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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition)
Autoren: Nicole Kettler
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Gefühlen.
    Ihre Hände waren kalt vor Aufregung, das leichte innere Vibrieren wurde stärker, je näher sie dem Lobo´s kam.
    «Nach all der Zeit» murmelte sie im Selbstgespräch, «machst du mich immer noch nervös, wie machst du das? Vielleicht sehe ich dich jetzt, und du hast dich wirklich so verändert, dass es mich von dir kuriert... » sie lachte. «Sicher! Dieses Hausmittel hat ja bereits bei der ersten Anwendung hervorragend angeschlagen... ich erinnere mich da an einen gewissen Nachtclub... du lieber Himmel, ich mit meiner großen Klappe... wahrscheinlich ist es so, wie Carla sagt: Wir sollten beide vernünftig sein und den Tatsachen ins Auge sehen, Georgia. - Genau! Das werde ich ihr sagen: Wir sollten beide vernünftig sein und den Tatsachen - ja, fährst du nun, du lahmarschige Krücke!? Schieb' doch deinen dusseligen Opel, wenn's mit dem Fahren nicht klappt!!»
    Sie scherte in einem kurzentschlossenen Manöver aus und zog an dem Fahrzeug vor ihr vorbei. «Eierkopp! Fahr doch auf Feldwegen!»
    Sie schaltete gereizt und versuchte ihren Vernunftsatz noch einmal zu rekonstruieren, was ihr allerdings in ihrem Wust von Gedanken nicht gelang.
    Die Heizung im Auto lief auf Hochtouren. Die Stadt war grau und kalt, der Himmel wolkenverhangen.
    » .. The road leads back to you... Georgia, sweet Georgia» , tönte Michael Bolton leidenschaftlich aus den Boxen.
    An Sabrina zogen Szenen von damals vorbei, als spiegelten sie sich im Glas der Windschutzscheibe. Der erste Kuss vor ihrer Haustür. Georgias nächtlicher Tanz im Sommerregen. Motorradfahrt auf der Landstraße, eng aneinandergeschmiegt... Inlinescaten Hand in Hand... immer wieder zärtliche Momente... wie sie sich liebten, einander tief in die Augen blickten, tuschelten, miteinander lachten, sich neckten, rangelten - Georgia mit diesem Mann im Club Noblesse, wie sie mit ihm im Separée verschwand... Streit und zärtliche Versöhnungen, Kim und aufgeflogene Lügen - und schließlich das böse Ende.
    Das Getriebe ließ beim Schalten einen schönen Gruß ausrichten. Es begann zu regnen. Schwere Tropfen legten sich auf die Bilder aus Sabrinas Erinnerung, wischten sie fort.
    Das Lobo´s kam in Sicht. Sabrinas Herz begann schneller zu schlagen. War sie bereits da? Würde sie auf sie warten müssen, oder sollte sie heute verlässlicher sein als früher?
    Sie parkte den Wagen einige Meter vom Lokal entfernt, verharrte noch eine Weile und sprach sich Mut zu. Ein kurzer Blick in den Spiegel bestätigte ihr, dass sie gut aussah; Sie stieg aus und fröstelte, doch es war nicht nur die Kälte. Unsicheren Schrittes stöckelte sie auf die Eingangstür zu, zog sie auf - und erblickte sie sofort.
    Sonnengebräunt war sie, und schöner denn je: Das ehemals brünette Haar blond, aber noch immer lang, in einem silbergrauen, eleganten Hosenanzug. Trotz der sie umgebenden Traube von Menschen, die ihre Rückkehr feierten, blickte sie zur Tür, zu ihr.
    Wie auf weichem, nachgiebigem Boden ging Sabrina auf sie zu, als sie ihr von der Bar aus entgegenkam, und empfand sie als vertraut und fremd zugleich, als sie sie in die Arme schloss.
    «Du bist gekommen, Brini... ich wusste, du kommst» sagte Georgia leise und seufzte. « -- Howya going, darling ...?»
    Es tat so gut, sie zu spüren. Sabrina schloss für einen kurzen Moment die Augen, registrierte den sanften Duft eines neuen, fremden Parfüms und flüsterte nur ein tonloses: «okay...» Sie wusste, es würde nur etwas Sinnloses herauskommen, würde sie in diesem Augenblick mehr zu erwidern versuchen.
    «Alte Liebe setzt keine Patina an - oder wie war das noch?» kommentierte Bernie unbefangen fröhlich. «Da haben wir sie ja beide wieder zusammen!»
    Georgia trug ihren Talisman um den Hals, was besagte, dass sie ihr Versprechen bei Sheila bereits eingelöst hatte.
    Sie half Sabrina sanft aus dem Mantel und legte ihn sich über den Unterarm. Ihr aufmerksamer Blick glitt über Sabrinas schlanken Körper wie eine fühlbare Liebkosung. «Du bist noch hübscher, als ich dich in Erinnerung hatte.» Sie strich sich in unsicherer Geste fahrig das Haar aus dem Gesicht und stammelte: «Hey, du bist... nicht immer noch böse auf mich, oder? Ich meine, ich hätte aufräumen sollen, bevor ich gehe, nicht...?»
    Sabrina räusperte sich. «Du hättest ein Räumungskommando bestellen können» erwiderte sie heiser. «Und ... äh ... ein Lebewohl wäre nicht schlecht gewesen.»
    Georgia registrierte den Vorwurf betroffen schweigend und führte
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