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Shibumi: Thriller (German Edition)

Shibumi: Thriller (German Edition)

Titel: Shibumi: Thriller (German Edition)
Autoren: Trevanian
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den Magen getroffen. Der nächste Schuss trifft den Asiaten zwischen den Schulterblättern und wirft ihn langsam gegen die Wand neben dem Lift. Ein schmerzliches Lächeln auf den Lippen, greift er sich mit der Hand an den Rücken, als wolle er die Kugel herausholen. Die nächste durchschlägt seinen Handteller und dringt ihm ins Rückgrat. Er rutscht an der Wand herab und fällt mit dem Kopf in die Fahrstuhlkabine. Die Tür schließt sich, geht aber wieder auf, weil sein Kopf den Mechanismus behindert. Sie schließt sich, geht wieder auf. Schließt sich, geht auf. Ein langer Schwenk durch die Halle. Von oben.
    … Eine Gruppe entsetzter, verstörter Kinder umringt das getroffene Mädchen. Ein kleiner Junge schreit lautlos …
    … Zwei Flughafenpolizisten, ihre kleinen italienischen Pistolen im Anschlag, laufen auf die am Boden liegenden Asiaten zu. Einer von ihnen schießt noch …
    … Der alte Herr mit dem schneeweißen Spitzbart sitzt benommen in einer Blutlache, die Beine ausgestreckt wie ein Kind, das im Sandkasten spielt. Seine Miene drückt fassungsloses Staunen aus. Er war überzeugt, den Zollbeamten alles genau erklärt zu haben …
    … Einer der jungen Männer liegt auf seiner zerfetzten Wange, den Rucksack noch am Riemen über der Schulter …
    … Die Gruppe Italiener, die ihren Verwandten erwartet, vollführt ein getragenes Menuett grotesker Stellungen. Drei von ihnen liegen am Boden. Andere jammern, manche knien, und ein Junge dreht sich auf dem Absatz immer wieder rundherum, sucht eine Richtung, in die er fliehen oder laufen kann, um Hilfe zu holen …
    … Das rothaarige junge Mädchen steht wie erstarrt, die Augen vor Entsetzen geweitet, während sie auf den am Boden liegenden Israeli hinabstarrt, der ihr noch Sekunden zuvor höflich den Vortritt lassen wollte …
    … Die Kamera verweilt auf dem jungen Mann, der vor den Schließfächern am Boden liegt; er hat keinen Hinterkopf mehr …
    »Das – äh … Das – äh … Das – äh … ist alles, Leute«, sagte Starr. Der Projektorstrahl erlosch, die Wandbeleuchtung flammte auf.
    Starr drehte sich im Sessel, um Fragen von Mr. Diamond oder dem Araber entgegenzunehmen. »Nun?«
    Diamond starrte noch immer auf die leere Leinwand. Drei Finger hatte er leicht an die Lippen gelegt, der Arbeitsbericht ruhte auf seinen Knien. Er ließ die Finger vom Mund zum Kinn gleiten. »Wie viele?«, fragte er dann sehr ruhig.
    »Sir?«
    »Wie viele Tote hat es bei der Aktion gegeben?«
    »Ich weiß, was Sie meinen, Sir. Das Ganze ist ein bisschen blutiger geworden als erwartet. Wir hatten es eigentlich so arrangiert, dass die italienische Polizei sich abseits halten sollte, aber die haben ihre Instruktionen wohl falsch verstanden – wie immer. Ich habe sogar selbst Schwierigkeiten gehabt. Ich musste eine Beretta benutzen, damit die Kugeln zu den italienischen Waffen passten. Und als Handfeuerwaffe ist die Beretta ungefähr so viel wert wie ein Furz im Wirbelsturm, wie mein alter Herr gesagt hätte. Mit einer S & W hätte ich die Japsen mit zwei Schüssen erledigt und auf keinen Fall die arme Kleine getroffen, die zufällig in meine Schusslinie geriet. Gewiss, unsere Nisei-Boys hatten Anweisung, den ersten Teil der Aktion ruhig ein bisschen wüst zu gestalten, damit es aussähe wie ein Überfall des Schwarzen September. Aber diese hysterischen italienischen Polypen haben dann mit den Kugeln nur so in der Gegend rumgespritzt; wie eine Kuh, die auf nackten Fels pisst, wie mein alter Herr gesagt hätte …«
    »Starr?« Diamonds Ton verriet tiefsten Abscheu. »Wie lautete die Frage, die ich Ihnen gestellt habe?«
    »Sie haben gefragt, wie viele Tote es gegeben hat.« Starrs Ton wurde lebhafter, und er legte die kumpelhafte Attitüde ab, hinter der er sich für gewöhnlich versteckte, um bei seinem Gesprächspartner den Eindruck zu erwecken, er habe es mit einem beschränkten Bauern zu tun. »Neun insgesamt.« Ein flüchtiges Grinsen, und das Näseln war wieder da. »Warten Sie mal. Da waren natürlich zuerst die beiden jüdischen Zielpersonen. Dann unsere beiden Nisei-Agenten, die ich maximal degradieren musste. Und dann das arme Mädchen, das einfach in eine von meinen Kugeln reinlief. Und dieser alte Knabe, den eine verirrte Kugel erwischte. Und drei von dieser einheimischen Familie, die da rumlungerte, als der zweite Jude an ihnen vorbeilief. Rumlungern birgt eben seine Gefahren. Sollte von Rechts wegen verboten werden.«
    »Neun? Neun Tote, um zwei zu
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