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Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)

Titel: Sherlock Holmes und die Zeitmaschine (German Edition)
Autoren: Ralph E. Vaughan
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während der vergangenen drei Jahre heimlich einige Untersuchungen zu veranlassen.
    Die Geister im East End.
    Das Verschwinden von Menschen, darunter der geheimnisvolle Fall jenes gesunden jungen Mannes, der vermisst wurde.
    Auch ohne den Mord an dem ehrenwerten Ronald Adair und die Chance, es Oberst Sebastian Moran heimzuzahlen, war die Zeit gekommen, nach London und unter die Lebenden zurückzukehren. Zumindest jetzt, da Moran aus dem Weg war, konnte er sich darauf konzentrieren, die Rolle zu spielen, derentwegen er herbeigerufen worden war.
    Mit einem Mal begann er, die Schwärze des nächtlichen Londons zu spüren, den enormen Kosmos dahinter, den bis ins Unendliche reichenden Weltraum, der sich in sich selbst zurückkrümmte, wobei der Anfang und das Ende in einer unbekannten Gegenwart verschmolzen. Er fühlte sich, als sei er zwischen den mahlenden Rädern eines gewaltigen Uhrwerks eingeschlossen.
    Er schüttelte den Griff des irrationalen Unbekannten ab und sah noch einmal auf die Uhr.

 
     
KAPITEL 3
     
    Meines Bruders Hüter
     
    Genau zur Viertelstunde erklang ein leises Klopfen von der Tür unten. Der Besucher war ein großer Mann, der das mittlere Alter überschritten hatte. Sein Ausdruck war ernst und seine Kleidung tadellos. »Mister Holmes? Ich bin ...«
    »Treten Sie bitte ein, Sir Reginald Dunning«, sagte Holmes hastig. »Ihre Pünktlichkeit ist bestechend. Ich bin froh, dass Sie die Freundlichkeit haben, zu dieser späten Stunde …«
    »Ich bin es, der Ihnen zu danken hat, dass Sie mich überhaupt empfangen«, erwiderte Sir Reginald. »Ihr Bruder hält sehr viel von Ihnen und er scheint zu glauben, dass Sie herausfinden können, was mit William, meinem Bruder, geschehen ist. Ich habe niemandem gesagt, dass ich Sie besuchen werde. Ihr Bruder hat darauf bestanden, dass ich Ihre Rückkehr nach London absolut geheim halte.«
    »Ja, das hatte einen guten Grund, der mittlerweile jedoch nicht mehr gilt. Sobald die Morgenzeitungen verkauft werden, wird ganz London erfahren, dass ich nicht starb, wie mein Freund Watson glaubte und so schmerzerfüllt berichtete. Bitte nehmen Sie Platz, Sir Reginald, und nennen Sie mir die Einzelheiten, soweit Sie diese kennen, das Verschwinden Ihres Bruders betreffend.«
    »Ich fürchte, dass William das letzte Opfer dessen wurde, was man gemeinhin als das Verschwinden zu bezeichnen pflegt«, sagte Sir Reginald. »Ich nehme an, Sie sind mit diesem Phänomen vertraut?«
    »Ja. Diese plötzliche Flut von Vermissten ist zum Teil der Grund, der mich zu meiner Rückkehr nach London veranlasste«, erklärte Holmes. »Deshalb habe ich mich bereit erklärt, Sie sofort zu empfangen, nachdem mir Mycroft Ihren Brief übergeben hatte. Bitte fahren Sie fort, Sir.«
    »Mein Bruder ist viele Jahre jünger als ich, und zwischen uns klaffte stets ein tiefer Abgrund. Wir sind in vielerlei Hinsicht das Gegenteil voneinander, was Haltung und Ansichten betrifft. Ich war immer praktisch veranlagt, solide und bodenständig, und ich war ja auch seit dem Tod unserer Eltern für William und mich selbst verantwortlich. Ich habe ihn stets behütet, vielleicht sogar ein wenig zu sehr. Ich will nicht unbescheiden sein, aber ich allein war es, der die Dunning Güter- & Handels-Compagnie zu ihrer jetzigen Größe und Bedeutung aufgebaut hat.«
    »Ihr Bruder war an der Gesellschaft nicht interessiert?«
    »Als ich das Unternehmen gründete, war er noch zu jung, um daran mitzuarbeiten«, erklärte Sir Reginald. »Später übertrug ich ihm so viel Verantwortung, wie ich glaubte, das er tragen konnte. Er ist auch kein schlechter Mitarbeiter, denn er macht stets, was man ihm aufträgt, so gut es seine Fähigkeiten zulassen. Aber er hatte immer schon Schwierigkeiten, sich auf die jeweils anliegende Aufgabe zu konzentrieren. Irgendetwas scheint stets vorhanden zu sein, was ihn ablenkt.«
    »Alkohol?«, fragte Holmes. »Frauen? Glücksbringende Narkotika?«
    »Nein! Ich hätte diese Laster nicht unterstützt, doch zumindest hätte ich sie verstehen können. William war schon immer ein leichtsinniger Bursche, er grübelte und las zu viel, sehnte sich stets nach Abenteuern, nach Ländern jenseits des Horizonts. Ich hoffte, er würde diese romantischen Flausen ablegen, wenn er reifer würde, aber wenn überhaupt, wurden sie noch stärker. Eine seiner Aufgaben war die Kontrolle von Ladungen und Schiffspapieren, jedoch schien er ständig mit Seeleuten und dem Pack im Hafen zu schwatzen und war mit seinen Berichten
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