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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab
Autoren: Alisha Bionda
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stattdessen das Thema. „Diese Maschinenmenschen haben manchmal sehr dünne Finger. Auch die schwarze Farbe ließe sich durch die entsprechende Metalllegierung oder ein Schmiermittel erklären.“
    „Einen Droiden hätte Sir Arthur sehen müssen.“ Holmes schüttelte den Kopf. „Ich halte seine Aussage für absolut glaubwürdig. Nein, Watson, hier haben wir es mit etwas Paranormalem zu tun.“
    „Aber Holmes!“ Ich starrte ihn verblüfft an.
    „Deduktion, Watson.“ Mein Freund zuckte die Schultern. „Wenn man durch Schlussfolgerung alles Unmögliche ausschließt, muss als zwingende Konsequenz das Verbleibende die Lösung sein. Auch wenn sie noch so abwegig erscheint. Aber wir haben doch schon einige Male mit Magie und höheren Mächten zu tun gehabt. Ist es da so abwegig, dass es dergleichen auch schon im Alten Ägypten gegeben hat? Denn in der Tat, dieser ganze Fall ist durchdrungen von Magie und Gegenmagie. Seit dem Mord an Hatscheptoth und wahrscheinlich sogar noch früher.“ 

    In Harriets Wohnung mussten wir nicht lange suchen. Die von Bambidge beschriebene Urne stand mitten auf dem Schreibtisch des überaus ordentlichen Studierzimmers des Toten. Anscheinend war er nur schnell vorbeigekommen, hatte sein Diebesgut abgestellt und war sofort wieder davongeeilt. 
    Ich betrachtete den kleinen Behälter. Er war wunderbar gearbeitet, geschmackvoll und elegant. Je länger ich ihn ansah, desto größer wurde mein Verlangen, ihn zu nehmen und öffnen. Schon streckte ich die Hand nach ihm aus, als Holmes mir ohne Vorwarnung auf die Finger schlug.
    „Was soll denn das?“, empörte ich mich.
    „Fassen Sie das nicht an“, forderte mein Freund. „Und öffnen Sie es auf keinen Fall, wie sehr Sie das auch wollen.“
    Er sah sich nach einem Tuch um und wickelte den Behälter schnell darin ein. „Ich hoffe nur, er wurde bisher noch nicht geöffnet“, murmelte er und steckte das Bündel in seine Manteltasche. „Allerdings wäre der Zwang, ihn zu öffnen, dann wohl nicht so groß. Und er ist groß, nicht wahr? Selbst ich spüre dieses Verlangen. Kommen Sie, Watson. Wir müssen schnellstens zurück ins Museum.“

    „Sir Arthur“, wandte sich Holmes ohne Umschweife an Bambidge, kaum, dass wir das Museum wieder betreten hatten. „Ich nehme an, neben der Mumie gab es noch einen zweiten Toten im Grab.“
    „Das stimmt“, bestätigte Sir Arthur verdutzt. „Aus Pietätsgründen haben wir dieses Gerippe nicht mit ausgestellt. Wir nehmen an, es ist ein Sklave, der Hatscheptoth im Jenseits dienen sollte.“
    „In einem Jenseits, in das der Priester gar nicht gelangen durfte?“ Holmes lachte auf. „Nein, Sir Arthur. Es handelt sich hier zweifellos um einen Wächter. Einen Wächter, der verhindern soll, dass Hatscheptoth ins Leben zurückkehrt.“ Holmes holte das Bündel mit dem Lapislazulibehälter aus der Tasche. „Wir werden es nie mit absoluter Sicherheit wissen, aber ich denke, dass sich Hatscheptoth der Göttin Sekhmet und damit dem Bösen zuwandte. Seine Gräueltaten müssen so schlimm gewesen sein, dass die Priesterschaft beschloss, ihn unschädlich zu machen. Der Lapislazulibehälter ist zweifellos ein magisches Artefakt, das etwas enthält, was besser nicht befreit werden sollte. Genau dafür wurde ein Wächter bestellt, der zweite Tote im Grab. Harriet wurde wahrscheinlich durch den Inhalt der Urne dazu verleitet, ihn zu stehlen.“
    „Sie meinen, da drin ist etwas, das das Bewusstsein beeinflussen kann?“ Ich war fassungslos.
    „Das nehme ich an“, stimmte Holmes mir zu. „Zweifellos sollte das Behältnis später geöffnet und der Inhalt freigesetzt werden. Das konnte nicht sofort geschehen, da der Wächter noch zu nahe war. Der Geist des Wächters versuchte, nach dem Diebstahl das Schlimmste zu verhindern. Deshalb hat er Harriets Büro durchsucht und Harriet selbst angegriffen. Ich glaube übrigens nicht, dass er vorhatte, ihn zu töten. Harriet hat nur leider, als er das Gitter losließ und sich mit beiden Händen an den Hals griff, das Gleichgewicht verloren und stürzte unglücklich.“
    „Und was ist dann in dieser Urne?“ Interessiert beugte sich Bambidge zu dem Lapislazulibehältnis hinab.
    „Das Böse schlechthin“, mutmaßte Holmes. „Oder etwas Vergleichbares. Jedenfalls wäre es sehr unklug, nachzusehen. Ich schlage daher vor, dass Sie mir den Behälter und das Gerippe des zweiten Toten überlassen und ich werden beides zusammen an einen sicheren Ort bringen.“
    Bambidge wollte
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