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Sie fielen vom Himmel

Sie fielen vom Himmel

Titel: Sie fielen vom Himmel
Autoren: Heinz G. Konsalik
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Deutschen begonnen hat … von Norden zwängen sich 4 deutsche Divisionen durch die kalabresischen Berge und müssen in spätestens zwei Tagen eingreifen können. Mit anderen Worten: Unsere 5. Armee ist zwar gelandet, aber durchaus nicht Herr der Lage!«
    Cunningham nickte. »Salerno ist in unserer Hand. Wir haben Stadt und Hafen durch Kommandotrupps besetzt und drücken nach Norden weiter. Aber der Hafen liegt unter schwerstem deutschen Artilleriefeuer und ist unbenutzbar. Ich weiß nicht, wie es die Deutschen fertigbringen, mit ihren schwachen Kräften, die zudem noch durch die Entwaffnung der italienischen Armee gebunden sind, uns standzuhalten.« Er erhob sich und trat an die Karte. Sein Finger zeigte auf das gesamte Salerno-Gebiet. »Hier brauchen wir nicht nur die eingesetzte taktische, sondern auch die operative Luftwaffe, General Tedder. Wir brauchen Luftlandetruppen, die die deutschen Regimenter im Rücken packen und in eine Panik treiben! Der Frontalangriff der 5. Armee hat lediglich einen Brückenkopf gebildet … die Einnahme des Flughafens Montecorvino durch Templer ist taktisch ohne Bedeutung … er liegt unter dauerndem Beschuß und fällt als Nachschubbasis so lange aus, bis die Deutschen ins Gebirge abgedrückt sind.«
    General Clark, die Chef der 5. US-Armee vor Salerno, nickte. »Ich werde General Alexander um den Einsatz der operativen Luftflotte und der Luftlandetruppen bitten. So lange muß der Brückenkopf gehalten werden! Krallen wir uns in jeden Meter Erde fest, kämpfen wir um jeden Schritt, der rückwärts gesetzt werden soll – wir haben die besten deutschen Verbände gegen uns, meine Herren! Sie zu besiegen wird eine geschichtliche Ehre sein …«
    Draußen, neben dem hohen Bug der ›Ancon‹ schwammen in der Dunkelheit die 450 Schiffe. Eine riesige Armada der Vernichtung, tausend Geschützrohre auf die Küste gerichtet.
    Die Funktelegrafen spielten … Zerstörer suchten die Gewässer nach U-Booten ab, Minenräumboote umkreisten die Geschwader nach Treibminen. Von Land her donnerten die Einschläge … die Nachschubboote schleiften an den Küstenstreifen … über eisernen Laufstegen rollten Artillerie, Panzer und Munition in die Dünen. Tedders Flugzeuge sicherten den Luftraum, während die weittragenden Schiffsgeschütze der Flotte Cunninghams Battipaglia und Eboli mit einem mörderischen Feuer belegten. Von Norden her marschierten in dieser Nacht drei deutsche Divisionen zur Küste. Hinter Eboli sammelte Oberst Hans Stucken seine 34. Fallschirmjäger-Division und marschierte mit ihr nach Battipaglia.
    Theo Klein hockte auf dem Kotflügel eines Kübelwagens, den Leutnant Alfred Weimann lenkte. Sie fuhren dem Gros der Truppe voraus und machten die Wege frei, damit der Vormarsch nicht stockte.
    »Eine schöne Scheiße ist das!« stellte der Stabsgefreite Klein fest. »Wie ist das möglich, daß zehn Divisionen landen können, ohne daß einer vom Oberkommando es merkt? Ich verstehe das nicht, Herr Leutnant.«
    »Ich auch nicht.« Leutnant Weimann hielt an einer Kreuzung und markierte die Straße, die man weiterfuhr.
    »450 Schiffe mit 170.000 Mann und 20.000 Wagen muß man doch sehen können!« Theo Klein schob den Stahlhelm aus der Stirn und warf die Maschinenpistole auf den Rücken. Sie pendelte vor dem Bauch und schlug immer gegen seinen Magen. »Wo ist denn unsere Luftwaffe, Herr Leutnant?«
    »Weiß ich es? Vielleicht haben die keinen Sprit? In den Bergen liegen unsere Panzer fest, weil sie keinen Treibstoff haben. Wir müssen die Suppe schon allein auslöffeln.«
    »Der Krieg ist ein einziger, großer Mist, Herr Leutnant …«
    Weimann hob die Schultern. »Wem sagen Sie das, Klein! Aber quatschen Sie nicht soviel, sondern machen Sie Ihre Glotzaugen auf!« Er fuhr um einen Bombentrichter herum, hielt und markierte ihn mit einer roten Fahne. Stabsgefreiter Klein rauchte eine Zigarette in der hohlen Hand und sah zu, wie der Leutnant die Fähnchen steckte.
    Im Osten dämmerte es. Von Eboli und Battipaglia her verstärkte sich der Kampflärm. Der Himmel wurde fahl, dann hellrot mit violetten Rändern. Wie ein goldener Ball stieg die Sonne auf.
    Leutnant Weimann stand neben dem Kübelwagen und starrte empor in den Himmel. Die Sonne, dachte er. Die herrliche Sonne. Ob ich sie morgen wiedersehe?
    Theo Klein putzte sich laut die Nase. »Morgenrot … Morgenrot … leuchtest mir zum frühen …«, sagte er.
    Weimann fuhr herum. – »Halten Sie Ihre dumme Fresse!« schrie er grell.
    »Es
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