Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex

Titel: Sherlock Holmes - Der Vampir von Sussex
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
Vom Netzwerk:
ich, besonders nach me inem schweren finanziellen Verlust, die Aufmerksamkeit eines so berühmten Mannes wie Sherlock Holmes auf mich lenken könnte.< Ich habe ihm versichert, daß bei Ihnen die finanzielle Seite nicht so wichtig ist. >Nein<, sagte er, >er liebt die Kunst um der Kunst willen, aber selbst ein Künstler in Sachen Verbrechen hätte hier sicherlich etwas gefunden, das er hä t-te studieren können. Ach, die menschliche Natur, Dr. Watson,.nichts als schwärzeste Un-dankbarkeit! Wann habe ich ihr nicht jeden Wunsch erfüllt? Hat je einer seine Frau so verwöhnt? Und der junge Mann - er hätte mein eigener Sohn sein können. Er war hier wie zu Hause. Und doch sehen Sie, wie sie mich behandelt haben! Oh, Dr. Watson, wie schrecklich, schrecklich ist doch diese Welt!<
    So etwa ging sein Klagen für mehr als eine Stunde. Er hatte, wie mir schien, niemals den Verdacht eines Betruges gehabt. Sie lebten alleine, ausgenommen, daß sie eine Frau hatten, die am Morgen kam und am Abend um sechs wieder ging. An diesem speziellen Abend wollte der alte Amberley seiner Frau eine ganz besondere Freude machen, und er hatte zwei Karten für das Haymarket Theater besorgt. In letzter Minute hatte sie jedoch über Kopfschmerzen geklagt und wollte nicht gehen. Er war dann alleine ins Theater gegangen. Da kann kein Zweifel bestan-den haben, denn er zeigte mir noch die unbenutzte Karte, die er für seine Frau besorgt hatte.«
    »Das ist bemerkenswert, sehr bemerkenswert«, sagte Holmes, dessen Interesse an diesem Fall allmählich zu erwachen schien.
    »Bitte, fahren Sie fort, Watson. Ich finde Ihre Erzählung sehr interessant. Haben Sie wirklich die Theaterkarten angeschaut? Haben Sie sich vielleicht die Nummer notiert? «
    »Ja, das habe ich gemacht!« sagte ich nicht ohne Stolz. »Es handelte sich um meine alte Schulnummer, einunddreißig, und das blieb mir im Gedächtnis haften. «
    »Ausgezeichnet, Watson. Dann war sein Sitz also entweder dreißig oder zweiunddreißig.«
    »Richtig«, antwortete ichverwundert. »Und in der B-Reihe.«
    »Das ist alles sehr befriedigend. Was hat er Ihnen noch er- zählt? «
    »Er zeigte mir sein Sicherheitszimmer, wie er es nannte. Es ist wirklich ein Sicherheitszimmer
    - wie eine Bank - mit einer eisernen Tür und Gittern vor dem Fenster - einbruchssicher, wie er meinte. Wie dem aber auch sei, die Frau schien einen Nachschlüssel zu haben. Jedenfalls haben sie um die siebentausend Pfund und Wertpapiere mitgehen lassen.«
    »Wertpapiere. Wie wollen sie diese denn losschlagen? «
    »Er sagte, er habe der Polizei schon eine Liste gegeben, so daß es unmöglich sei, sie zu ve rkaufen. Er war um Mitternacht aus dem Theater zurückgekehrt und fand sein Haus geplündert, Tür und Fenster offen und die Sünder fort. Es gab weder Brief noch sonst eine Nachricht, noch hat er je wieder ein Wort von ihnen gehört. Er hat natürlich sofort die Polizei a-larmiert.«
    Holmes brütete ein paar Minuten vor sich hin.
    »Sie sagten, er habe etwas angestrichen, was hater angemalt?«
    »Na ja, er hat in einem Flur gearbeitet. Aber er hatte schon die Tür und das Holz in dem Raum gestrichen, von dem ich Ihnen eben erzählt habe.«
    »Kommt es Ihnen nicht so vor, als ob das im Augenblick und unter den Umständen eine recht seltsame Beschäftigung ist?«
    »Irgendwas muß man ja tun, um sein schmerzendes Herz zu beruhigen.« Das war auch seine eigene Erklärung. »Es ist exzentrisch, sicherlich, aber er ist ganz bestimmt ein sehr exzentrischer Mensch. In meiner Gegenwart zerriß er ein Foto seiner Frau, er war so richtig in Wut und hat es in leidenschaftlicher Rage zerstört. »Ich will das verdammte Gesicht niemals wiedersehen«, kreischte er.
    »Noch was, Watson?«
    »Ja, etwas ist mir mehr als alles andere aufgefallen. Ich war zum Bahnhof Blackheath gefahren und stieg in meinen Zug ein.
    Als er gerade anfuhr, kam ein Mann gerannt und schwang sich in das Abteil neben dem me inen. Holmes, Sie wissen, daß ich mir Gesichter gut merken kann. Es handelte sich ohne jeden Zweifel um den großen, dunklen Mann, den ich in der Straße angesprochen hatte. Ich habe ihn dann noch einmal auf der London Bridge gesehen, dann habe ich ihn aber in der Menge verloren. Ich bin aber sicher, daß er mir gefolgt ist. «
    »Ganz gewiß, ganz gewiß!« sagte Holmes. »Ein dunkler Mann mit einem schweren Schnur rbart, sagen Sie, mit einer graugefärbten Sonnenbrille?«
    »Holmes, Sie sind ein Za uberer. Ich habe es nicht gesagt, aber er
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher