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Sheylah und die Zwillingsschluessel

Sheylah und die Zwillingsschluessel

Titel: Sheylah und die Zwillingsschluessel
Autoren: Lolaca Manhisse
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und bildeten dicke Rauschschwaden, die die Luft erfüllten. Es war kaum möglich zu atmen, geschweige denn etwas zu erkennen. Allein durch die farblichen Unterschiede der Rüstungen konnte Sheylah zwischen Gut und Böse unterscheiden, doch leider konnte sie auch an der Farbe der am Boden Liegenden erkennen, dass sie diesen Kampf nicht gewinnen würden. Andreys Männer waren eindeutig zu wenige. Sie sah sich noch einmal um. Wo waren er und Djego nur? Sheylah lenkte das Pferd mit einiger Mühe um das Lagerfeuer herum und entdeckte endlich Djego, ebenfalls auf einem Pferd. Er schlug von oben herab auf seine Gegner ein und veranstaltete geradezu ein Blutbad. Der Boden um ihn herum war übersät mit abgeschlagenen Gliedmaßen und Blut, einer Menge Blut. Es war nicht zu übersehen, dass er seinen Angreifern weit überlegen war. Sie hätte ihn nicht für so einen starken Kämpfer gehalten, doch die Zahl der Skintii schien ins Unermessliche zu steigen. Jedes Mal, wenn er seine Feinde niedergemetzelt hatte, schoss eine neue Gruppe aus dem Wald hervor. Es war nur eine Frage der Zeit, bis Djego erschöpft sein würde. Als er den letzten Skintii vor sich enthauptet hatte, schaute er sich um. „Sheylah, wo hast du Andrey gelassen? Ich könnte hier ein wenig Hilfe gebrauchen“, rief er ihr zu. Sheylah war wie betäubt und rief: „Ich war die ganze Zeit allein.“ Djego starrte sie an. „Er war im Wald, um dich zu suchen, kurz, nachdem du verschwunden warst.“ Er wollte noch weiter sprechen, aber da kam auch schon der nächste Schub Skintii. Sie konnte es nicht glauben. Wenn er sie suchen gewesen war, wo war er dann? Lag er etwa irgendwo verletzt oder noch schlimmer tot im Wald?
    Der Kampf würde bald zu Ende sein. Es war nicht einmal mehr die Hälfte der einhundert Mann übrig und immer neue Feinde schossen aus dem Wald. So sehr sie es auch wollte, aber hier konnte sie Djego nicht helfen. Sie hatte keinerlei Kampferfahrung und würde wahrscheinlich keine Minute überleben. Also tat sie das einzig Sinnvolle und suchte Andrey. Sheylah lenkte ihr Pferd auf die andere Seite der Lichtung. Wenn Andrey ihr gefolgt war, musste sie ihn dort suchen, wo sie hergekommen war. Als sie ihr Pferd antrieb und es sich gerade in Bewegung setzen wollte, erschlaffte der Körper des Tiers plötzlich und kippte mit ihr zur Seite. Die Welt drehte sich und die gesamte Luft wurde aus ihren Lungen gepresst, als das Gewicht des Tieres auf ihren Körper fiel. Sie schlug so hart mit dem Hinterkopf auf den Boden, dass sie für einen Moment das Bewusstsein verlor – glaubte sie zumindest. Als sie die Augen aufschlug, lag sie immer noch begraben unter ihrem Pferd. Sie konnte sich nicht erklären, warum es so plötzlich zusammengebrochen war. Sie blinzelte die Benommenheit weg und kämpfte sich mühselig unter dem leblosen Pferd hervor. Als sie sich aufgerappelt hatte, erstarrte sie. Vor ihr stand ein Skintii mit erhobenem Schwert, von dessen Klinge Blut in dünnen Rinnsalen Richtung Boden lief. Erschrocken schaute sie zu ihrem Pferd, das tatsächlich eine tiefe Wunde am Hals hatte. Dann ging ihr Blick wieder zu ihrem Gegenüber. Er war nicht wie die anderen, das sah Sheylah sofort. Er war größer, beinahe zwei Meter und trug ebenfalls eine rote Rüstung - allerdings mit einem schwarzen Umhang und Schwert ausgestattet. Der Skintii starrte auf Sheylah herunter und sie zu ihm auf. Sie versuchte durch seinen blutroten Helm hindurchzusehen, doch er verdeckte sowohl Augen als auch Nase und Mund. Sheylah fragte sich, wie man darunter nur atmen konnte. War er überhaupt menschlich? Sie hatte das Gefühl, als musterte er sie, genauso wie sie ihn gerade musterte. Als versuchte dieses Ding sie einzuschätzen, genau wie sie.
    Plötzlich beugte es sich zu ihr herunter – sie war ein ganzes Stück kleiner – und ließ sein Schwert sinken. Sheylah musste sich sehr zusammenreißen, um nicht schreiend davonzurennen. Irgendwie hatte sie das Gefühl, dass es sinnlos gewesen wäre. Was auch immer sich unter dem Helm befand, es roch widerlich, nach Verwesung und Tod. Überwältigt von ihrer Angst flüchtete Sheylah dann doch oder versuchte es zumindest. Sie schaffte es gerade mal einen Schritt weit, dann legte sich etwas um ihren Fußknöchel und sie fand sich am Boden wieder. Schon wieder. Als Sheylah diesmal mit der Stirn aufschlug, musste sie gegen ihre Bewusstlosigkeit ankämpfen, um wach zu bleiben. Sie war zwar kein Fachmann, aber selbst sie wusste, dass es nicht
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