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Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)
Autoren: Ralph E. Vaughan
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die Maschine selbst in meiner Werkstatt gezeigt. Nachdem ich eine der Nickelstreben ersetzt und einen Kristallhebel wiederhergestellt hatte, startete die erste Zeitmaschine mit ihrer Reise durch die Zeiten, mit mir selbst als Pilot. Und dies ist nun, was dabei geschah ...«
    Zu ihrer aller Besten begann er sodann zu lügen.

 
     
KAPITEL 1
     
    Ein Schrei in der Nacht
     
    Der junge William Dunning schritt vorsichtig über den gepflasterten, vom Nebel glitschigen und beinahe erstickt wirkenden Albion Yard im Rotherhithe-Bezirk von Bermondsey, südlich der Themse. Hinter ihm und im gelblichen, rußgeschwängerten Dunst nur schwer sichtbar erhob sich ein ganzer Wald von kahlen Mastbäumen, Zeichen der von hier aus unsichtbaren Schiffe an den Kais im Albion-Hafen, die von ihren Argosien über die Meerestiefen und dann die Themse herauf ruhten. Viele dieser muschelverkrusteten Rümpfe gehörten seiner Familie.
    Nein , korrigierte er sich in Gedanken, nicht ohne eine gewisse Bitterkeit, sie gehören meinem Bruder.
    Wollte man die Dunning Güter- & Handels-Compagnie als ein großes Schiff betrachten, das die Meere der Finanzwelt so wie die britische Handelsflotte die Ozeane befuhr, so war Sir Reginald Dunning dessen Kapitän, beinahe gottgleich in seinem Reich, und William war kaum mehr als ein schwarzer Schiffsjunge. Damit wäre er wahrscheinlich sogar besser dran gewesen, überlegte er wehmütig, denn dann würden ihn seine Aufträge und Arbeiten wenigstens über das schwankende Deck eines Schiffes führen. Er würde die ungeheure Weite und Größe der Meere kennenlernen, die Erregung beim Anblick einer unentdeckten Küste, die sich in der blauen Ferne erhob, den Zauber exotischer Häfen mit all ihren Geheimnissen und ihrer Andeutung düsterer Gefahren. Aber diesen Windhunden des Meeres vermochte er sich nur zu nähern, wenn er den Handelshafen von Surrey besuchte, um dort Ladungen zu inspizieren und Listen zu überprüfen.
    Mit solchen Allerweltsaufträgen hatte er den Nachmittag und den Abend verbracht, Ladungen exotischer Hölzer aus den Dschungeln von Burma und Ceylon überprüft, Getreide aus den nördlichen Provinzen und aus dem Dominion Canada. Nun lag all dies buchstäblich hinter ihm, und er durfte wieder er selbst sein, Herr über sein eigenes Schicksal, zumindest bis er in den Büros der Gesellschaft am Morgen Bericht erstatten musste.
    Er wandte sich nach rechts in die Swan Lane und dann links in die Albion Street. In diesem Bereich der Kontore und Lagerhäuser gab es keine Gaslaternen, und der Nebel wallte wie schwarze Tentakel um ihn herum. Trübsinnige Backstein-Lagerhäuser und Silos erhoben sich inmitten der Schwaden; ihre leeren Fensteröffnungen wirkten wie die Augenhöhlen von Totenschädeln. Das schwache Klirren seiner Nagelstiefel auf dem Pflaster warf hohle Echos zwischen den verschmutzten Mauern.
    Es war eine einsame Nacht der Verderbnis, ohne andere Passanten. Die klaustrophobische Weite des Londoner Nebels beeinflusste seine Phantasie, füllte die tiefe Nacht mit noch tieferen stygischen Schatten und blassen, schweigend einherhuschenden Gestalten, die auf beklemmende Weise an jene East-End-Geister erinnerten, die sich schon seit einem Monat in den Sensationsgazetten herumtrieben. Nach einigen langen Minuten auf der mit einem Mal so finster wirkenden Straße entdeckte er in der Ferne den Schein trüber Beleuchtung, und er war ebenso froh darüber, die Gaslaterne in der Dunkelheit zu erblicken, wie ein Mann in der Wüste eine Oase. Als er sie schließlich erreicht hatte, hielt er sich an der Kreuzung der Neptun Street so lange wie möglich in ihrem Schein auf. Er zögerte, sich wieder hinaus in die Dunkelheit zu begeben.
    Er hatte geplant, zum nahe gelegenen Rotherhithe-Bahnhof zu gehen und mit der U-Bahn durch den Themse-Tunnel in die belebteren Regionen der Stadt zu fahren. Von dort aus wollte er dann einen Einspänner zurück zu seiner Wohnung nehmen. Doch er wurde zuerst durch ein Geräusch und dann durch einen Anblick abgelenkt. Das Geräusch war das schwache, fröhliche Klimpern eines schlecht gestimmten Klaviers, dazu undeutliche Stimmen, die laut einen Shanty sangen, der ihm bekannt war.
     
    Fifteen men on a dead man's chest
    Yo ho ho and a bottle of rum
    Drink and the devil had done for the rest Yo ho ho and a bottle of rum.
    The mate was fixed by the bosun's pike
    The bosun brained with a marlinspike
    And cookey's throat was marked belike
    It had been gripped by fingers ten;
    And
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