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Sie haben mich verkauft

Sie haben mich verkauft

Titel: Sie haben mich verkauft
Autoren: O Kalemi
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grauenvolle Frauen- und Mädchenhandel muss ein für alle Mal unterbunden werden, und wir müssen alles in unserer Macht Stehende tun, um diese moderne Form der Sklaverei zu verhindern. Das Poppy Project ist eine der Möglichkeiten, Frauen zu erreichen, sie zu retten und aus ihren Geschichten zu lernen, wie wir den Mädchenhandel ausmerzen können. Wenn Sie in der Lage sind zu helfen, dann vergessen Sie bitte meine Geschichte nicht, ebenso wenig wie die tausend ähnlichen Geschichten.
    Von all den Narben, die ich in mir trage, wird mein Versagen meinem Sohn Pascha gegenüber die eine sein, die niemals heilen wird. Ich sage mir, dass ich jung war, versucht habe zu überleben, und dass er viele Bedürfnisse hatte, die ich nicht begreifen konnte. Doch heute sind mein schlechtes Gewissenund meine Traurigkeit so intensiv wie eh und je. Ich hoffe nur, dass er mir eines Tages verzeihen wird. Ich weiß nicht, ob ich je in der Lage sein werde zu lernen, mir selbst zu verzeihen.
    Ich hoffe nur, dass ich bald endlich wieder die Mutter sein kann, die ich so lange nicht war. Ich habe so viele Fehler gemacht, dass ich denke, das Bedauern darüber wird mich bis ans Ende meines Lebens begleiten. Aber ich weiß, dass meine Kinder eines Tages zu mir kommen werden, dass wir uns dann ein gemeinsames Leben aufbauen und sie begreifen werden, dass ich zwar nicht immer bei ihnen war, aber nie aufgehört habe, sie zu lieben. Für mich waren sie wie ein goldener Faden, der trotz aller Dunkelheit beständig leuchtete.

WEITERE INFORMATIONEN
    I nternet-Adressen zum Thema Frauenhandel in Deutschland:
     
    www.berlin.de/sen/frauen/gewalt/frauenhandel.html
    www.frauen-nrw.de
    www.amnesty.de
     
    Prostitution und Frauenhandel stehen weltweit an dritter Stelle der »Schwarzmarkt«-Bezieher von Einkommen, nach dem Handel mit Waffen und Drogen.
Die britische Einwanderungsbehörde schätzt, dass bis zu viertausend Frauen auf diese Art in Großbritannien zur Prostitution gezwungen werden. Experten gehen davon aus, dass die eigentliche Zahl weit höher ist.
Verantwortliche bei der UNICEF glauben, dass allein in Großbritannien gut fünftausend Kinder im Sexgewerbe arbeiten. Viele davon sind über den Weg des Menschenhandels ins Land gekommen.
    In Großbritannien ist das Poppy Project die einzige Organisation, die auf Frauen spezialisiert ist, die über Menschenhandel in die Prostitution gezwungen wurden. In den Unterkünften des Projekts stehen 35 Plätze zur Verfügung.
    Wenn Sie weitere Informationen zum Poppy Project wünschen oder etwas spenden möchten, wenden Sie sich im Internet an www.eaves4women.co.uk oder schreiben Sie an
     
    2nd Floor Lincoln House
    1-3 Brixton Road
    London SW9 6DE.
     
    Viele aus der Prostitution gerettete Frauen, die durch Menschenhandel ins Land kamen, gelten gegenwärtig als illegale Einwanderer und sind in Gewahrsam genommen worden.
    In der vom Europarat aufgestellten Konvention zur Unterbindung des Menschenhandels und der Ausnutzung der Prostitution anderer steht zu lesen, dass man Frauen, die Opfer von Menschenhandel wurden, lieber Zeit an Zufluchtsorten und in Frauenhäusern geben sollte, wo sie dann von Experten für Gewalt gegen Frauen befragt werden könnten.
    Im März 2007 unterschrieb die britische Regierung die Konvention, die Ratifizierung allerdings steht noch aus, was bedeutet, dass die dort enthaltenen Empfehlungen noch nicht gänzlich umgesetzt wurden.
    Weitere Informationen zum Thema Menschenhandel sind nachzulesen unter www.amnesty.org.uk/svaw .

Über die Autorin:
Oxana Kalemi wurde in der Ukraine geboren und hat drei Kinder, die noch heute dort leben. Sie wurde von Menschenhändlern entführt und mehrfach quer durch Europa weiter-verkauft, bis sie schließlich nach England kam und es ihr gelang, sich zu befreien. Heute kämpft sie vor Gericht um die Aufenthaltsgenehmigung für ihre Kinder in England.
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