und Peinlichkeit ist.“
    Wütend biss
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