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Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel

Titel: Sherlock Holmes - Der verwunschene Schädel
Autoren: Alisha Bionda
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Unterredung.“
    In einer unsicheren Handschrift stand darauf: Sie sind hinter mir her.
    Helfen Sie mir.
    Ich legte das Blatt auf das Tischchen zurück. „Ich gehe davon aus, Holmes, dass Sie ihn daraufhin erneut aufgesucht haben.“ Holmes nickte, dann warf er mir einen langen Blick zu. „Ich machte mich sogleich auf den Weg, aber ich kam zu spät.“ Er stockte und fuhr sich fahrig über das Gesicht. „Als ich eintraf, war die Polizei bereits dort. Man gab mir keine Auskunft, obwohl ich mich als Swiftes Freund ausweisen konnte. Seine Haushälterin, eine Miss Reilly, war gesprächiger. Sie hing sehr an ihrem Dienstherrn.“
    „Woher wollen Sie das wissen?“, fragte ich.
    Holmes wischte sich mit einem Taschentuch über die schweißnasse Stirn. „Swifte warf ihr jedes Mal, wenn sie uns Getränke auftrug, einen langen Blick hinterher, der nicht sittsam war. Und seine raue irische Stimme bekam einen melodischen Unterton. Den letzten Beweis, dass sich Swifte und seine Haushälterin näher standen, als sie es der Polizei gegenüber zugab, gewann ich, als sie mir dies unter Tränen gab.“
    Er legte mir ein zweites Schriftstück vor. Diesmal handelte es sich um billiges Papier, das an zwei oder drei Stellen eingerissen und in einer nachlässigen Handschrift mit einigen kurzen Sätzen beschriftet war. Zuerst fiel mir jedoch die Unterschrift auf. Es handelte sich um keinen Namen, sondern eine Bezeichnung.
    „Bruderschaft der Fenianer?“, fragte ich, während ich gleichzeitig die Zeilen zu entziffern suchte.
    „Lesen Sie nicht weiter, Doktor, es sind nur boshafte Drohungen gegen Swifte, wenn er ihnen das Buch von Columban nicht aushändigt.“
    „Sie meinen also, diese Fenianer, oder wie immer sie sich nennen, sind für Mr Swiftes Tod verantwortlich?“
    Holmes strich seine Strickjacke zurecht, bevor er mir zum ersten Mal einen gelösten Eindruck machte. „Sie glauben also nicht, es sei der Fluch des Columban gewesen, mein lieber Watson?“ Dann winkte er ab. Er hatte die Frage nicht ernst gemeint. „Ich hätte in der Zwischenzeit Nachforschungen betrieben, inwiefern diese Bruderschaft mit der in Chicago identisch ist und wie weit die Arme von damals noch heute nach Dublin reichen. Doch mein Zustand verhinderte dies. Ich brauche Ihre Unterstützung.“
    Aus seinen Worten klang die alte Entschlossenheit. Mr Swifte hatte um Beistand gebeten, nun war er tot. Und das, obwohl Holmes wenige Stunden zuvor bei ihm gewesen war. Das musste meinen alten Freund belasten und an seinem Ehrgefühl nagen.
    Holmes hustete fürchterlich.
    „Nehmen Sie dies, es wird Ihnen helfen.“ Ich entkorkte das kleine Fläschchen und träufelte fünf Kügelchen in meine Hand. „Eine neuartige Medizin auf einer natürlichen Basis, die von einem Arzt mit Namen Hahnemann entdeckt wurde.“
    „Hahnemann, das hört sich deutsch an.“

    „Er war ein deutscher Arzt. Dieses Mal ist es etwas Gutes, was aus Deutschland kommt. Belladonna. Schlucken Sie sie hinunter, und innerhalb der nächsten Stunden wird es Ihnen besser gehen.“ Für einen Moment glaubte ich, Holmes würde sich weigern, doch dann nahm er die Kügelchen ein.
    „Hat die Polizei das Buch in ihre Obhut genommen“, fragte ich.
    „Das Buch ist verschwunden. Nachdem ich es mir angesehen hatte, schloss Swifte es in seinem Safe im Arbeitszimmer ein. Ms Reilly berichtete mir, der Safe habe offengestanden und Swifte tot davor gelegen.“
    „Dann gibt es also wirklich jemanden, der an die geheimnisvollen Kräfte des Buches glaubt“, konstatierte ich.
    „Ja, und deshalb werden wir die Bibliothek aufsuchen müssen, Watson. Swifte deponierte einen Schlüssel für die Gewölbekeller unter der Bibliothek im Safe, der ebenfalls verschwunden ist“, sagte Holmes.
    Ich schaute ihn ungläubig an. „ Sie werden gar nichts tun. In Ihrem Zustand dürfen Sie Ihr Zimmer für ein oder zwei Tage nicht verlassen. Und in zwei Tagen werde ich Sie nach London begleiten, und nirgendwo anders hin.“
    Natürlich bleiben Einwände bei Holmes ungehört, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat.
    „Ja, ich werde Sie in zwei Tagen nach London begleiten, mein lieber Watson, aber zuvor habe ich in Dublin eine Aufgabe zu beenden.
    Und Sie werden mich dabei unterstützen. Aus einem unerfindlichen Grund bin ich derzeit“, nun lächelte er sogar, „eingeschränkt und auf Sie angewiesen. Sie haben Ihre Schusswaffe dabei?“ Statt auf meinem Standpunkt, der aus ärztlicher Sicht der einzig haltbare war, zu
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