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Sie haben mich verkauft

Sie haben mich verkauft

Titel: Sie haben mich verkauft
Autoren: O Kalemi
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gute Ehefrau werden wollte, und mir war klar, das bedeutete, ich durfte mich nicht von Jungs anfassen lassen. Ich durfte nicht zulassen, dass dieser Junge irgendetwas mit mir anstellte, sonst würde mir das Wort »Hure« ewig anhängen.
    »Mach dir mal nicht ins Hemd«, antwortete er. »Ich tu dir schon nicht weh. Du brauchst bloß ein Schlückchen Wein zu trinken, dann ist es auch nicht so schlimm.«
    Er legte eine Decke auf den Boden und bot mir eine Flasche an, ehe er mich wieder ansah. Die Stille war zum Schneiden dick zwischen uns, als wir uns gegenseitig anstarrten. An seinem Blick erkannte ich, dass er längst entschlossen war, es zu tun.
    »Bitte tu mir nicht weh«, flüsterte ich, als der Junge mich auf den harten Erdboden drückte.
    Ich hatte solche Angst, dass ich mich nicht rühren konnte. In der Schule hatte ich Jungs geschlagen, wenn sie versucht hatten, mich anzufassen, aber das hier war anders. Mein Körperversteifte sich. Vielleicht würde er mich ja in Ruhe lassen, wenn er sah, wie verängstigt ich war.
    »Ich sage auch keinem was«, schluchzte ich. »Bitte lass mich doch gehen. Ich werde der Polizei nichts sagen und meinen Eltern auch nicht.«
    Aber der Junge hörte gar nicht hin und zerrte an meinen Kleidern, während ich die Arme verschränkte.
    »Nein«, bat ich, als er mir die dünnen Träger meines rosafarbenen Tops zerriss. »Ich bin noch Jungfrau.«
    »Ach, komm schon«, fuhr er mich leise an. »Du hast doch bestimmt schon einen Freund gehabt.«
    Tränen liefen mir übers Gesicht, als er an meinen Shorts zerrte, und ich machte die Beine steif, presste sie fest zusammen. Er legte sich auf mich, und ich bekam kaum Luft. Wehren konnte ich mich nicht, er war zu schwer und zu stark, als er mir die Beine auseinanderzwang. Ich versuchte zu schreien, aber er legte mir eine Hand auf den Mund.
    Ein stechender Schmerz strömte durch meine Beine. Ich wollte nicht, dass er das tat, und mein Körper wollte es auch nicht. Es tat so weh. Wieder und wieder stieß der Junge gegen mich, bis er in mir war. Ich schrie.
    »Halt den Mund!«, rief er. »Entspann dich, dann geht es schon.«
    Doch Schmerzen durchzuckten mich, als mir der Junge Millimeter für Millimeter meine Persönlichkeit stahl. Ich spürte seine Schweißtropfen auf mir, seine Zunge, die an mir leckte, und ich nahm den ekelhaften Geruch aus seinen Achseln wahr. Übelkeit stieg in mir hoch.
    Ich weiß nicht, wie lange es dauerte, bis er endlich aufhörte, sich zu bewegen, und sich auf den Rücken rollte.
    »Na siehst du, war doch gar nicht so schlimm«, sagte er. »Jetzt bin ich müde. Morgen bringe ich dich zum Bahnhof, dann kannst du nach Hause fahren.«
    Er schlief sofort ein, während ich zitternd dalag; ich war zu verängstigt, um mich zu rühren. Endlich schlief ich auch ein, dankbar für das Vergessen.
     
    Früh am nächsten Morgen wachten wir auf. Ich sah getrocknetes Blut an meinen Schenkeln, als ich mir die Shorts anzog. Jede Bewegung tat weh, als ich von einem Bein aufs andere wechselte. Ich war ganz starr vor Kälte; ich fror so sehr, dass ich fast zitterte, und ich fragte mich, was er jetzt wohl tun würde. Zuhause fühlte sich so weit weg an.
    Er führte mich aus dem Schuppen, und wir gingen über eine menschenleere Straße mit Bäumen zu beiden Seiten, bis wir an einen einsamen Strand kamen.
    »Mach dich sauber«, sagte der Junge und zeigte aufs Meer. »Dann bring ich dich zum Bahnhof.«
    Am oberen Ende des Strandes sah ich ein Toilettenhäuschen – eines von diesen niedrigen Gebäuden, wie man sie so oft am Meer findet, ohne Dach, mit niedrigen Wänden und mit Löchern in der Erde.
    »Kann ich da rein?«, fragte ich.
    »Ja, aber schließ nicht ab.«
    Der Junge wartete draußen, ich betrat die Toilettenkabine und sah zur rückwärtigen Wand. Ich könnte rüberklettern und davonlaufen. Wenn ich nur weg von hier käme, könnte ich vielleicht vergessen, dass das überhaupt passiert war. Keiner würde je davon erfahren.
    Einen Moment lang blieb ich reglos stehen und horchte auf den Jungen. Ich hörte nichts von ihm, hörte nur das Rauschen des Meeres, wenn die Wellen sich am Strand brachen. Ich hielt den Atem an und zog mich auf die niedrige Mauer hoch. Als ich mit dem Kopf über dem Rand war, blickte ich hinunter und sah zwei Männer, die auf der anderen Seite warteten.
    »Sie will abhauen!«, rief der eine, und ich hörte ein verärgertes Aufstöhnen, als der Junge in die Kabine gelaufen kam.
    »Jetzt hast du aber einen schlimmen
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