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Sieben Jahre Sehnsucht

Sieben Jahre Sehnsucht

Titel: Sieben Jahre Sehnsucht
Autoren: Sylvia Day
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Genesung entscheidend war. Ihr Sohn hat etwas Ähnliches für mich getan.«
    »Und Sie für ihn.« Die Duchess, die zum Schutz gegen die Sonne einen breitkrempigen Strohhut trug, hob die Teetasse an die Lippen. »Wo ist übrigens mein Sohn?«
    »Er kümmert sich um irgendein Bewässerungsproblem.«
    »Ich hoffe, er weiß, wie beeindruckt Masterson von seinen Fähigkeiten ist.«
    Alistair konnte das kaum wissen, da die beiden Männer so gut wie nie miteinander sprachen, aber derart unliebsame Themen sparte man sich besser für einen anderen Tag auf. »Es gibt nichts, was er nicht könnte. Ich finde es bemerkenswert, dass ein so romantischer, kreativer Mann auch in Mathematik, Technik und anderen Wissenschaften bewandert ist.«
    Ganz zu schweigen von seinen körperlichen Vorzügen, die jedoch einzig Jessica vorbehalten waren.
    »Mylady.«
    Sie wandte sich dem Dienstmädchen zu, das sich mit einem Brief in der Hand näherte. Lächelnd nahm Jess diesen entgegen, erkannte in der Aufschrift sofort die Handschrift ihres Gatten. Neugierig öffnete sie das Siegel.
    Such mich .
    »Wenn Sie mich bitte entschuldigen würden«, sagte sie, während sie aufstand.
    »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja. Gewiss.« Durch die offen stehende Flügeltür ging Jess ins Haus. Drinnen war es still und friedlich, trotz seiner Größe hatte sich das Anwesen eine heimelige Atmosphäre bewahrt. Während der Sommermonate bewohnten Jess und Alistair einen Flügel des Herrenhauses, während der Duke und die Duchess den Großteil des Jahres über hier residierten. Zum zweiten Mal verbrachten sie nun den Sommer im Kreis von Alistairs Familie, und dieses Mal lief es bereits besser als im Vorjahr. Die Geburt von Alberts Sohn und Erben war für alle eine große Entlastung gewesen.
    Da Jess ihre Schwester zu Beginn der neuen Saison wieder in die Gesellschaft einführen wollte, hatte sie Hester unter dem Vorwand, Hilfe bei der Organisation einer Feier zu benötigen, zum Kommen bewogen. Aufgrund des Skandals um Regmonts Tod und der sich darum rankenden Gerüchte waren die vergangenen zwei Jahre sehr schwierig gewesen. Jessicas Heirat mit Alistair Caulfield, einem berühmt-berüchtigten Lebemann, hatte zwar dazu beigetragen, das öffentliche Interesse in andere Bahnen zu lenken, doch Hesters Heilungsprozess ließ sich durch nichts beschleunigen. Nach wie vor ging ihre Gesundung nur in kleinen Schritten voran, aber mit Michael, der immer da war, wenn sie ihn brauchte, hatte sie einen verlässlichen Freund an ihrer Seite. Vielleicht würde er eines Tages, wenn Hester dafür bereit wäre, mehr für sie werden. Alistair war überzeugt, dass sein Freund ebenso geduldig auf Hester warten würde, wie er auf Jess gewartet hatte.
    Als Erstes begab sich Jessica nun in Alistairs Arbeitszimmer, fand es jedoch leer vor. Sie ging weiter in den Salon, danach in das Billardzimmer, aber auch dort traf sie ihn nicht an. Erst als sie an der rechten Seite des Treppenhauses nach oben ging, hörte sie aus der Ferne die Klänge einer Geige. Ihr ging das Herz vor Freude auf. Wie gern hörte sie Alistair doch spielen! Nachdem sie sich geliebt hatten, stand er manchmal auf und griff zur Violine. Sie blieb dann liegen und lauschte, hörte aus seinem Geigenspiel all die Gefühle heraus, die er nicht in Worte fassen konnte. Genauso verhielt es sich mit seinen Zeichnungen. Die feinen Bleistiftstriche fingen Momente und Gesten auf, die nur ein Liebender festhalten und wertschätzen würde. Sie verrieten Jessica mehr als jede Liebeserklärung, wie tief er für sie empfand.
    Sie folgte den süßen, melancholischen Klängen, die aus ihrer beider Räumlichkeiten ertönten. Zwei Dienstmädchen standen im Flur und hörten gebannt zu, bis Jessica näher kam und die beiden verscheuchte. Sie öffnete die Tür zum Wohnzimmer und schloss sie hinter sich ab. Die Musik wurde lauter, erfüllte sie mit einem tiefen Glücksgefühl. Endlich entdeckte sie ihren Gemahl im Schlafzimmer, wie er, nur in seine büffellederne Hose gekleidet, vor dem offenen Fenster stand. Acheron lag zu seinen Füßen und starrte ihn hingerissen an, war von seinem Spiel genauso verzaubert wie alle, die es hörten.
    Während Alistair mit dem Bogen über die Saiten strich, traten die Muskeln an seinen Armen hervor, ein Bild voller Kraft und Eleganz, das zu sehen sie niemals müde werden würde. Sie setzte sich auf die Bank am Fuß des Bettes, sah ihm zu und lauschte, bereits erhitzt und von bebender Vorfreude erfüllt.
    Es war mitten
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