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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht
Autoren: Emilie Rose
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Wie um sich zu verbieten, seine Frau auf der Stelle zu lieben.
    „Flynn, vielen Dank für alles. Du hast diesen erfolgreichen Abend erst ermöglicht“, sagte sie auf der Treppe.
    „Nichts zu danken.“
    Oben angelangt, hörte Renee Wasser laufen. Im Schlafzimmer roch sie ihren Lieblingsbadezusatz. Und im Bad schließlich sah sie, dass die Wanne eingelassen war.
    Flynn trat hinter Renee und berührte ihre Nackenmuskeln. „Habe ich es mir doch gedacht: völlig verspannt. Deshalb habe ich die Wanne für dich vorbereitet. Früher haben wir nach Partys oft noch ein Bad genommen, weißt du noch?“
    Ja, allerdings, sie erinnerte sich …
    Zärtlich deutete er kleine Bisse in ihre Schultermuskulatur an. „Soll das heißen, dass du mit reinkommst?“
    „Nein, dieses Mal nicht. Du badest allein und erzählst mir dabei alles über den Abend. Und ich spiele den Masseur, höre zu und genieße deinen Anblick.“
    Als Renee in der Wanne lag, setzte sich Flynn auf einen Stuhl, den er ans Kopfende gestellt hatte, und begann vorsichtig mit der Massage.
    Während er ihr die Schultern durchknetete, seufzte Renee wohlig. „Das tut ja so gut.“
    „Entspanne dich einfach“, sagte er und küsste zärtlich die empfindsame Stelle an ihrem Hals. „Auch wenn es vielleicht noch einige Zeit dauert, bis sich CGC etabliert hat – dieser Abend war mit Sicherheit ein sehr gelungener Start. Und wenn wir zusammenhalten, gibt es nichts, was wir nicht schaffen können.“
    Ihr war klar, dass er sich noch immer fragte, warum sie ihn damals verlassen hatte. Schon einige Male war ihr sein fragender Gesichtsausdruck aufgefallen.
    Am liebsten hätte sie ihm den wahren Grund gestanden. Aber sie wagte es nicht, denn sie wusste, dass er Schwäche verachtete, so wie sie es letztlich ebenfalls tat. Vermutlich würde er bei ihr bleiben, wenn er den wahren Grund erfuhr. Dann würde er jedoch die Achtung ihr gegenüber verlieren. Und sie würde daran zerbrechen, wenn es zum zweiten Mal mit ihrer Liebe bergab ging.

11. KAPITEL
    Am Montagnachmittag ertappte sich Flynn wieder einmal dabei, wie er etwas auf seine Schreibtischunterlage zeichnete – dieses Mal eine originalgetreue Miniaturausgabe seines viktorianischen Hauses … als Spielhaus für die Kinder.
    Kinder. Dabei wusste er noch gar nicht, ob Renee überhaupt schwanger war!
    Vor sieben Jahren hatte sich Renee bemüht, alles richtig zu machen. Doch inzwischen gefiel sie ihm, selbstbewusst und engagiert wie sie jetzt war, noch besser. Er rieb sich das Kinn und versuchte sich auf die Tabellen zu konzentrieren, die vor ihm lagen. Aber lange konnte Madd Comms Hauptkonkurrent, Golden Gate Promotions, seine Aufmerksamkeit nicht fesseln.
    Seit Renees Rückkehr war es ihm immer schwerer gefallen, sich mit den Bilanzen auseinanderzusetzen. Auch jetzt schweiften seine Gedanken ab zu Freitagnacht.
    Als er ihren Wagen in der Einfahrt gehört hatte, hatte er es nicht mehr erwarten können, ihre Freude – und gegebenenfalls auch ihre Enttäuschung – mit ihr zu teilen. Nach dem Bad hatten sie sich leidenschaftlich geliebt und gewissermaßen zum Abschluss im Bett die übrig gebliebenen Hors d’Œuvres gegessen.
    Während sie ihm von dem Abend erzählt hatte, hatten ihre Augen vor Aufregung geleuchtet, ganz wie damals, als sie sich ineinander verliebt hatten.
    Durch seine Schuld war dieses Leuchten verschwunden. Inzwischen hatte Flynn begriffen, dass Renee eine kreative Aufgabe brauchte wie die Luft zum Atmen. Kein Wunder, dass sie ihn damals verlassen hatte. Genau wie er strebte sie nach Anerkennung ihrer beruflichen Leistung. Indem er sie damals gebeten hatte, zu Hause zu bleiben, hatte er ihre Möglichkeiten stark beschnitten.
    In diesem Moment wurde die Tür aufgerissen, und Brock stürmte herein. „Hast du das schon gesehen?“, fragte er und hielt Flynn eine Zeitung hin, bei der der Gesellschaftsteil aufgeschlagen war – oder besser gesagt: die Klatschseite.
    „So ein Zeug lese ich nicht“, wehrte Flynn ab. „Wundert mich, dass du dich damit abgibst.“
    „Shelby hat mich darauf hingewiesen. Vielleicht sollte es dich doch interessieren, immerhin geht es um dich, deine Frau und Maddox Communications.“
    „So wie du dich anhörst“, sagte Flynn erschrocken, „handelt es sich nicht um einen positiven Bericht über Renees Catering-Job am Freitagabend.“
    „Erraten. Lies selbst.“
    Die kurze Schlagzeile lautete: Einflussreicher Werbechef zeugungsunfähig? Flynn biss die Zähne aufeinander und las
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