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Showtime! (German Edition)

Showtime! (German Edition)

Titel: Showtime! (German Edition)
Autoren: Nicole Kettler
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Herzens ein sehr ehrgeiziger und durchsetzungsfähiger Mensch - jetzt um so mehr - sie kann jetzt erreichen, was sie sich vornimmt, und ihre Pläne sind sicher nicht die gleichen wie deine. Du hast dir eine eigene Existenz aufgebaut, Sabrina. Willst du ihr in die große, weite Welt folgen und deine Ziele ihretwegen zurückstecken? Willst du das?»
    «...No peace of mind» murmelte Sabrina selbstvergessen einen Auszug aus dem alten Song, als hätte sie gar nicht hingehört. «Was er singt, ist das, was ich gefühlt habe... ich hab sie einfach nicht aus meinem Kopf bekommen. Es ist mit keiner Anderen so wie mit ihr, Carla. Du weißt ja, dass ich es versucht habe. Mit Jeanette zum Beispiel... aber ich hab' mich in sie verliebt, weil sie ihr ähnlich war. Und Bea - das war der totale Reinfall. Ich brauche eine Frau, die mit mir mithält. Bea war die reinste Wanderschnecke, keine Herausforderung. Na gut, Jeannette... Jeannette war halt Jeannette, und nicht Georgia. Ich brauche Georgias Wildheit, ihre Ausdauer, die Art, wie sie mich anstachelt. Mit ihr kann ich alles erreichen, weil sie - »
    « - Herrje, eine Hymne auf die schöne, große, feurige Georgia!» unterbrach Carla mit großer Geste und bemühte sich, Sabrina auf den Boden der Tatsachen zurückzubringen. «Vielleicht gefällt sie dir ja heute gar nicht mehr» gab sie zu bedenken. «Eine Therapie verändert einen Menschen, Sabrina. Bestimmt ist sie ruhiger geworden. Bestimmt ist sie auch vernünftiger als früher. Du hast die Verrücktheit an ihr geliebt. Ihre unkonventionelle Weise, zu leben. Ganz sicher sieht sie die Dinge heute anders.»
    «So sehr kann sie sich nicht verändert haben, dass ich sie nicht mehr lieben könnte» entgegnete Sabrina überzeugt. «Es ist mir klar, dass nicht alles himmelblau und rosarot gewesen ist, als wir zusammen waren. Aber das, was ich mit ihr hatte, Carla, was wir hatten, das war einzigartig.»
    «Kommt jetzt die Arie von der großen Liebe?» Carla seufzte. «Die gibt es nicht, das ist nichts als eine schöne Illusion, der sich Romantiker hingeben, um der Realität nicht ins Auge blicken zu müssen. Man liebt nur unterschiedlich, immer wieder anders, mal mehr, mal weniger. Georgia war zur rechten Zeit da. Sie hat dich wachgerüttelt und dir das gegeben, wonach du dich in diesem Moment am meisten gesehnt hast, das ist alles. Überleg bloß mal, wie lange ist das jetzt her -- zwei, drei Jahre inzwischen? Du schönst deine Erinnerungen, Sabrina, willst das Negative nicht mehr sehen. Du hast dich auch verändert. Sehr sogar. Du brauchst keine Georgia mehr, versteh' doch.»
    «Jedenfalls nicht als Antrieb, wie damals» pflichtete ihr Sabrina bei. «Ich tanze nach Niemandes Pfeife mehr, darauf kannst du Gift nehmen. Ich habe meine eigenen Prioritäten, und davon bringt auch sie mich nicht mehr ab - falls das deine größte Sorge ist.»
    «Davon bin ich überzeugt. Aber du machst dir Hoffnungen auf etwas, was vorbei ist. Es lohnt sich nicht, kalten Kaffee aufzuwärmen. Der schmeckt nicht mehr, also lass es, es wird dich nur enttäuschen. - Ich möchte dich nicht noch einmal so down erleben. Ich bin deine Freundin, und als deine Freundin will ich nicht, dass du dir das noch einmal antust.»
    Sabrina stand auf und blickte nachdenklich zum Fenster hinaus. «Und was würdest du mir raten, wenn ich eine deiner Patientinnen wäre?»
    Carla atmete geräuschvoll aus. «Wahrscheinlich» sagte sie und kapitulierte, «dass du deine Entscheidungen selber triffst und aus dem, was passiert, deine eigenen Schlüsse ziehst.»
    Auf Sabrinas Gesicht erschien ein weit zufriedenerer Ausdruck. «Ja» sagte sie, «ich denke, damit kann ich leben. Sie wandte sich Carla zu und sagte: «Und was die große Liebe betrifft, Carla: ich wünsche Dir, dass dir bald jemand begegnet, der dir den Glauben an deine Gefühle zurück gibt. Deine vielen analytischen Erkenntnisse sind es, die verhindern, dass aus deinen zahlreichen Verhältnissen je eine Beziehung wird. Du kannst alles logisch auseinander klamüsern, dir ausmalen, wie es werden könnte und dich immer schön vor bösen Erfahrungen schützen - aber ich ziehe es vor, mich in Dinge hineinzustürzen und dann abzuwarten, wie es sich entwickelt. Und warum? Weil mir sonst vielleicht die schönsten Dinge des Lebens entgehen! - Angst ist der Preis fürs Abenteuer, erinnerst du dich? Weißt du was? - Ich liebe Abenteuer!»
     
     
     
     
     
    *
     

Im Auto hörte Sabrina Georgia on my mind nun mit anderen
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