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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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irgendwie überlebt … und niemals mehr würde ich mich über die Macht der Liebe lustig machen, die uns beide gerettet hatte. Ich hatte sterben wollen, aber ich lebte, und wunderbarerweise war ich trotz allem froh, am Leben zu sein, und das Leben war gut zu mir.
Lachend setzte ich Marja ab und nahm wieder Dio in meine Arme. Sie hat niemals eine Frage nach Callina gestellt. Vielleicht wusste sie es, vielleicht war sie Teil dieser großen Schlacht gewesen, an der ich schon jetzt zu zweifeln begann - hatte sie tatsächlich oder nur in meinen Gedanken stattgefunden? Das frage ich mich heute noch.
»Wir haben gerade noch Zeit«, sagte ich, »Einspruch zu erheben und diese terranische Scheidung nicht wirksam werden zu lassen. Ich glaube, es ist noch keine zehn Tage her - oder bin ich ganz aus dem Rhythmus des Zeitablaufs gekommen?«
Dios Lippen verzogen sich zu einem zitterigen Lächeln. »Nein, es sind noch nicht ganz zehn Tage.«
Marja unterbrach uns, indem sie von neuem ein telepathisches Geschrei erhob. Ich habe Hunger! Und Angst! Hör auf, sie zu küssen, und halte mich fest!
Dio zog sie zwischen uns. »Wir werden dir sofort ein riesiges Frühstück besorgen, Chiya«, sagte sie sanft, »und dann wird dir irgendwer die Grundregeln für das Leben in einer TelepathenFamilie beibringen müssen. Wenn du das jedes Mal tust, sooft ich deinen Vater küsse - oder bei anderen Gelegenheiten -, dann, kleine Tochter, fürchte ich, dass ich anfangen werde, Geräusche wie die böse Stiefmutter aus den alten Märchen von mir zu geben! Deshalb musst du als Erstes Manieren lernen!«
Kaum zu glauben, aber das brachte uns alle drei zum Lachen. Und dann gingen wir in die Terranische Zone, um ein unnötiges Scheidungsbegehren zurückzuziehen. Irgendwo unterwegs - ich habe vergessen, wo - machten wir Halt und aßen an einem Imbissstand frisches, warmes Brot und Haferbrei. Und für jeden, der uns ansah, war es ganz selbstverständlich, dass ich mit meiner Frau und meiner Tochter zum Frühstück ausgegangen war. Und ich stellte fest, dass mir das gefiel. Ich bildete mir nicht mehr ein, alle Leute starrten nur auf meine Narben.
Wenn Dio Marja nicht akzeptiert hätte … aber eine solche Frau war Dio nicht. Sie hatte mein Kind gewollt, und jetzt hatte ich mein Kind in ihre Obhut gegeben. Die Trauer um diese erbarmungswürdige Monstrosität, die unser Sohn hätte sein sollen, blieb, aber es war nicht Dios Art, in der Vergangenheit zu leben. Und nun hatten wir die ganze Zukunft vor uns.
Marja zwischen uns an den Händen haltend, betraten Dio und ich die Terranische Zone. Die Comyn-Burg lag hinter uns.
Dorthin wollte ich niemals mehr zurückkehren.
Aber ich kehrte zurück, nur noch ein einziges Mal. Es waren erst ein paar Tage vergangen, doch Marja hatte bereits begonnen, Dio »Mutter« zu nennen.
    Epilog
    G
    ekrönter König? König von was?«, fragte Regis kopfschüttelnd seinen Großvater. »Sir, mit allem Respekt, die Comyn existieren effektiv nicht mehr. Lew Alton hat überlebt, aber er hat nicht den Wunsch, nach Armida zurückzukehren - und ich sehe keinen Grund, warum er es tun sollte. Die Ridenows haben sich bereits dem Unvermeidlichen gebeugt und das terranische Bürgerrecht beantragt. Dyan ist tot - und sein Sohn ist ein Kind von drei Jahren. Die Lady von Aillard ist tot, ihre Schwester auch, und so ist von den Aillards nur Merryl geblieben … und seine
    Zwillingsschwester, die die Mutter von Dyans Sohn ist. Die Elhalyns sind ausgestorben … glaubt Ihr immer noch, wir müssen die Terraner als Feinde behandeln, Sir? Meiner Meinung nach ist es Zeit, dass wir uns damit abfinden, zu sein, was sie behaupten - eine ihrer verloren gegangenen Kolonien -, und dass wir den Status einer geschützten Welt erlangen, um unsere Welt zu bewahren, wie sie sein sollte … immun gegen eine Überwältigung durch die Technologie des Imperiums, aber trotzdem Teil des Imperiums.«
    Danvan Hastur senkte den Kopf. »Ich wusste, dass es letzten Endes so kommen würde. Was möchtest du jetzt tun, Regis?«
Mit dieser neuen, erschreckenden Sensibilität erkannte Regis, was sein Großvater fühlte, und deshalb war seine Stimme sehr sanft, als er zu dem alten Mann sprach.
»Ich habe Lawton gebeten, Euch aufzusuchen, Sir. Denkt daran, er ist blutsverwandt mit den Ardais und den Syrtis, Sir - er hätte einen Platz unter den Comyn beanspruchen können.«
Dan Lawton trat ein, und zu Regis’ Überraschung verbeugte er sich tief und kniete vor Danvan Hastur
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