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Sieben Jahre und eine Nacht

Sieben Jahre und eine Nacht

Titel: Sieben Jahre und eine Nacht
Autoren: Emilie Rose
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weiter.
    Was tut eine Frau Mitte dreißig, wenn ihre biologische Uhr tickt und sie keinen Mann findet, der sie zur Mutter macht? Jedenfalls nahm Renee Landers Maddox, Ehefrau von Flynn Maddox, dem zweiten Geschäftsführer von Maddox Communications, kürzlich die Dinge selbst in die Hand – indem sie eine Samenbank besuchte. Berichten zufolge versuchte sie, an eine Samenprobe ihres getrennt lebenden Mannes heranzukommen, die allerdings inzwischen vernichtet worden war.
    Nun geben die Eheleute an, sich wieder versöhnt zu haben. Mrs. Landers Maddox hat inzwischen in San Francisco eine Zweigstelle ihres erfolgreichen Geschäftes, California Girl’s Catering, eröffnet, das sie vom Hause ihres Mannes in Pacific Heigths aus betreibt.
    Haben sich hier zwei Herzen wiedergefunden – oder handelt es sich nur um eine sehr direkte Form einer Samenspende? Und wenn Maddox’ zweitwichtigster Mann uns in Sachen Ehe etwas vormacht, worüber täuscht er uns dann noch? Wir werden berichten. Auf jeden Fall scheint es wenig ratsam, einen Catering-Termin in neun Monaten zu vereinbaren, denn die Kinderzimmermöbel sind bereits bestellt.
    Wütend knüllte Flynn die Zeitung zusammen und warf sie in die Ecke. „Gerade jetzt kann Renee so etwas überhaupt nicht gebrauchen – wo sie mit ihrem Geschäft in San Francisco Fuß fassen will.“
    „Stimmt es, dass sie deine Samenprobe haben wollte?“
    „Wirklich Brock, das geht nur sie und mich etwas an.“
    „Alles, was Madd Comm betrifft, geht mich etwas an. Und das ist ja hier der Fall, oder findest du nicht?“
    „Wer zum Teufel greift uns auf so hinterhältige Weise an?“, fragte Flynn.
    „Mir fällt nur einer ein, der MC bei jeder Gelegenheit in ein schlechtes Licht rücken will. Und dem dazu jedes Mittel recht ist.“
    Der Chef von Golden Gate Promotions. „Athos Koteas? Aber warum sollte er auf Renee losgehen?“
    „Weil sie dein wunder Punkt ist. Aber du hast mir noch nicht gesagt, ob eure Versöhnung tatsächlich vorgetäuscht ist. Stimmt es, dass es Renee nur um ein Kind geht?“
    Seinen Bruder wollte Flynn nicht anlügen. Wahrheitsgemäß berichtete er: „Es fing damit an, dass mich die Klinik anrief, weil Renee sich nach der Samenprobe erkundigt hatte. Dadurch fielen mir die Scheidungsunterlagen ein, die sich bei dir im Schrank wiederfanden. Also sind Renee und ich nach wie vor verheiratet. Zuerst haben wir nur vereinbart, dass sie bei mir einzieht und ein Baby von mir bekommt. Aber inzwischen haben wir wieder eine richtige Beziehung.“
    Brock fluchte leise und trat ans Fenster. „Wie viele Leute wissen eigentlich von dieser bescheuerten Samenspende?“
    „Nur die Familie und die Studenten, die damals mitgemacht haben.“ Flynn spielte mit seinem Füller. „Vielleicht haben wir in der Firma eine undichte Stelle. Als die New Horizons Fertility Clinic mir Unterlagen zugefaxt hat, habe ich sie vorsichtshalber aufgehoben, falls irgendetwas schiefgeht.“
    „So muss es gelaufen sein“, vermutete Brock. „Irgendjemand gibt Informationen an Koteas weiter.“
    „Wenn es Koteas ist“, schränkte Flynn ein. Noch immer wusste er nicht, warum Renee ihn seinerzeit verlassen hatte. Würde sie es nach diesem peinlichen Artikel wieder tun? Das musste er unbedingt verhindern. Nur wie? „Ich will nicht, dass Renee das mitbekommt.“
    Verblüfft sah Brock ihn an. „Na hör mal, das Blatt hat eine Auflage von mehreren Zehntausend Stück. Die kannst du unmöglich alle verbrennen. Außerdem werden den Bericht viele Leute bereits gelesen haben.“
    „Ich muss Renee aus der Stadt bringen, bevor es einen Skandal gibt. Nein, das geht nicht. Sicher wird sie hierbleiben und Anrufe für CGC entgegennehmen wollen.“
    „Vielleicht bringst du dieses Blatt dazu, die Behauptungen öffentlich zurückzunehmen.“
    Nochmals sah sich Flynn den Artikel an. „Streng genommen steht nichts Falsches darin.“
    Die Gegensprechanlage summte. „Das San Francisco Journal auf Leitung eins“, sagte Cammie. „Es geht um eine Samenbank …“
    Auch das noch! „Nicht durchstellen. Und Cammie, beantworte auf keinen Fall die Fragen irgendwelcher Journalisten. Übrigens, ich bin für ein paar Stunden weg.“
    Flynn rieb sich den Nacken und stand auf. „Ich rede mit Koteas. Um diese Zeit müsste er noch im Büro sein.“
    „Was soll ein Gespräch mit ihm schon nützen?“
    „Weiß ich noch nicht, aber einen Versuch ist es wert. Nicht dass ich Renee noch einmal verliere.“
    „Lassen Sie gefälligst
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